(ots) - Kunden in Niedersachsen zahlen wegen
Unterschieden bei Netzentgelten mehr für Strom
Teils doppelt so hohe Preise wie bei Anbietern in
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg
Osnabrück. Stark steigende Netzentgelte verzerren den deutschen
Strommarkt zu Lasten Niedersachsens. Das berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung einer Antwort der
Landesregierung auf eine Anfrage der CDU. Demnach berechnet der für
Niedersachsen zuständige Netzbetreiber Tennet seinen Kunden teils
doppelt so hohe Preise wie die Anbieter in Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Für den ganzjährigen Bezug eines Kilowatts in Höchstspannung
fallen nach Ministeriumsangaben bei Tennet aktuell mehr als 120 Euro
an. Damit hat sich der Preis im Vergleich zu 2016 etwa verdoppelt.
Bei Amprion in Nordrhein-Westfalen liegt der Preis hingegen lediglich
bei 60 Euro.
Tennet begründet den Preisanstieg mit den Folgekosten der
Energiewende und dem schleppenden Ausbau der Netze. Da die regionalen
Netzentgelte in den jeweiligen Strompreis einfließen, müssen sich
Kunden auf höhere Preise einstellen.
Damit seien die Niedersachsen mit Windrädern und höheren
Stromrechnungen doppelt belastet, kritisierte der
CDU-Landtagsabgeordnete Martin Bäumer. Ein Vorstoß der
Landesregierung zur bundesweiten Vereinheitlichung der Netzentgelte
ist bisher gescheitert. Eine Vereinheitlichung würde nach Bäumers
Berechnungen einem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt in
Niedersachsen 20 Euro im Jahr sparen. Für die Industrie sei die
Preisverzerrung ein Standortnachteil, kritisierte er.
Auch Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel kritisierte die
Ungleichheit bei den Netzentgelten: "Es ist nicht zu akzeptieren,
dass die Kosten gerade in den Vorreiterländern für die Erneuerbaren
Energien besonders hoch sein sollen", erklärte der Grünen-Politiker.
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