(ots) - Die Berliner Schauspielerin Anna Thalbach beklagt
die gravierenden Veränderungen in ihrer Heimatstadt.
Das Berlin, in dem sie aufgewachsen ist, sei "komplett weg", sagte
Thalbach am Donnerstag im rbb-Inforadio. Ãœberall in Berlin regiere
das "prollige Geprotze": "Das, was ich an Berlin geliebt habe, das
Bescheidene, ist einfach nicht mehr da. Ich bin mit einem einzigen
Bewohner in meinem Haus die einzige Berlinerin. Mein Kioskbesitzer
wird fotografiert, weil er berlinert, von den Zugezogenen. Also ich,
wenn ich mit meinen Hunden draußen bin und vor der Zionskirche stehe,
dann denke ich: Keiner von den Menschen, die davor gestanden haben,
vor der Zionskirche, um für die Freiheit dieser Stadt zu kämpfen,
dürfen noch da wohnen. Sind alle rausgeekelt worden. "
Scharfe Kritik übt Thalbach in diesem Zusammenhang an der Berliner
Politik. Die habe es versäumt, die alteingesessenen Bürger besser vor
Verdrängung zu schützen: "Es soll ja wachsen, aber ohne das Alte
komplett abzuroden: Jetzt sind wir da. Platz da. Wir haben mehr Geld.
Also das kann's nicht sein. Das finde ich nicht okay und das nehme
ich Berlin auch übel. Dass Berlin da nicht aufgepasst hat. Der
Prenzlauer Berg, ist nicht mehr der Prenzlauer Berg. Komplett nicht."
Das Interview mit der Schauspielerin Anna Thalbach ist Teil
unserer Serie "10 Ideen - Das braucht Deutschland", die bis zum
10.März werktäglich um 10.45 Uhr im rbb-Inforadio zu hören ist.
Weitere Gesprächspartner sind u.a. Smudo, Klaus Töpfer und Ulrich
Wickert.
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