(ots) - Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat am heutigen Donnerstag
seinen aktuellen Armutsbericht vorgestellt, der einen erheblichen
Armutsanstieg in Deutschland verzeichnet. Dazu erklärt der
arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling:
"Der Paritätische Wohlfahrtsverband spricht von steigender Armut
und greift dabei auf erhobene Daten zum Armutsrisiko zurück. Eines
verschweigt er dabei allerdings: "Armut" und "Armutsrisiko" sind
nicht dasselbe. Als armutsgefährdet gelten in der Statistik Menschen,
die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung
haben. Es handelt sich also um einen relativen Begriff, der immer vom
Wohlstandsniveau der Gesellschaft abhängig ist. Das
Jahresmediaeinkommen ist in den vergangenen Jahren stetig
angestiegen.
Im Ergebnis führt der relative Begriff dazu, dass mit steigendem
Wohlstand auch die Armutsrisikoschwelle steigt. Solange die
statistische Verteilung der relativen Einkommen also gleich bleibt,
so lange bleibt auch der Anteil der Menschen gleich, deren Einkommen
unterhalb der Schwelle ist und dies obwohl der Wohlstand insgesamt
gestiegen ist. Der Begriff sagt daher nur etwas über die
Einkommensspreizung in einer Gesellschaft aus. Ob wirklich Armut
vorliegt, hängt dagegen von den konkreten Schwellenwerten ab.
Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass Zuwanderung durch
Flüchtlinge oder Arbeitsmigranten im Niedriglohnsektor natürlich auch
die Armutsquote verändern. Keiner dieser Menschen würde sich
allerdings als arm bezeichnen, da sie aus Ländern mit absoluter also
wirklicher Armut kommen.
Klar ist aber auch, dass bestimmte Personengruppen besondere
Unterstützung brauchen. Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und
junge Menschen ohne Berufsausbildung müssen wir weiterhin verstärkt
in den Blick nehmen. Berufliche Ausbildung und Studium sind die
wichtigsten Grundlagen für ein erfolgreiches Erwerbsleben und soziale
Aufstiege. Gerade jungen Menschen, die Schwierigkeiten haben, müssen
wir verstärkt unter die Arme greifen. Hier ist in den vergangenen
Jahren bereits einiges passiert und mit RESPEKT auch ein spezielles
Förderprogramm für diese Gruppe gestartet."
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