(ots) - Die Deutsche Telekom zeigt nicht nur im Ergebnis
für 2016 eine bunte Mischung aus Glanzstücken - wie T-Mobile US - und
dunklen Flecken, die die milliardenschwere Abschreibung auf das
BT-Paket oder das eine oder andere Kellerkind in Europa hinterlassen.
Auch im neuen Ressort Group Development, das die Telekom zu
Jahresbeginn geschaffen hat, kommt auf den ersten Blick ein Kessel
Buntes künftig in einen Waschgang. Sorgenkinder wie T-Mobile
Niederlande und unterentwickelte Assets wie die Deutsche Funkturm
kommen in eine Trommel mit der strategischen Beteiligung an BT Group
und den Randaktivitäten Ströer sowie Scout24. Diese wird nicht von
ungefähr vom M&A-Experten Thorsten Langheim geführt. Auch wenn der
Vorstand aus naheliegenden Gründen keines der Assets als unmittelbar
zum Verkauf stehend brandmarken will, dürfte es doch im "Portfolio
der Möglichkeiten" - so Konzernchef Tim Höttges - mit der Ruhe vorbei
sein.
Die Telekom hat unter Höttges begonnen, ein deutlich aktiveres
Portfoliomanagement zu betreiben und dabei erfolgreich Werte gehoben.
Stand dabei zunächst nur der Verkauf von Randgeschäften im Fokus,
greift die neue Initiative deutlich weiter, weil sie mit BT auch ein
Asset umfasst, das ausdrücklich nicht zum Verkauf steht. Bei Lichte
besehen ist BT allerdings das einzige Wäschestück, das vielleicht
noch aus der Trommel gezogen werden sollte - zumal es bei der
Weiterentwicklung auch nicht zuerst auf M&A-Expertise ankommt. Für
den Rest zeichnet sich ein mehr oder minder einheitlicher
Grundwaschgang ab, nach dem sich dann wohl sauber abzeichnet, dass
eine Weiterentwicklung der Assets besser außerhalb des
Telekom-Portfolios zu geschehen hätte und die größte Wertschöpfung im
Verkauf besteht.
Allerdings ist abzusehen, dass dies nicht leicht wird. Die Idee,
den Wert der Funktürme flüssigzumachen, ist nicht neu, aber auch
nicht einfach, wie sich bei Telefónica gezeigt hat, die ein
vergleichbares Asset zunächst an die Börse bringen wollte, aber damit
scheiterte und schließlich an KKR verkauft hat. Auch bei T-Mobile
Niederlande war die Telekom bereits zum Schluss gekommen, die Firma,
die in Holland in einer schwierigen Außenseiterposition ist,
abzustoßen, fand aber für ihre Preisvorstellungen keinen Käufer. Das
neue Group Development steht vor einem Kraftakt, an dessen Erfolg die
Investoren offenbar noch nicht recht glauben. Wenig verwunderlich,
dass sie daher bei den gestrigen Neuigkeiten den Daumen senkten.
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