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Die Fleischbranche steht unverändert am häufigsten im Fokus der
TV-Berichterstattung; viele Sender machen in der Programmankündigung
mit reißerischen Titeln auf, die auf eine negative Tendenz schließen
lassen; neu ins Visier gerät zunehmend auch die Obst- und
Gemüsebranche. So lauten drei der wichtigsten Ergebnisse einer
Untersuchung der Engel & Zimmermann AG, Unternehmensberatung für
Kommunikation, die auch für das Jahr 2016 wieder die
Fernsehberichterstattung über Lebensmittel untersucht hat. Von den
insgesamt 498 erfassten TV-Sendungen liefen 419 auf
öffentlich-rechtlichen und 79 auf privaten Kanälen. Auffällig:
Insgesamt ließ fast ein Drittel (144) aller erfassten Beiträge
bereits im Titel eine negative inhaltliche Tendenz vermuten.
'Killerkeime - Droht Gefahr aus dem Tierstall?', 'Die dunkle Seite
der Milch' oder 'In unserem Essen versteckt - Ãœber die Jodierung
unserer Lebensmittel': Sendungstitel wie diese schüren die Vermutung,
dass im Beitrag eine negative Richtung bereits von vornherein
feststeht. "Ein reißerischer Titel ist ein Garant für
Zuschauerinteresse, den 2016 fast jede dritte Sendung für sich
nutzte", sagt Sybille Geitel, Vorstand von Engel & Zimmermann.
Interessanterweise liefen Sendungen mit solchen Titeln ausschließlich
im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Insbesondere die
Verbrauchermagazine NDR Markt (22 Sendungen mit Negativ-Titel), mEx -
Das Marktmagazin (13) und MARKTCHECK (11) berichteten oft kritisch.
Die Branchen: Fleisch wieder vorn; Obst/Gemüse und Süßwaren rücken
in den Fokus
Zwar stand auch im Jahr 2016 die Fleischbranche wieder am
häufigsten im Fokus der Berichterstattung, die Anzahl der Beiträge zu
Fleisch- und Fleischersatzprodukten beziehungsweise
Tierhaltungsfragen ist mit 71 jedoch deutlich zurückgegangen
(Vorjahr: 88 Beiträge). Zahlenmäßig stark aufgeholt hat hingegen die
Obst- und Gemüse-Branche: Mit 61 Sendungen liegt diese noch deutlich
vor Getränken (33) und Molkereiprodukten (26). Einen deutlichen
Anstieg der Sendungen gab es auch bei Süßwaren: Ein Plus von 26
TV-Beiträgen gegenüber 17 des Vorjahres.
Sieht man sich ausschließlich die negativ betitelten Beiträge
näher an, so fällt auf: Mit einem Anteil von 20 Prozent davon scheint
ein Großteil der Kritik nach wie vor die Fleischbranche zu treffen.
2016 wurden dabei insbesondere Produktbelastungen - zum Beispiel
durch Antibiotika oder unzureichende Hygienekontrollen - sowie
Tierhaltungsverstöße thematisiert. Molkereiprodukte folgen an zweiter
Stelle: Hier stand im Kontext der Milchkrise insbesondere das Thema
Preisverfall klar im Fokus. Neu mit an der Spitze der Aufreger: Die
Obst- und Gemüsebranche auf dem dritten Platz. Dabei lag der
thematische Schwerpunkt auf Produktbelastungen durch Pflanzengifte
und Keime sowie auf dem Thema Umfruchten.
Häufigste Themen: Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe und
Gesundheitsaspekte
Ob Würstchen, Tee oder Schokopudding, Fastfood oder Bio-Produkte -
alles wird für den Verbraucher getestet und verglichen.
Dementsprechend standen auch im letzten Jahr Qualitäts-Checks wieder
mit großem Abstand an erster Stelle. Im Gegensatz zum Vorjahr folgten
auf Platz 2 allerdings nicht Verbrauchertäuschungen, sondern
kritische Inhaltsstoffe bzw. Produktbelastungen. So ging rund jeder
achte Beitrag Themen wie keimbelastetem Gemüse,
Antibiotikarückständen im Schweinefleisch oder zu hohem Zuckergehalt
in Lebensmitteln nach - erwartungsgemäß in meist negativem Tonfall.
Demgegenüber stehen auf Platz 3 Beiträge, die sich auf mehrheitlich
neutrale Weise mit Gesundheitsaspekten befassten. Diese nahmen
beispielsweise Diät-Trends in den Fokus, befassten sich mit
Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder stellten besonders
vitaminreiche Gemüsesorten vor. Überraschend: Der Veggie-Trend
spielte in der TV-Berichterstattung 2016 nur eine untergeordnete
Rolle. Mit nur zehn Beiträgen zu Fleischersatzprodukten oder
vegetarischer bzw. veganer Ernährung landete das Thema abgeschlagen
auf dem vorletzten Platz in der Häufigkeitsverteilung.
"Dass sich im vergangenen Jahr so viele Sendungen um
Qualitätschecks, kritische Inhaltsstoffe oder Gesundheitsfragen
gedreht haben, zeigt, dass das Thema 'richtige Ernährung' immer mehr
an Bedeutung gewinnt und kontrovers diskutiert wird", resümiert
Sybille Geitel. "Mit dieser Entwicklung werden sich viele
Lebensmittelhersteller in Zukunft stärker auseinandersetzen müssen."
Ãœber das TV-Monitoring
Ãœber das gesamte Jahr hinweg hat die Engel & Zimmermann AG die im
Fernsehen ausgestrahlten Beiträge - Verbrauchermagazine, Reportagen,
Talkshows, Dokumentationen und weitere Formate quer über alle
Fernsehsender - rund um die Lebensmittelindustrie ausgewertet.
Wiederholungen wurden nicht mitgezählt. Insgesamt flossen diesmal 498
TV-Beiträge in die Auswertung ein - die Engel & Zimmermann AG erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ein besonderer Service der
Unternehmensberatung für Kommunikation ist der wöchentliche
TV-Newsletter, in dem food-relevante Sendungen angekündigt werden.
Dieser wird jeden Montag erstellt. Interessenten können sich über
diesen kostenlosen TV-Newsletter unter c.wolfram(at)engel-zimmermann.de
jederzeit informieren und anmelden.
Weitere Ergebnisse der Untersuchung:
Engel & Zimmermann AG
Unternehmensberatung für Kommunikation
Christian Wolfram
Am Schlosspark 15, 82131 Gauting bei München
Tel.: 089 - 8 93 563 558
E-Mail: c.wolfram(at)engel-zimmermann.de
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