(ots) -
Der Oldtimer-Boom ist ungebrochen, die Zahl der zugelassenen
Klassiker steigt von Jahr zu Jahr. Derzeit sind auf Deutschlands
Straßen allein rund 390.000 Pkw mit H-Kennzeichen zugelassen. Dabei
ziert das H-Kennzeichen nur solche Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre
alt sind und nach einer amtlichen Prüfung nach § 23 der StVZO als
"kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" anerkannt wurden. Insgesamt sind
rund eine halbe Million Fahrzeuge mit einem Alter von über 30 Jahren
mit und ohne H-Kennzeichen unterwegs.
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat die Oldtimer
und ihre Mängel der Altersgruppe 30 bis 40 Jahre unter die Lupe
genommen und die Ergebnisse auf der Retro Classics in Stuttgart
vorgestellt.
Alte Schätzchen in gutem Zustand
Fazit des GTÜ-Mängelreports für 2016: Die meisten Klassiker
glänzen mit einem guten bis sehr guten technischen Zustand. Die
Mehrzahl der alten Schätzchen sind durchweg gut in Schuss und häufig
mit deutlich weniger technischen Mängeln unterwegs als viele jüngere
Pkw. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Oldtimer
mit H-Kennzeichen bei den technischen Mängeln im Durchschnitt auf dem
Niveau der acht bis neun Jahre alten Pkw in der GTÜ-Mängelstatistik
liegen.
Mehr als die Hälfte ohne Beanstandung
Mehr als die Hälfte (53,7 Prozent) der Pkw mit H-Kennzeichen im
Alter von 30 bis 40 Jahren erhalten bei der fälligen
Hauptuntersuchung (HU) die neue Prüfplakette bereits im ersten
Anlauf. Zum Vergleich: Bei Fahrzeugen im Alter von 20 bis 30 Jahren -
den Youngtimern - fällt jedes Dritte (33,3 Prozent) bei der HU durch.
Mit geringen Mängeln sind 29,1 der Klassiker unterwegs (Youngtimer
30,8 Prozent), der Anteil der erheblichen Mängel liegt bei den
Oldtimern bei 17,2 Prozent (Youngtimer: 33,1 Prozent).
"Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Besitzer von Oldtimern
mit H-Kennzeichen ihren Fahrzeugen durchaus das zum Erhalt
erforderliche Maß an Pflege und Wartung zukommen lassen. Ganz im
Gegensatz zu den Haltern vieler im Alltag genutzter Autos" so Klaus
Reiting, stellvertretender Technischer Leiter der GTÜ.
Große Unterschiede bei den Altersklassen
Ein Blick auf die Mängelquoten des Jahres 2016 macht die
Unterschiede der einzelnen Altersklassen deutlich: Bei Pkw von sieben
bis neun Jahren sind rund 33 Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln
unterwegs. Bei 10 bis 19 Jahren schnellen die Mängelzahlen rasant in
die Höhe. Hier finden die Prüfingenieure der GTÜ bei rund 65 Prozent
der Fahrzeuge Mängel. Bei den 20 bis 29 Jahre alten Pkw - den
Youngtimern - ist der Zenit bereits überschritten und die Mängel
gehen wieder leicht zurück. Hier weisen rund 60 Prozent der
untersuchten Pkw Mängel auf.
Ein ganz anderes Bild zeigt die Mängelstatistik mit Erreichen des
Oldtimeralters. In der Altersklasse 30 bis 40 Jahre mit H-Kennzeichen
sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit Mängeln auf 46,3 Prozent. Der Anteil
der erheblichen Mängel erreicht mit 17,2 Prozent ein absolutes Tief
und liegt beim Mängelaufkommen auf dem Niveau der Pkw mit einem Alter
von acht Jahren.
Bei den von der GTÜ im Jahr 2016 im Rahmen der HU untersuchten
Oldtimern stellten die Prüfingenieure am häufigsten Mängel in den
Baugruppen "Fahrgestell, Rahmen und Aufbau", "Beleuchtung und
Elektrik", "Bremsanlage" und bei der "Umweltbelastung" fest.
Vorkriegsklassiker in Top-Zustand
In vorbildlich technischem Zustand sind die unter die Lupe
genommenen Klassiker aus der Vorkriegszeit. Bei den für den
Straßenverkehr zugelassenen Oldtimern der Baujahre 1920 bis 1940 sind
über 80 Prozent der Fahrzeuge meist sehr gepflegt und ohne jegliche
Mängel unterwegs.
Pressekontakt:
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Hans-Jürgen Götz · Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: 0711 97676-620 · Fax: 0711 97676-609
E-Mail: goetz(at)gtue.de · https://www.gtue.de
Original-Content von: GT? Gesellschaft f?r Technische ?berwachung GmbH, übermittelt durch news aktuell