(ots) - In der Nacht zum 3. März 2017 haben sich
Landesregierung und Gewerkschaften in Dietzenbach auf einen
Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst in Hessen geeinigt. "Wir
haben nach schweren Verhandlungen einen akzeptablen Kompromiss
gefunden, der solide Einkommenserhöhungen und ordentliche
strukturelle Verbesserungen umfasst", sagte dbb Verhandlungsführer
Willi Russ.
"Mit 2,0 Prozent ab 1. März 2017, mindestens aber 75 Euro, und 2,2
Prozent ab 1. Februar 2018 erhalten die Beschäftigten vergleichbare
Gehaltserhöhungen wie die anderer Länder. Auch bei der Einführung der
Erfahrungsstufe 6 ab Entgeltgruppe 9 zieht die Landesregierung nach.
Als Besonderheit kommt hinzu, dass Hessen als erstes Bundesland die
stufengleiche Höhergruppierung einführt. Das bedeutet, die
Beschäftigten bleiben bei einem Aufstieg in eine höhere Entgeltgruppe
in ihrer bisherigen Erfahrungsstufe. Als weitere hessische
Besonderheit wurde eine Freifahrtregelung vereinbart, dank derer die
Beschäftigten im Jahr 2018 den Nahverkehr in Hessen mit ihrem
Dienstausweis kostenlos nutzen können", so Russ.
"Auch im Bereich der Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung haben wir
Verbesserungen erreicht", erklärte der dbb Verhandlungsführer weiter.
"Das Land erhält die Möglichkeit für besonders gefragte Berufsgruppen
wie Ärzte, Ingenieure und IT-Spezialisten eine Fachkräftezulage von
bis zu 20 Prozent der regulären Tabellenentgelte zu zahlen. Zudem
werden die Ausbildungsentgelte ab dem 1. März 2017 und ab dem 1.
Februar 2018 um jeweils 35 Euro erhöht und der Urlaubsanspruch der
Auszubildenden wird um einen Tag auf dann 29 Tage pro Jahr erhöht."
"Jetzt müssen Landesregierung und Parlament mit einer gemeinsamen
Kraftanstrengung mindestens die materiellen Verbesserungen auf die
Beamtinnen und Beamten sowie Versorgungsempfängerinnen und
Versorgungsempfänger des Landes und der Kommunen übertragen, um eine
Teil des verloren gegangenen Vertrauens wiederherzustellen. Erst dann
ist die Einkommensrunde für den dbb abgeschlossen", so Russ
abschließend.
Hintergrund:
Von den Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen
Dienst des Landes Hessen (TV-H) sind insgesamt etwa 181.000
Beschäftigte betroffen: Knapp 68.000 Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer, für die der TV-H direkte Auswirkungen hat, sowie etwa
113.000 Beamtinnen und Beamte des Landes und der Kommunen, auf die
der Tarifabschluss übertragen werden soll. Hessen ist 2004 aus der
Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ausgetreten und ist heute
das einzige Bundesland, dass für den öffentlichen Dienst regelmäßig
eigenständige Tarifverhandlungen führt. Mehr Informationen:
www.dbb.de/einkommensrunde2017
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dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
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