(ots) -
- Nach Kritik an Rainer Wendt: Beamtenbesoldung für
Gewerkschaftschefs kein Einzelfall
- NRW-Innenministerium bestätigt Westpol-Recherche
- Opposition fordert Aufklärung
Die umstrittene Bezahlung des Gewerkschaftsvorsitzenden Rainer
Wendt durch das Land NRW ist kein Einzelfall: Nach Recherchen des
WDR-Magazins Westpol bekommen auch die Polizeigewerkschafter
Sebastian Fiedler (Bund Deutscher Kriminalbeamter) und Erich
Rettinghaus Besoldung vom Land, obwohl sie überwiegend als
Gewerkschafter und nicht nur im aktiven Polizeidienst arbeiten.
Rettinghaus ist NRW-Landesvorsitzender der Deutschen
Polizeigewerkschaft und damit ein direkter Kollege von Rainer Wendt.
Das NRW-Innenministerium bestätigte am Sonntag (05.03.2017) die
Westpol-Recherchen. Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft (GEW) sowie der Gewerkschaft der Polizei (GdP)
kritisieren im Westpol-Interview die Praxis.
Ein Sprecher von Innenminister Jäger hatte die Besoldung als
Förderung der Gewerkschaftsarbeit in NRW begründet, sie werde seit
mehr als zehn Jahren praktiziert. Das Ministerium kündigte aufgrund
der harten Kritik an den Bezügen jedoch an, die Regelungen zu
überprüfen. "Eine faktische Freistellung wie bei Rainer Wendt wird es
für die Zukunft nicht mehr geben", so Ministeriumssprecher Ludger
Harmeier. Der CDU reicht das nicht: Die Fraktion im NRW-Landtag will
Innenminister Ralf Jäger (SPD) am 9. März im Innenausschuss zu der
Besoldung für Gewerkschafter befragen.
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