(ots) - Kennt noch jemand Magna? Das ist die
kanadisch-österreichische Zulieferfirma, die im Jahr 2009 den
deutschen Autokonzern Opel übernehmen sollte. Nach vielen Monaten
Hickhack platzte der Deal: Die Opel-Mutter General Motors (GM) hatte
es sich anders überlegt - und Opel behalten. Die Folge war ein
jahrelanges Weiterwursteln, das GM jetzt überraschend schnell und
geradezu geräuschlos beendete: Opel wird an den französischen Konzern
PSA verkauft, zu dem die Marken Peugeot und Citroën gehören. Für Opel
muss das nichts Schlechtes bedeuten.
Denn die Alternative wäre: GM würde Opel weiter mehr schlecht als
recht mitschleppen, obwohl es sich innerlich schon längst davon
getrennt hat. So aber lässt sich Zukunftszuversicht nicht verkaufen:
weder Mitarbeitern noch Händlern noch Kunden gegenüber. Wie tief der
Wunsch war, Opel loszuwerden, lässt sich daran ablesen: Durch die
Ãœbernahme hoher Pensionsverpflichtungen zahlt GM letztlich drauf beim
Verkauf.
Jetzt also PSA, ein Konzern, an dem der französische Staat
beteiligt ist. Die 19.000 Opelaner in Deutschland, die mal wieder um
ihre Jobs fürchten, könnte das ein bisschen beruhigen. Solange in
Paris nicht Marine Le Pen regiert, wird Frankreich um ein gutes
Verhältnis zu Deutschland, die Basis der europäischen Einigung,
bemüht sein. Dazu gehört industriepolitisch auch, dass etwaige
Umstrukturierungen in einem europäischen Konzern nicht einseitig
zulasten eines Partners gehen.
Und das ist Opel jetzt: Teil eines europäischen Autokonzerns, der
nach VW der zweitgrößte des Kontinents ist. Der starken Marke Opel
bietet das nicht nur neue Absatzmöglichkeiten in Fernost, die GM
bislang verhindert hat, sondern eine ganz andere Perspektive. Wie
jeder Autokonzern muss auch PSA/Opel in die E-Mobilität und autonomes
Fahren kräftig investieren. Opel, die Industrie-Ikone aus
Rüsselsheim, wird dabei sicher nicht leer ausgehen.
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