WAZ: Hinter hohen Mauern
- Kommentar von Frank Meßing
zum Schlecker-Prozess
(ots) - Für Anton Schlecker dürfte es schon eine Strafe
sein, öffentlich auftreten zu müssen und sich fotografieren zu
lassen. Seit seiner Zeit als Europas größter Drogist hat er es
verstanden, sich hinter hohen Mauern zu verstecken. Im Elfenbeinturm
des Erfolgs ist Schlecker offenbar entgangen, dass seine Mitarbeiter
überwacht und geknechtet wurden, dass sein Imperium langsam aber
sicher gegen die Wand fuhr. Wie realitätsfern muss dieser Mann sein,
die drohende Insolvenz seines Unternehmens nicht frühzeitig erkannt
zu haben?
Die fast 24.000 Beschäftigten, die nach der Schlecker-Pleite
arbeitslos gemeldet waren und von denen heute noch viele ohne
Perspektive sind, werden den Prozess gegen ihren früheren Chef mit
Kopfschütteln begleiten. Ob er nun Millionen an die Seite geschafft
hat, dürfte für sie fast schon zweitrangig sein. Bis heute warten sie
vergeblich auf eine Entschuldigung der Schlecker-Familie, für deren
Wohlstand sie sich zum Teil Jahrzehnte aufgeopfert haben. Ihre
Arbeitsplätze würde ein Zeichen der Reue sicher nicht zurückbringen,
ihren Seelenschmerz aber ein stückweit lindern.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 06.03.2017 - 19:22 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1464024
Anzahl Zeichen: 1503
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Hinter hohen Mauern
- Kommentar von Frank Meßing
zum Schlecker-Prozess"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...