(ots) - Die Geschäftsführerin der Filmgesellschaft ARD
Degeto, Christine Strobl, fordert notfalls eine Frauenquote für
Frauen in Führungspositionen. "Im tiefen Inneren meines Herzens bin
ich eigentlich gegen eine Quote", sagte sie im Interview mit der
"Heilbronner Stimme" (Dienstagausgabe). "Ich sehe, dass sich die
Zahlen seit Jahren überhaupt nicht bewegen. Und dann muss man etwas
ändern", meint die Ehefrau von Baden-Württembergs Innenminister
Thomas Strobl. "Ich finde Selbstverpflichtungen besser als Quoten.
Aber wenn das nicht wirkt, muss man eine Quote einführen. Da rede ich
nicht von 50 Prozent, aber 30 Prozent sollten wir in den meisten
Bereichen schaffen", sagte sie dem Blatt.
Sie selbst könne nicht sagen, dass es ihr bei ihrer beruflichen
Karriere geschadet habe, eine Frau zu sein. "Es hat mir aber auch
nicht genutzt." Sie sehe nicht, dass sie davon profitiert habe, dass
sie die Tochter von Wolfgang Schäuble ist: "Der Sachverhalt der
verwandtschaftlichen Beziehung stimmt ja. Und ansonsten versuche ich,
mich überhaupt nicht damit zu beschäftigen. Ich arbeite, tue meinen
Job. Und wenn das dann trotzdem irgendjemand behauptet, dann muss ich
das zur Kenntnis nehmen, aber es muss mich nicht kümmern."
Es müsse aber eigentlich selbstverständlich sein, dass eine Frau
eine Chefposition einnimmt, sagte die 45-Jährige. " Mir scheint, wir
brauchen nach wie vor einen Kulturwandel. Das Thema ist ja kein
Selbstzweck, sondern trägt zur Konkurrenzfähigkeit bei. Ich glaube,
Menschen bringen viel bessere Leistungen, wenn sie gerne zur Arbeit
gehen. Und wenn ich das Gefühl habe, wenn ich Leistung bringe, dann
wird mir manches ermöglicht. Heute sollten Frauen und Männer arbeiten
können, wenn sie es wollen, und auch Kinder haben. Menschen wie ich
müssen es sich auf die Fahne schreiben, das zu ermöglichen."
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