(ots) - 80 Fachbesucher aus Politik und Wirtschaft
besuchen Auftaktveranstaltung - Stadtwerke planen flächendeckenden
Ausbau mit Ladesäulen - Erfolg von E-Mobilität erfordert Reduzierung
staatlicher Abgaben
80 Fachbesucher aus Politik und Wirtschaft folgten am vergangenen
Montag der Einladung des Verbands der Schleswig-Holsteinischen
Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) zum "Workshop Elektromobilität"
im Hotel "Altes Stahlwerk" in Neumünster. Darunter befanden sich auch
viele Stadtwerke-Geschäftsführer, Elektromobilitätsexperten sowie
hochrangige Politiker der Landtagsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis
90/Die Grünen. Der VSHEW vertritt die Interessen der meisten Stadt-
und Gemeindewerke und von deren Kunden in Schleswig-Holstein.
Der Workshop war der Startschuss für die "Initiative E-Mobilität",
mit welcher die VSHEW-Mitgliedsunternehmen die E-Mobilität im Lande
fördern und damit die Energiewende voranbringen wollen. "Unser Ziel
ist es, möglichst viel umweltfreundlich erzeugten Strom für eine
klimaschonende Fortbewegung zu nutzen", sagt Helge Spehr,
VSHEW-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Stadtwerke
Rendsburg. "Noch zahlen die Schleswig-Holsteiner jährlich hunderte
Millionen Euro für ungenutzten Windstrom, der zu einem guten Teil für
Elektromobilität verwendet werden könnte."
Bei der Veranstaltung zur "Initiative E-Mobilität" identifizierten
die Experten zwei Hauptprobleme: Zu wenige Ladesäulen und zu hohe
gesetzliche Abgaben. Derzeit existieren in Schleswig-Holstein rund
hundert Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Zwei Drittel davon werden
von VSHEW-Mitgliedsunternehmen betrieben - häufig kostenlos für den
Verbraucher. Um die Versorgung zu verbessern, werden die Stadtwerke
in den kommenden zwei Jahren mehr als 80 neue Ladesäulen
installieren. "Bisher haben wir ein Henne-Ei-Problem: Die
Schleswig-Holsteiner kaufen kaum Elektrofahrzeuge, weil die
Infrastruktur fehlt. Und potenzielle Betreiber von Ladesäulen
investieren nicht, weil die Nachfrage fehlt", sagt Spehr. Das Problem
wollen die Stadt- und Gemeindewerke mit den neuen Ladesäulen angehen.
Denn das Gelingen der Energiewende erfordert einen höheren Anteil an
Elektrofahrzeugen im Verkehr.
Um die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge zu erhöhen und um
wirtschaftliche Strompreise für Mobilitätsstrom erzielen zu können,
müssen ferner die gesetzlichen Abgaben für Ladesäulen-Strom von
aktuell rund 75 Prozent des Strompreises gesenkt werden. "Auf der
einen Seite fördert der Staat den Kauf von Elektrofahrzeugen durch
Steuervergünstigungen und Kaufprämien - um dann beim Tanken wieder
voll zuzuschlagen. Das ist doch absurd", kritisiert Spehr. Außerdem
fordert der VSHEW die Landesregierung auf, weitere Anreize zum Erwerb
von Elektrofahrzeugen zu schaffen. Diese können beispielsweise auch
aus kostenlosen Parkplätzen oder aus Vorrangspuren für E-Autos
bestehen.
Zudem seien die Pläne zur Förderung der Elektromobilität aktuell
noch viel Stückwerk. Der VSHEW empfiehlt der Landesregierung daher,
in Kooperation mit den Stadtwerken ein Gesamtkonzept zu entwickeln
und dieses in einer Modellregion versuchsweise umzusetzen.
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Roman Kaak
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