(ots) - Die Flüchtlingskrise hat eine Reihe von
Schwachstellen im Bereich Migration und Integration aufgedeckt, die
dringend beseitigt werden müssen. Schließlich werden viele der
Geflüchteten in Deutschland bleiben und niemand weiß, wie viele
Menschen auch in Zukunft nach Deutschland kommen werden. Hierfür
müssen sich Regierung und Verwaltung besser aufstellen. Wie dies
gelingen könnte, erklärt nun eine Studie des
Lorenz-von-Stein-Instituts für Verwaltungswissenschaften an der
Universität Kiel, die von der Vodafone Stiftung gefördert wurde.
Die Autoren der Studie nehmen zunächst die Perspektive der
Migranten ein und decken dabei entscheidende Probleme auf: ein
komplexes System aus Zuständigkeiten, zahllose Ansprechpartner und
teils mangelnde Kommunikation zwischen den Behörden. Sie schlagen
vor, all dies besser zu bündeln. Hierfür wägen sie die verschiedenen
Optionen ab, die aber alle jeweils große rechtliche wie
verwaltungstechnische Hürden enthalten. "Deshalb könnte es sich
empfehlen, ein Bundesintegrationsministerium zu errichten, ohne
jedoch die bisherige Verteilung der Verwaltungskompetenzen zu
verändern", so Studienleiter Professor Christoph Brüning. Ein solches
Haus hätte, laut Brüning, vor allem die Aufgabe, Staat und
Gesellschaft für die Bedeutung von Migration und Integration zu
sensibilisieren und entsprechende Gesetzesinitiativen und
Investitionsprogramme zu fördern.
Dabei verweist die Studie auf das Bundesumweltministerium. Denn
wie die Integration, muss auch der Umweltschutz in den
unterschiedlichsten Lebensbereichen bewältigt werden, beispielsweise
in der Landwirtschaft oder im Verkehr. Für diese liegen jedoch die
Gesetzgebungs- und Verwaltungskompetenzen ebenfalls in anderen
Ministerien. Dennoch hat das Umweltministerium erfolgreich gewirkt,
seit es in den achtziger Jahren gegründet wurde. Auch dies erfolgte
damals als Reaktion auf ein unerwartetes Ereignis, nämlich den
Reaktorunfall von Tschernobyl, aber förderte letztendlich auch die
Verankerung eines nachhaltigen Umweltbewusstseins in der
Gesellschaft.
"Heute gilt Deutschland als Weltmeister im Umweltschutz und genau
diese Dynamik brauchen wir auch beim Thema Integration", so der
Geschäftsführer der Vodafone Stiftung, Dr. Mark Speich. Hierfür müsse
man jedoch die Integration nicht zuerst als Krise ansehen, so Speich
weiter, sondern als Chance, die es zu gestalten gilt. Er hoffe, die
Studie könne die nächste Bundesregierung bei dieser schwierigen
Aufgabe unterstützen.
Die vollständige Studie steht im Internet bereit:
www.vodafone-stiftung.de.
Über das Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Das Lorenz-von-Stein-Institut für Verwaltungswissenschaften ist
eine selbständige, der Universität angegliederte wissenschaftliche
Einrichtung, die der Forschung und Lehre auf dem Gebiet der
Verwaltungs- und Finanzwissenschaften mit einem interdisziplinären
Ansatz dient, Zweckforschung für die öffentliche Verwaltung und
öffentliche Unternehmen betreibt, Sachverständigengutachten erstellt,
Fort- und Weiterbildung für Angehörige der Verwaltungen anbietet,
gemeinsam mit anderen für Studierende Lehrveranstaltungen anbietet,
der öffentlichen Verwaltung Erkenntnisse der
Verwaltungswissenschaften im In- und Ausland erschließt. Heute
arbeitet das Institut mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
und einer breit angelegten Bibliothek in vielen Feldern des
öffentlichen Lebens und bietet regelmäßig Veranstaltungen und
Publikationen zu aktuellen Fragen der Weiterentwicklung öffentlicher
Verwaltung an, die Praxis und Wissenschaft zusammenführen.
www.lvstein.uni-kiel.de
Ãœber die Vodafone Stiftung Deutschland
Die Vodafone Stiftung ist eine der großen unternehmensverbundenen
Stiftungen in Deutschland. Unter dem Leitmotiv "Menschen und Ideen
fördern" unterstützt die Stiftung als gemeinnütziger,
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