(ots) -
Sperrfrist: 08.03.2017 00:01
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28 Prozent der weiblichen Millennials glauben, dass Männer im Job
bevorzugt werden - 2011 waren es nur 16 Prozent // Auch in anderen
Altersgruppen sehen sich drei von zehn Frauen benachteiligt // 45
Prozent beklagen "Geschlechterstereotypen" im Recruiting // In
Deutschland ist die gefühlte Diskriminierung sogar besonders groß //
PwC-Expertin Raspels: "Firmen müssen die besten weiblichen Talente
für sich gewinnen. Darum ist das ein alarmierendes Signal."
Frauen fühlen sich in der Arbeitswelt heute stärker benachteiligt
als zu Beginn des Jahrzehnts. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 4792
Angestellten weltweit - davon gut 80 Prozent weiblich. Besonders
deutlich zeigt sich der Anstieg bei den sogenannten Millennials, also
bei Frauen, die in den 1980er- und 90er-Jahren geboren sind. Während
bei der gleichen Umfrage 2011 gerade mal 16 Prozent der weiblichen
Millennials angaben, Unternehmen würden im Zweifel eher Männer
einstellen, waren es diesmal 28 Prozent.
Gerade in westlichen Ländern fühlen sich Frauen besonders häufig
diskriminiert
Dabei beschränkt sich das Gefühl der Benachteiligung nicht auf die
Millennials. Ãœber alle Altersgruppen hinweg beklagten drei von zehn
weiblichen Angestellten eine Ungleichbehandlung im Vergleich zu
männlichen Kollegen. Dabei fällt auf, dass sich vor allem in den
westlichen Gesellschaften viele Frauen immer noch oder sogar wieder
stärker diskriminiert fühlen. So sind es in Deutschland 36 Prozent,
in Großbritannien 38 Prozent, in den USA 40 Prozent und in der
Schweiz sogar 46 Prozent. Deutlich geringer fällt die gefühlte
Benachteiligung dagegen in asiatischen Ländern wie Malaysia (acht
Prozent), Hongkong (neun Prozent) oder Indien (14 Prozent) aus. Ein
weiteres bemerkenswertes Ergebnis: 21 Prozent der weltweit befragten
Frauen gaben zu Protokoll, sie seien in einem Bewerbungsverfahren
sogar schon einmal konkret zum Opfer von Geschlechterdiskriminierung
geworden.
Viele CEOs haben "Diversity" gerade erst zur Chefsache erklärt
"Die Umfrage sollte viele Unternehmen alarmieren. Schließlich sind
Firmen heute stärker denn je darauf angewiesen, die besten weiblichen
Talente für sich zu gewinnen", sagt Petra Raspels, die in der
Geschäftsführung von PwC in Deutschland für Human Capital
verantwortlich ist. Wie groß unter Topmanagern momentan die Furcht
ist, zu wenige qualifizierte Bewerber für die digitale Arbeitswelt zu
finden, zeigte sich erst jüngst wieder beim weltweiten PwC Global CEO
Survey. Von gut 1300 befragten Vorstandschefs meinten 77 Prozent, der
Fachkräftemangel gehöre zu den größten Risiken für ihr
Geschäftsmodell. "Genau deshalb haben sich viele Unternehmen
eigentlich den Kampf um die besten weiblichen Arbeitskräfte auf die
Fahne geschrieben", sagt Raspels. So gaben 87 Prozent der
Vorstandschefs an, Diversity und Inclusion seien in ihrem Unternehmen
Chefsache. Vor zwei Jahren waren es erst 64 Prozent.
Viele Personaler sehen die Dinge ganz anders als die Bewerberinnen
Bei vielen Frauen kommt dieses Signal aber noch nicht wirklich an.
Im Gegenteil: Die Sichtweisen von Unternehmen und Bewerberinnen
weichen beim Thema Recruiting teils diametral voneinander ab. Von PwC
befragt, warum sich in Bewerbungsprozessen nicht mehr weibliche
Professionals durchsetzen, nannten 45 Prozent der Frauen als einen
der Gründe "den Einfluss von Geschlechtsstereotypen im
Auswahlverfahren". Dem stimmten allerdings nur 18 Prozent der
parallel befragten Personaler und Diversity-Beauftragen zu. Dagegen
machten 38 Prozent der Recruiting-Verantwortlichen einen Mangel an
geeigneten Kandidatinnen für den Missstand verantwortlich. Das sahen
umgekehrt aber lediglich 15 Prozent der Frauen so.
Firmen, die die besten Frauen wollen, müssen entsprechende
Karrierepfade aufzeigen
Zu den weiteren bemerkenswerten Ergebnissen der PwC-Umfrage
gehört, dass Frauen und Männer bei der Auswahl ihres
Wunscharbeitgebers inzwischen nahezu auf die gleichen Kriterien
achten. So wurden geschlechterübergreifend "Aufstiegschancen",
"wettbewerbsfähige Gehälter" sowie "flexible Arbeitszeiten" als
wichtigste Kennzeichen attraktiver Unternehmen genannt. Vor allem der
Faktor "Karriere" scheint dabei auch für Frauen eine immer wichtigere
Rolle zu spielen. So meinten unter jenen weiblichen Befragten, die
jüngst den Arbeitgeber gewechselt haben, immerhin 35 Prozent, sie
hätten dies wegen fehlender interner Aufstiegsmöglichkeiten getan.
"In Zukunft werden nur noch solche Unternehmen den Kampf um die
besten weiblichen Talente gewinnen, die den Frauen klare
Entwicklungschancen aufzeigen können", sagt Raspels.
Ãœber PwC
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
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