(ots) -
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt." So steht es im
Grundgesetz. "Doch wenn Paare sich für ein Leben mit Kindern
entscheiden, sind es noch immer oft die Mütter, die beruflich und
finanziell Nachteile in Kauf nehmen müssen", kritisiert der Präsident
des Deutschen Familienverbandes, Dr. Klaus Zeh, anlässlich des
Internationalen Frauentages.
"Auch angesichts bestehender familienpolitischer Instrumente ist
es nicht gelungen, die Mehrfachbelastung von Frauen zu verringern.
Dazu kommt eine gesellschaftliche Nichtachtung der Familienarbeit,
die Eltern verletzt und diese wichtige Leistung einfach kleinredet!"
Natürlich sind Eltern für ihre Kinder und die Erziehungsarbeit
gemeinsam verantwortlich. Gerade im ersten Lebensjahr entscheiden
sich aber meist die Mütter, ihre Kleinkinder zu versorgen. Und auch
danach wollen sie für ihren Nachwuchs da sein - selbst wenn sie sich
dafür zwischen Familie und Beruf zerreißen müssen. Gleiches gilt für
die Pflege bedürftiger Angehöriger, die ebenfalls überwiegend von
Frauen geleistet wird.
Teilzeitarbeit, geringe Rentenansprüche und das berufliche
Abstellgleis sind die Folgen dieser doppelten Belastung. "Doch wer
Sorge für einen Menschen trägt, braucht Zeit", fordert der
DFV-Präsident. "Er braucht finanzielle Sicherheit und
gesellschaftliche Anerkennung."
Es ist eine verhängnisvolle Tendenz, Familienpolitik immer stärker
zu Arbeitsmarktpolitik zu machen. "Wir brauchen familiengerechte
Arbeitsplätze und keine arbeitsplatzgerechte Familie", betont Zeh.
Das umfasst zum Beispiel Arbeitszeitmodelle, die den tatsächlichen
Bedürfnissen von Kindern entsprechen und vor allem Frauen nach der
Erziehungsphase dennoch nicht ins berufliche Aus führen. Bei der
Arbeitsplatzvergabe ist Familien- und Erziehungskompetenz als
wichtige Qualifikation zu berücksichtigen. Befristete Arbeitsplätze
und die immer stärkere Flexibilisierung machen berufstätigen Eltern
das Leben schwer - die Verantwortung gegenüber ihren Kindern kennt
dagegen keine Befristung!
In den ersten drei Lebensjahren des Kindes muss die Elternzeit
durch eine echte Wahlfreiheit in der Betreuung abgesichert werden.
Dazu brauchen Eltern die entsprechende Infrastruktur und eine
gleichwertige finanzielle Förderung der Betreuung - unabhängig davon,
ob sie zu Hause, in der Krippe oder bei einer Tagesmutter
stattfindet. Familien müssen außerdem in den Beiträgen zur
Sozialversicherung entlastet werden, denn sie zahlen mit ihrem
generativen und dem finanziellen Beitrag doppelt ein und haben kaum
noch das Nötigste zum Leben.
"Der Internationale Frauentag sollte uns ein Anlass sein, mehr für
die tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen zu tun", betont der
DFV-Präsident. Sie müssen eine Wahl haben, Familien- und
Erwerbsarbeit nach ihren Vorstellungen zu vereinbaren und sich
beruflich fortzuentwickeln. "Familienarbeit ist nicht weniger wert
als Erwerbsarbeit - und Gleichberechtigung gilt für beide
Geschlechter", so Zeh.
In Sachen Familie heißt das: Mütter und Väter sorgen mit ihrem
Nachwuchs für das Bestehen und die Zukunft der Gemeinschaft. Sie
verdienen Unterstützung und Anerkennung und dürfen nicht länger einer
finanziellen und zeitlichen Zerreißprobe unterworfen werden!
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Deutscher Familienverband e.V.
Sebastian Heimann, Bundesgeschäftsführer
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