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Stiftung Menschen für Menschen: Fluchtursachen lassen sich vermeiden / Notwendig sind Maßnahmen zur Selbstentwicklung, Ernährungssicherheit und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze (FOTO)

ID: 1465052

(ots) -
Derzeit sind nach Angaben des UNHCR über 65 Millionen Menschen
weltweit auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Elend und der daraus
folgenden Perspektivlosigkeit. "Unser aller Aufgabe in den nächsten
Jahren ist es, gemeinsam Lösungen gegen diese Ursachen zu finden. Es
gilt Kinder, Frauen und Männer in weniger entwickelten Regionen dabei
zu unterstützen, aus eigener Kraft ein Leben in Würde zu führen,
Jugendlichen eine berufliche Perspektive in ihrer Heimat zu geben und
Familien eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen, in der sie
dauerhaft unabhängig von fremder Hilfe sind," erklärt Peter Renner,
Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen - Karlheinz Böhms
Äthiopienhilfe am Mittwoch (8. März 2017) vor Journalisten in Berlin.

"Weder Grenzzäune noch Abschottung werden helfen. Die Menschen
brauchen die Chance auf ein besseres Leben in ihrer Heimat. Nur so
lassen sich auf Dauer Fluchtursachen vermeiden", meint Menschen für
Menschen-Vorstand Renner, der u.a. für die Projektarbeit der
Organisation in Äthiopien zuständig ist.

Wie kann das gelingen? Welche Maßnahmen müssen umgesetzt werden,
damit Perspektiven geschaffen werden - Perspektiven für die Menschen
in ihrer jeweiligen Heimat? Weltweit gehören dazu Bildung,
nachhaltiger Ackerbau und Aufforstung, medizinische Versorgung sowie
Arbeitsplätze. Die Stiftung Menschen für Menschen, gegründet vom
ehemaligen Schauspieler Karlheinz Böhm, ist damit seit über 35 Jahren
in Äthiopien erfolgreich tätig.

Für Peter Renner sind die drei folgenden Bereiche wesentliche
Faktoren zur Vermeidung von Fluchtursachen:

- Hilfe zur Selbstentwicklung
- Ernährungssicherheit
- Arbeitsplätze und Einkommen

Entscheidend ist die Hilfe zur Selbstentwicklung

Die Menschen in Afrika müssen einen selbstbestimmten




Entwicklungsweg gehen. Entwicklungsmodelle aus anderen Teilen der
Welt können nicht einfach übertragen werden, da von einer
individuellen äthiopischen Situation und Voraussetzung ausgegangen
werden muss. Benötigt werden auf Regionen zugeschnittene Lösungen
statt oberflächliche länder- oder gar kontinentübergreifende
Konzepte.

Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung ist, dass
Begünstigte von Entwicklungsprojekten in Afrika in Entscheidungen
eingebunden werden. Auf diese Weise können sie zukünftig unabhängig
von fremder Hilfe werden.

Die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung müssen im
Mittelpunkt stehen, um daraus konkrete und miteinander verbundene
Maßnahmen abzuleiten. Projekte wie der Bau einzelner Schulen oder
einzelner Brunnen helfen langfristig nicht, die Lebensbedingungen der
Menschen insgesamt zu verbessern. Dazu sind abgestimmte und
strategisch langfristig geplante Maßnahmen notwendig, welche die
gesamten Lebensumstände der Menschen umfassen.

Ernährungssicherheit durch Eigeninitiative ist grundlegend

Eines der größten und drängendsten Probleme in nahezu allen armen
Ländern südlich der Sahara ist die fehlende Ernährungssicherheit. In
vielen Regionen Afrikas sind Hunger und Mangelerscheinungen immer
noch weit verbreitet, Millionen von Menschen ständig auf
Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Produktivität in der
Landwirtschaft ist im Vergleich zu anderen Weltregionen deutlich
geringer. Die einseitige Ãœbernutzung des Bodens ist erheblich, was
wiederum oft zu Ernteausfällen führt und Erosion begünstigt. Die
Ernte wird meist überwiegend für die eigene Familie verwendet. Nur
ein kleiner Teil kann auf lokalen Märkten gewinnbringend verkauft
werden.

Im Rahmen der sogenannten integrierten landwirtschaftlichen
Entwicklungsprojekte stellt Menschen für Menschen den Bauernfamilien
beispielsweise verbessertes Saatgut für Getreide oder neue
Gemüsesorten zur Verfügung. In Trainings werden den Menschen
technisch fortschrittliche Anbaumethoden gezeigt. Sie erhalten damit
eine verbesserte Kenntnis über nachhaltige Anbau- und
Bewässerungsmethoden.

In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung werden durch Menschen für
Menschen Bewässerungsanlagen, Wasserreservoire, Nachtspeicher und
Staubecken gebaut, Boden- und Wasserkonservierungsmaßnahmen
(Terrassierungen, Dämme) sowie biologische Konservierungsmaßnahmen
(mit tiefwurzelnden Pflanzen, z.B. Vertivergras) durchgeführt.
Tausende von Baumsetzlingen werden in Aufforstungsprogrammen
gepflanzt. Dies führt zu einer nachhaltigen Landwirtschaft und somit
langfristig zu Ernährungssicherheit.

Wesentlich ist die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen

Ohne Jobs und Einkommen gibt es keine Perspektive und keine
Hoffnung im Herkunftsland. Beispielsweise in Äthiopien, einem Land,
in dem der Altersdurchschnitt bei 17,8 Jahren liegt, brauchen vor
allem junge Menschen in ländlichen Regionen eine Beschäftigung mit
einem regelmäßigen Einkommen. Es müssen dringend Jobs vor allem im
Agrar- und im Handwerksbereich entstehen.

Weder die Maßnahmen und Projekte der Länder noch die Aktionen der
Hilfsorganisationen allein werden ausreichen, genügend Arbeitsplätze
in Äthiopien zu schaffen. Die Wirtschaft in Deutschland und in Europa
ist gefordert, sich in dem Land am Horn von Afrika zu engagieren.
Während zahlreiche Unternehmen aus anderen Ländern bereits in
Äthiopien investieren, sind deutsche Unternehmen noch sehr
zurückhaltend. Dabei gibt es viele gut ausgebildete junge Menschen im
Land.

"Unsere tägliche Arbeit vor Ort, die mit den Begünstigten
gemeinsam geplant und den Verhältnissen und Gegebenheiten angepasst
wird, ist seit 35 Jahren erfolgreich. Nur so werden Perspektiven und
Hoffnung für die Menschen vor Ort geschaffen", betont Peter Renner.

Weitere Informationen unter:

UNHCR, Flucht und Vertreibung 2015 drastisch gestiegen:
http://ots.de/isJCI

CIA Factbook

Informationen über Menschen für Menschen finden Sie hier:
www.menschenfuermenschen.de

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Online: www.menschenfuermenschen.de

Über Menschen für Menschen

Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit über 35 Jahren
nachhaltige Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen
integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für
Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen
Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Den
Grundstein für Menschen für Menschen legte am 16. Mai 1981 der
damalige Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) mit seiner
legendären Wette in der Sendung "Wetten, dass...?". Die Stiftung
trägt durchgängig seit 1993 das Spendensiegel des Deutschen
Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Menschen für Menschen
setzt die Maßnahmen derzeit in zwölf Projektgebieten mit über 740
festangestellten und fast ausschließlich äthiopischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.



Pressekontakt:
Stiftung Menschen für Menschen
Lisa-Martina Kerscher
Brienner Straße 46
80333 München
E-Mail: lisa.kerscher(at)menschenfuermenschen.org
Tel.: +49 89 383979-87
Fax: +49 89 383979-70

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