(ots) - Anlässlich der Befragung von Kanzlerin Angela
Merkel vor dem Diesel-Untersuchungsausschuss des Bundestags
demonstrierten Aktivisten vom Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) heute im Berliner Regierungsviertel für saubere
Luft in Städten und Kommunen. Auf ihrem Transparent forderten die
Umweltschützer "Schluss mit schmutzig!", außerdem führten sie
Fahrräder und Kinderwagen mit und trugen Atemschutzmasken.
"Das Ende des Untersuchungsausschusses ist nicht das Ende des
Diesel-Skandals. Tagtäglich werden in Deutschland bis zu 4000 neue
Dieselautos verkauft, die auf der Straße die gesetzlichen
Stickoxid-Grenzwerte nicht einhalten. Das ergibt sich aus
Verkehrsminister Dobrindts eigenem Untersuchungsbericht. Aber was ist
inzwischen passiert? Der Bundesverkehrsminister und das ihm
unterstellte Kraftfahrtbundesamt stecken den Kopf in den Sand. Die
Bundeskanzlerin und ihr Verkehrsminister haben einen Amtseid
geschworen, sie wollten Schaden von der Bevölkerung abwenden. Sie
müssen endlich einschreiten, es geht schließlich um besseren
Gesundheitsschutz für alle", sagte der BUND-Verkehrsexperte Jens
Hilgenberg.
In einer repräsentativen aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag des
BUND sprechen sich 58 Prozent der Deutschen gegen den weiteren
Verkauf zu viel Stickoxid ausstoßender Diesel-Neuwagen aus. 26
Prozent sind für den weiteren Verkauf solcher Pkw. 55 Prozent aller
Befragten sind außerdem der Meinung, wegen der Überschreitung
gesetzlicher Stickoxid-Grenzwerte sollte die Bundesregierung sofort
Maßnahmen zur Verringerung der Gesundheitsgefährdung ergreifen. 28
Prozent sind gegen Sofortmaßnahmen seitens der Bundesregierung.
Hilgenberg: "Jedes zusätzliche Dieselfahrzeug, das die Grenzwerte
auf der Straße nicht einhält, verschlimmert über Jahre die Belastung
mit Stickoxiden. Bleibt Herr Dobrindt weiter untätig, muss Frau
Merkel dafür sorgen, dass ihr Verkehrsminister den Verkauf
schmutziger Diesel-Pkw stoppt."
Bereits im November letzten Jahres hatte der BUND beim zuständigen
Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg einen Verkaufsstopp für neue
Diesel-Pkw der Abgasnorm Euro 6 beantragt, wenn diese im Realbetrieb
die gesetzlichen Schadstoffgrenzwerte überschreiten. Der BUND-Experte
Hilgenberg fordert, dass sämtliche Euro-6-Neufahrzeuge den
gesetzlichen Stickoxid-Grenzwert von maximal 80 Milligramm pro
Kilometer einhalten. Bei Neuwagen von Audi, BMW, Dacia, Ford, Honda,
Hyundai, Jaguar, Land Rover, Mazda, Mercedes Benz, Opel, Peugeot,
Porsche, Renault, Suzuki, Volkswagen und Volvo wurden inzwischen
teilweise exorbitante Ãœberschreitungen nachgewiesen. Der BUND geht
davon aus, dass eine große Zahl von Neufahrzeugen weiterer Hersteller
ebenfalls betroffen ist.
Ein Hintergrundpapier zum Antrag des BUND beim Kraftfahrtbundesamt
auf Untersagung des Verkaufs von Diesel-Neufahrzeugen finden Sie
unter: www.bund.net/kba-antrag
Weitere Informationen zu "Dieselgate" unter:
www.bund.net/abgaswerte
Die Emnid-Umfrage zu "Dieselgate" im Auftrag des BUND unter:
www.bund.net/diesel-umfrage
Den "Dieselgate"-Untersuchungsbericht aus dem
Bundesverkehrsministerium finden Sie im Internet unter:
https://is.gd/n9bs2E
Pressekontakt:
Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, E-Mail:
jens.hilgenberg(at)bund.net, Tel. 030-27586-467, Mobil 0151-56313302
bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425;
E-Mail: presse(at)bund.net; www.bund.net
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