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Auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse präsentiert das in Bonn
ansässige Bundesamt für magische Wesen (BafmW) seinen Beitrag für
eine offene Gesellschaft. Eine Fassade des Hauses, in dem das BafmW
seinen Sitz hat, wird mit einem Werk der Wiener Künstlerin SlippedDee
dekoriert.
Das Fassadenprojekt gegen rechte und religiöse Gewalt
Das Motiv gedenkt im Fantasystil Personen, die Opfer rechter und
religiöser Homophobie wurden. Unter dem Symbol des Fliegenden
Spaghettimonsters, Symbol der Toleranz und Ratio, stehen die als
Vampir und Werwolf dargestellten Opfer des Orlando-Attentates Ramon
Guerrero und Christopher Leinonen. Ein Faun trägt die Gesichtszüge
Itaberli Luzons, eines Jungen, der von seiner eigenen Mutter wegen
seiner Homosexualität ermordet und verbrannt wurde. Eine Fee erinnert
an Shira Banki, eines Mädchens, das an einem Gay Pride in Israel
teilnahm und deswegen hinterrücks erstochen wurde. Zu Füßen der Opfer
werden Gesichter der Täter und Symbole ihres rechten und religiösen
Hasses zu erkennen sein.
Zu diesem Projekt wurde unter der Domain www.bafmw.org ein
Crowdfunding gestartet, denn die Initiatoren des Projektes hoffen,
dass sich aus der Mitte der Gesellschaft heraus möglichst viele
Mitbürger gegen den rechten Haß engagieren.
Der Roman Böses Blut der Vampire
Zur Buchmesse erscheint der im Himmelstürmer Verlag verlegte und
von dem Siegener Illustrator Mandelbrot illustrierte Fantasyroman
Böses Blut der Vampire von Hagen Ulrich in einer Neuausgabe. Die
Urban Fantasy Geschichte geht auf diskriminiernde Äußerungen eines
sächsischen CDU-Politikers zurück, der dem seinerzeitigen
Außenminister Guido Westerwelle die Eignung als Bundesminister wegen
dessen Homosexualität absprach. Gleichfalls vertrat er die Ansicht,
dass Eltern ihre queeren Kinder "heilen" lassen sollten, denn nach
Auffassung dieses evangelikalen Politikers ist Homosexualität eine
Krankheit.
Diese Geschichte bildete die Basis für eine mehrbändige
Romanreihe, an der der Autor Hagen Ulrich schreibt und die am Stand
des BafmW vorgestellt wird.
Was ist das Bundesamt für magische Wesen?
Hinter der fiktiven Behörde zur Verwaltung von Hexen, Drachen,
Vampire und Elfen steckt ein Zusammenschluß deutschsprachiger
Fantasyautoren und -fans sowie die Idee, dass die Existenz von
Mitbürgern mit Magiehintergrund in Deutschland kein Problem wäre -
solange man das ordentlich verwaltet und regelt.
Das "Amt", welches sich mit mehreren Dienstwagen, Amtsschild,
Deutschlandfahne mit Emblem sowie einem eigenen Haus nahestmöglich am
Erscheinungsbild realer Bundesbehörden orientiert, sieht die
Beschäftigung mit Fantasymythen auch als Stilmittel, um Position zu
beziehen.
Die Darstellung der Opfer homophober Gewalt als Fantasywesen wurde
auch deshalb gewählt, weil Vampir, Werwolf, Faun und Fee eben auch
Urängste und Sehnsüchte des Menschen verkörpern, gleichermaßen Angst
machen können wie den Betrachter dazu anregen sollen, über seine
Ängste nachzudenken. Umso vielleicht zu erkennen, wo sich in einer
Gesellschaft echte Monster verstecken. Angst als Mittel der Politik
ist ein hochaktuelles Thema, mit dem sich auch die Autoren im BafmW
beschäftigen.
Hintergrund
Ins Leben gerufen wurde das Amt 2013 von dem Bonner Autor Hagen
Ulrich und weiteren Fantasyautoren. Ulrich Kelber, MdB, leistete
Unterstützung und teilte die Ansicht der Fantasyautoren, dass so eine
"Behörde" ihren Sitz nur in Bonn haben könnte. Fantasymythen und
-figuren treffen auf den typisch deutschen Hang, alles verwalten und
regeln zu wollen.
Pressekontakt:
Bundesamt für magische Wesen
- Autorengruppe -
Hagen Ulrich
Estermannstraße 139
53117 Bonn
0228 96757883
www.bundesamt-magische-wesen.de
www.bafmw.org
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