(ots) - Deutlich mehr Straftaten gegen Lehrer in
Niedersachsen
Anstieg im vergangenen Jahr um 22 Prozent - Lehrerorganisation
fordert mehr Rückhalt von der Politik
Osnabrück. Die Zahl der Straftaten gegen Lehrer ist in
Niedersachsen im vergangenen Jahr um 22 Prozent gestiegen. Das
berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) unter Berufung auf
Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA). Sind im Vorjahr noch 141
Straftaten registriert worden, so waren es 2016 bereits 172. Allein
96 Vergehen betreffen den Straftatbestand der Körperverletzung. Die
meisten Straftaten wurden in der Region Hannover (27) registriert,
dahinter folgt der Landkreis Osnabrück (18).
Die Lehrerorganisation Verband Bildung und Erziehung (VBE)
beklagte ein mangelndes Problembewusstsein in den Bundesländern.
"Angriffe werden entweder zum Privatproblem der Lehrkräfte gemacht
oder es wird gesagt, dass das zum Beruf dazu gehöre. Wir sind aber
keine Boxer!", sagte Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE, der
"Neuen Osnabrücker Zeitung". Er forderte, dass die Angriffe nicht
mehr als Einzelfälle abgetan werden. "Damit einhergehend brauchen wir
von der Politik die Einsicht, dass Angriffe gegen Lehrer genauso
schlimm und bestrafenswert sind wie Angriffe gegen Polizisten und
Rettungskräfte", betonte er.
Erst vor wenigen Wochen hatte eine bundesweite Umfrage der VBW zur
Gewalt gegen Lehrer ergeben, dass sechs Prozent der befragten
Pädagogen schon mal körperlich von Schülern angegriffen wurden. Fast
jeder vierte Lehrer wusste zudem von Bedrohungen oder Beschimpfungen
zu berichten.
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