(ots) - Moderation: Ute Brucker
Geplante Themen:
Serbien/ Mazedonien: Die Toten der Balkanroute / Manche sind
erfroren, manche vor Erschöpfung zusammengebrochen. Manche wurden
Opfer von Gewaltverbrechen und manche wurden nachts, als sie entlang
der Eisenbahnlinien liefen, von einem Zug erfasst und getötet. Es
gibt viele Tote auf der Balkanroute. Und das Gemeinsame ist: Es wird
kaum über sie berichtet. Oft kümmert es die staatlichen Behörden
nicht einmal, wer die Menschen sind, die auf der Flucht ihr Leben
verloren haben. Schnell begraben, schnell vergessen. Wären da nicht
private Flüchtlingshelfer, die Gräber pflegen, Identitäten
feststellen und den Toten ein würdiges Gedenken geben wollen.
ARD-Korrespondent Darko Jakovljevic (Studio Wien) hat in Mazedonien
und Serbien recherchiert und ergreifende Schicksale dokumentiert.
Niederlande: Rechtsruck trotz wirtschaftlichem Aufschwung? / Arie
und Harma Kempinga leben in Westholland. Er arbeitet als Taxifahrer,
sie in Teilzeit als Briefträgerin. Sie haben drei Kinder. Durch
einen Fehler der Steuerbehörde - nicht durch eigenes Verschulden -
haben sich bei ihnen Schulden aufgehäuft. Sie sind total enttäuscht
von der jetzigen Regierung, die, so sagen sie, nie etwas für Familien
wie ihre etwas getan habe. Im Gegenteil, die Preise für Wohnen und
Lebensmittel steigen, durch die Gesundheitsreform müssen sie jetzt
auch viel mehr zu Medikamenten etc. dazu zahlen, doch ihre Löhne sind
kaum gestiegen. So können sie ihre Schulden nicht abbezahlen. Von den
etablierten Parteien wenden sie sich ab. Bei der anstehenden
Parlamentswahl werden sie entweder für die Partei des
Rechtspopulisten Geert Wilders stimmen - aus Protest gegen "die da
oben". Oder sie werden erst gar nicht wählen gehen. Die Niederlande
stehen vor einer richtungsentscheidenden Wahl. Bettina Scharkus
(ARD-Studio Brüssel) geht der Frage nach, warum sich in dem Land
trotz wirtschaftlich guter Daten so viele Menschen "abgehängt"
fühlen.
Sudan: Der vergessene Konflikt / Auf jedem Dorfplatz gibt es
Erdlöcher, in die die Menschen hineinspringen, wenn sie wieder das
Geräusch eines Flugzeuges hören. Ein Geräusch, das fast alle
traumatisiert hat. Dann wissen die Dorfbewohner, dass gleich wieder
Bomben fallen, dass Splitter fast waagrecht durch die Luft fliegen
und dass es wieder Opfer geben wird. Wie schon seit 16 Jahren. So
lange schon gibt es Krieg in den Nuba-Bergen, im Süden von Sudan. Das
Regime des Langzeitherrschers Umar al-Bashir hat den Dschihad gegen
einen Teil seiner eigenen Bevölkerung ausgerufen und terrorisiert sie
mit Bomben und Raketen. Nicht einmal die wenigen Krankenhäuser und
Schulen werden verschont. Militante Rebellengruppen haben sich
gebildet und kämpfen für Autonomie. Sie sagen, es sei ein Kampf
ehemaliger Sklaven gegen die einstigen Sklavenhalter im arabischen
Norden. Dazwischen eine Bevölkerung, die kaum weiß, wovon sie sich
ernähren soll. "Weltspiegel"-Reporterin Julia Leeb mit einer
exklusiven Reportage aus einer Gegend, in die sich nur wenige
Journalisten trauen.
USA: Wahrheit und alternative Fakten / Viele Journalisten in den
USA leben in einem Dilemma. Selbst wenn sie gegen offensichtliche
Lügen und Halbwahrheiten des US-Präsidenten Donald Trump Fakten
setzen, transportieren sie indirekt dessen Lügen weiter. Wie also
damit umgehen, wenn die eigene Regierung Unwahrheiten zu
"alternativen Fakten" deklariert? Wenn Reporter zu "Volksfeinden"
erklärt und sogar von offiziellen Pressekonferenzen ausgeschlossen
werden? Wie kann dann eine öffentliche Meinungsbildung funktionieren?
Eine Analyse von ARD-Korrespondentin Ina Ruck (ARD-Studio Washington)
Kolumbien: Unruhe in den Friedenszonen / "Wir haben unseren Teil
des Friedensvertrags eingehalten, doch der Staat tut nichts. Wir
haben die Waffen noch nicht abgegeben, weil Container fehlen, um sie
einzusammeln. Längst müsste Kolumbien Häuser, Straßen und Toiletten
für die Camps bauen. Doch es geschieht kaum etwas." Die Klage führt
ein Kommandant der FARC, der sogenannten Revolutionären Streitkräfte
Kolumbiens. Seit einigen Monaten ist der Friedensvertrag in Kolumbien
unterzeichnet. Er soll einen der ältesten Bürgerkriege der Welt
endgültig beenden. Doch in vielen Friedenszonen rumort es. Bauern
wehren sich, ihre Coca-Pflanzungen zu zerstören, wie es der
Friedensschluss vorsieht. "Wir können Coca erst vernichten, wenn wir
von legalen Produkten leben können" - behaupten sie. Dazu kommt die
Angst der lokalen Bevölkerung. Rechte Paramilitärs dringen immer
stärker in befriedete Gebiete ein. Sie wollen das Geschäft mit Coca
übernehmen und Steuern eintreiben. Friedensaktivisten werden gezielt
angegriffen und manchmal auch getötet. Eine Reportage von Matthias
Ebert (ARD-Studio Mexiko)
Schnappschuss: Der Feuerfriseur - Wieso stylt ein Friseur in Gaza
seinen Kunden die Haare mit Feuer? (Suanne Glass, ARD Tel Aviv)
Redaktion: Stefan Rocker
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