(ots) -
Martin Luther wetterte gegen klerikale Anmaßung, erklärte die
Heilige Schrift zum alleinigen Maßstab. Damit legte er die Axt an die
bestehende Ordnung und forderte die Herrschenden heraus. In Worms
sollte er im April 1521 widerrufen, vor Kaiser und Reich. Doch er
blieb standhaft. Das ZDF-Dokudrama "10 Tage im April - Luther in
Worms" (Arbeitstitel) beschreibt diesen Schlüsselmoment deutscher
Geschichte - mit Roman Knizka als Martin Luther. Die Dreharbeiten
unter der Regie von Christian Twente finden noch bis Ende März in der
Umgebung von Prag statt. In weiteren Rollen spielen Bernd Stegemann,
Alexander Beyer, Holger Daemgen, Tristan Seith, Hannes Wegener und
viele andere. Das Drehbuch schrieb Friedrich Klütsch.
Reinold Hartmann, Leiter der Redaktion Kirche und Leben,
evangelisch: "Luther konnte sich das Gewissen nur in Verbindung mit
dem Glauben an Gott vorstellen. Dennoch: Seine Berufung auf das
Gewissen - gegen staatliche und kirchliche Autoritäten - war ein
großer Schritt zur Stärkung des Individuums. Das ist bis heute
relevant."
Der zeitliche Rahmen des Dokudramas wird durch Ankunft und Abreise
Luthers gesetzt, jene zehn Tage im April 1521. Mittelpunkt der
Inszenierungen ist der Prozess selbst, der historisch hervorragend
belegt ist.
Stefan Brauburger, Leiter der Redaktion Zeitgeschichte: "Der Film
soll einladen, den geschichtlichen Moment nachzuerleben. Denn der
folgenreiche Auftritt in Worms, wo Luther besondere Wirkungsmacht
entfaltete, ist ohne das Wissen um die historischen Umstände nicht
nachvollziehbar."
Dabei zeigt sich, dass die politischen Methoden, die beim Ringen
um Luther zum Tragen kamen, offenbar zeitlos sind. Tauschgeschäfte,
Lobbyarbeit, die Einrichtung von Ausschüssen gehören ebenso dazu wie
Geheimdiplomatie, gegenseitige Überwachung und Drohgebärden.
Peter Arens, Leiter der HR Kultur, Geschichte und Wissenschaft:
"Um die Bedeutung der Reformation neu zu entdecken, haben wir uns für
ein aufwändiges Doku-Drama entschieden. Hier lassen sich komplexe
historische Vorgänge in einer Kombination von szenischen und
dokumentarischen Sequenzen besonders anschaulich darstellen."
"10 Tage im April - Luther in Worms" (Arbeitstitel) ist eine
ZDF-Auftragsproduktion der NFP*. Produzenten sind Clemens Schaeffer
und Alexander Thies. Die Redaktion liegt bei Stefan Brauburger und
Reinold Hartmann. Gesendet wird das 90-minütige Dokudrama im Herbst
2017.
Weitere Informationen zum Programmschwerpunkt Reformationsjubiläum
2017 im ZDF:
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