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Unterschriftenaktion nach EuGH-Urteil - 1,2 Millionen Unterstützer fordern von Politik: Schützen Sie die Apotheken vor Ort! (FOTO)

ID: 1467727

(ots) -
Bereits 1,2 Millionen Menschen in Deutschland haben sich mit ihrer
Unterschrift für den Erhalt und Schutz der wohnortnahen Apotheken
zwischen Rügen und dem Schwarzwald ausgesprochen. Das ist der
bisherige Stand der Auswertung für die Unterschriftenaktion
"Gesundheitssystem in Gefahr", die zwischen Weihnachten und Ende
Februar in Deutschlands Apotheken lief. Mehr als 6.000 Apotheken aus
allen 16 Bundesländern haben zehntausende Unterschriftenlisten
eingeschickt, die aneinander gereiht eine Strecke von mehr als 20
Kilometern ergeben. Und noch immer gehen weitere Unterschriften bei
der zentralen Auswertungsstelle der ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände ein.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt wertet die Aktion als klares
Signal: "Wenn mehr als eine Million Bürger mit ihrer Unterschrift
eine sozial gerechte und wohnortnahe Arzneimittelversorgung für die
Zukunft einfordern, dann ist das ein klarer Auftrag in Richtung
Politik zu handeln. Und zu handeln heißt in diesem Fall: den Versand
von Arzneimitteln auf den Bereich nicht verschreibungspflichtiger
Arzneimittel zurückzuführen und das entsprechende Gesetz zügig zu
verabschieden."

Schmidt erinnert daran, dass selbst aufwändige und lang angelegte
Unterschriftenaktionen nur selten mehr als 100.000 Unterstützer
fänden, selbst wenn sie online mit einfachem Maus-Klick durchgeführt
würden. "Wir aber haben vor Ort mit den Patienten gesprochen und ihre
echte, persönliche Unterstützung erfahren. Rein statistisch haben in
jedem einzelnen Bundestagswahlkreis rund 4.000 Menschen mit ihrem
Namen für die Apotheke und gegen den Wegfall der
Arzneimittelpreisbindung unterzeichnet. Das ist ein starkes Votum.
Wer die Apotheke vor Ort braucht, kennt auch Ihren Wert."

Schmidt weiter: "Nachdem sich in den letzten Wochen schon




zahlreiche Berufsverbände und Patientengruppierungen für unser Ziel
stark gemacht haben, freue ich mich, dass jetzt auch so viele
Menschen individuell ihre Unterstützung zum Ausdruck gebracht haben.
Und den tausenden Kolleginnen und Kollegen in den Apotheken vor Ort
bin ich dankbar für ihr Engagement."

Zum Hintergrund: Am 19. Oktober 2016 hatte der Europäische
Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass ausländische Versandanbieter
sich im Gegensatz zu den öffentlichen Apotheken in Deutschland nicht
an die Festpreisbindung für verschreibungspflichtige Arzneimittel
halten müssen. Um die daraus resultierenden Probleme zu lösen, setzt
sich die Apothekerschaft für ein Versandverbot rezeptpflichtiger
Medikamente ein, das auch ein Gesetzentwurf des
Bundesgesundheitsministeriums vorsieht. Zwischen dem 20. Dezember
2016 und dem 1. März 2017 haben zahlreiche Apotheken in Deutschland
Unterschriftenbögen ausgelegt, die folgenden Text enthielten:
"Aktuelle Entscheidungen der EU machen es ausländischen Konzernen
noch einfacher, sich an unserem Gesundheitssystem zu bereichern.
Internationale Versandhändler wollen die Rosinen aus unserem System
picken, ohne das zu leisten, was meine Apotheke vor Ort macht: Nacht-
und Notdienst, persönliche Beratung, Rezeptur, ... Ich fordere von
der Politik: Stoppen Sie die gefährlichen Einflüsse von außen.
Schützen Sie die Apotheken vor Ort!".

Mehr Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, 030 40004-132, presse(at)abda.de

Christian Splett, Pressereferent, 030 40004-137, c.splett(at)abda.de

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Datum: 15.03.2017 - 10:33 Uhr
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