(ots) - Ein Verbot des Versandhandels mit
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist eine wichtige Maßnahme,
um dem Wettbewerbsnachteil deutscher Apotheken gegenüber
ausländischen Versandapotheken zeitnah wirksam zu begegnen. "Nun
müssen Vorschläge erarbeitet werden, wie auch in Zukunft eine
flächendeckende und wohnortnahe Versorgung mit Arzneimitteln
sichergestellt wird. Der BAH wird sich dabei, wie er es seit jeher
getan hat, für die inhabergeführte Vor-Ort-Apotheke einsetzen",
erklärt Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der
Arzneimittel-Hersteller (BAH). Anlässlich des aktuellen
Gesetzesvorhabens der Bundesregierung zur Einführung eines
Rx-Versandhandelsverbots hat der BAH eine Stellungnahme vorlegt.
Am 19. Oktober 2016 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH)
entschieden, dass die deutschen Preisbindungsregeln mit einheitlichen
Apothekenabgabepreisen für verschreibungspflichtige Arzneimittel
wegen des Verstoßes gegen den Grundsatz des freien Warenverkehrs
keine Anwendung auf ausländische Apotheken finden. Damit ist die
Gewährung der sogenannten Rx-Boni durch ausländische Versandapotheken
möglich. Die Preisbindungsregeln gelten aber weiterhin für deutsche
Apotheken, die damit einen erheblichen Wettbewerbsnachteil gegenüber
den ausländischen Apotheken haben. Das in Deutschland bestehende
solidarisch finanzierte System der Gesundheitsversorgung beruht auf
dem Sachleistungsprinzip, bei dem Patienten Anspruch auf das
verschriebene Arzneimittel haben. Zusätzliche Boni in Form von
Bargeld oder Gutscheinen sind nicht sachgerecht und leisten einer
zunehmenden Trivialisierung des Arzneimittels Vorschub.
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der
mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in
Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 450
Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter
beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die
verschreibungspflichtigen als auch die nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen
Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum
BAH.
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