PresseKat - Energetische Sanierung: Hotels und Herbergen haben hohen Bedarf an Beratung und branchenspezifischen

Energetische Sanierung: Hotels und Herbergen haben hohen Bedarf an Beratung und branchenspezifischen Finanzierungsmodellen (FOTO)

ID: 1468381

(ots) -
- dena veröffentlicht Fortschrittsbericht zum Modellvorhaben
"Check-in Energieeffizienz"
- Praxisbeispiele weisen den Weg zu mehr Energieeffizienz

Da Hotels und Herbergen vielfältig genutzt werden, haben sie hohen
Beratungsbedarf bei der Einführung von Energieeffizienzmaßnahmen.
Deshalb gilt es, die bisherigen Beratungsangebote auszubauen und
Ansätze zur Standardisierung zu entwickeln. Zugleich sollten
zusätzlich zur Förderung für Nichtwohngebäude neue
Finanzierungsmodelle wie beispielsweise Bürgschaften in der
Hotelbranche erprobt werden. Dieses Fazit zieht die Deutsche
Energie-Agentur (dena) in ihrem Fortschrittsbericht nach zwei Jahren
Laufzeit des Modellvorhabens "Check-in Energieeffizienz".

"Mit unserem Projekt wollen wir die Energieeffizienz in Hotels und
Herbergen steigern und damit die Energiewende in Nichtwohngebäuden
voranbringen", sagte Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung anlässlich der Veröffentlichung des Berichts.
Der aktuelle Fortschrittsbericht zeigt, dass unsere Teilnehmer auf
einem guten Weg sind. Bei Beratung und Finanzierung besteht aber noch
Verbesserungsbedarf. Künftig wird es aber auch darum gehen, das Thema
Energieeffizienz besser an Gäste und Mitarbeiter zu kommunizieren.
Die Kernbotschaft lautet: Energieeffizienz bedeutet nicht Verzicht,
sondern mehr Komfort."

Hotels und Herbergen mit unterschiedlichen Sanierungsansätzen

Die 31 teilnehmenden Hotels und Herbergen planen insgesamt
Energieeinsparungen von rund 34 Prozent (Wärme und Strom). Dabei ist
die Bandbreite erheblich: Sie reicht von Maßnahmen mit einer
zehnprozentigen Einsparung bis hin zur Planung eines
Plusenergiehotels.

Während Hotelbesitzer vor allem in Anlagentechnik wie Heizung oder
Beleuchtung und in die Dämmung von Teilen des Gebäudes investieren,




planen die Betreiber von Jugendherbergen häufig eine
Komplettsanierung. Dies liegt an den unterschiedlichen
Finanzierungsmöglichkeiten: So können die Herbergen eher für den
gesamten Sanierungszeitraum schließen, da sie die finanziellen
Einbußen besser auffangen können.

Mehr Qualität in der Energieberatung erforderlich

Die Zwischenbilanz des Modellvorhabens macht deutlich, dass vor
allem die Qualität der energetischen Beratung zu Beginn der
Sanierungsmaßnahmen sehr unterschiedlich ausfällt: Einige Berater
erstellten detaillierte Sanierungsfahrpläne für das gesamte Gebäude,
andere wiederum gaben eher vage Angaben zu einzelnen Teilen des
Gebäudes. Bei der Erstellung eines Sanierungsfahrplans - also bei der
wirtschaftlichen Bewertung von Effizienzmaßnahmen - stehen die
Berater vor der Herausforderung, die vielfältigen
Nutzungsmöglichkeiten der Gebäude (Übernachtungs-, Tagungs- und
Speisestätte) zu berücksichtigen.

Die Qualität der Beratung sollte daher weiter erhöht werden.
Hierzu gilt es, Standards für die Beratung von Nichtwohngebäuden zu
entwerfen, weitere Hilfestellungen für die Berater zu entwickeln und
Netzwerke für den Austausch unter den Experten zu fördern. Auch eine
Anpassung der Förderhöhe für die Energieberatung ist aufgrund der
Komplexität der Beratung sinnvoll.

Neue Ansätze zur Finanzierung für Hotels

Für Hoteliers erweist sich die Finanzierung der
Sanierungsmaßnahmen als große Herausforderung. Denn durch das
EU-Beihilferecht sind die Förderhöhen gedeckelt und Direktzuschüsse
nur bedingt möglich. Gerade diese Form der Förderung wäre aber für
viele Hotelbetreiber von großem Interesse, da die Banken die
Zuschüsse häufig als Eigenkapital anrechnen. Eine weitere Option zur
verbesserten Finanzierung sind die Einführung von Bürgschaften für
das Ausfallrisiko sowie Standards zur besseren Kreditbewertung für
Effizienzmaßnahmen durch die Banken. Auf diese Weise könnten sie
Investitionen besser beurteilen und entsprechend die Vorteile einer
energetischen Sanierung bei den Kreditkonditionen berücksichtigen.
Hierzu soll künftig im Modellvorhaben anhand ausgewählter Teilnehmer
ein möglicher Standard getestet und auch weiterentwickelt werden.
Dieser wurde im Rahmen des EU-Projekts "Investor Confidence Project
(ICP)" entworfen.

Zum Modellvorhaben "Check-in-Energieeffizienz"

Das dena-Modellvorhaben zur Energieoptimierung in Hotels und
Herbergen befasst sich seit dem Jahr 2015 mit der Frage, wie ein
zukunftsfähiges wirtschaftliches, ökologisches und sozial tragbares
Konzept für das Übernachtungsgewerbe aussehen kann.

Das Modellvorhaben wird in den kommenden zwei Jahren fortgesetzt.
Im Mittelpunkt steht dann die Umsetzung der geplanten
Effizienzmaßnahmen. Das Pilotprojekt wird durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und durch die KfW und den
Industriepartner Viessmann unterstützt. Als Medienpartner beteiligen
sich die Fachzeitschriften "Hotel + Technik" und "Superior Hotel" am
Projekt.

Weitere Informationen zum Modellvorhaben unter
www.check-in-energieeffizienz.de.

Der Fortschrittsbericht steht zur Verfügung unter
http://ots.de/e6Zip



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Christian Müller,
Chausseestraße 128 a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-774, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699,
E-Mail: mueller(at)dena.de, Internet: www.dena.de

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