(ots) - Großes Interesse herrschte am 16. und 17. März 2017
im EU Info Center in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros. Der
Grund: Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der
Bundesagentur für Arbeit und die Arbeitsverwaltung Montenegros "Zavod
za zaposljavanje Crne Gore" hatten zu einer Informations- und
Beratungsveranstaltung zum Thema "Leben und Arbeiten in Deutschland"
eingeladen. 350 montenegrinische Arbeitsuchende nahmen das Angebot
wahr. In Vorträgen und Einzelgesprächen informierten sie sich zu
legalen Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland, den Lebens- und
Arbeitsbedingungen sowie darüber, welche Berufe in Deutschland
aktuell besonders gesucht werden.
Montenegros Arbeitsverwaltung lud zu der Veranstaltung gezielt
Fachkräfte ein, die aktuell arbeitslos sind, über Deutschkenntnisse
verfügen und die aufgrund ihrer Qualifikation gute Chancen haben,
eine Stelle in Deutschland zu finden. "Wir wollen den größtmöglichen
Nutzen für alle Beteiligten", erklärt Kea Decker, Geschäftsführerin
Internationale Zusammenarbeit der ZAV. "Durch die Absprache mit
unseren jeweiligen Partnerorganisationen stellen wir sicher, dass wir
keine Fachkräfte vermitteln, die im Land selbst benötigt werden.
Gleichzeitig helfen wir deutschen Unternehmen, fehlende Fachkräfte zu
finden."
Besonders zur Frage der legalen Zuwanderungsmöglichkeiten nach
Deutschland herrscht in Montenegro sowie in den übrigen Staaten des
sogenannten Westbalkans großer Informationsbedarf. "Viele Bürgerinnen
und Bürger der sogenannten Westbalkan-Staaten haben 2015 versucht,
über Asylanträge nach Deutschland einzureisen. Mittlerweile gelten
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und
Serbien aber als sichere Herkunftsstaaten, so dass die meisten dieser
Asylanträge abgelehnt wurden", sagt Kea Decker. "Mit unseren
Informations- und Beratungsaktivitäten vor Ort wollen wir den
Menschen zeigen, welche legalen Zuwanderungsmöglichkeiten es nach
Deutschland gibt und welche Fachkräfte eine Chance haben, auf dem
deutschen Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden." Vor allem durch die
Änderungen in der Beschäftigungsverordnung durch das
Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz im Oktober 2015 (BeschV §26,
Absatz 2) haben Bürgerinnen und Bürger der Westbalkanstaaten unter
bestimmten Voraussetzungen befristet die Möglichkeit, in Deutschland
zu arbeiten, auch ohne dass sie über eine bestimmte Berufsausbildung
verfügen müssen. Neben einer abgeschlossenen Ausbildung muss
allerdings eine konkrete Arbeitsplatzzusage eines Arbeitgebers in
Deutschland vorliegen.
Neben ihrem Schwerpunkt auf der Beratung und Vermittlung von
Bewerberinnen und Bewerbern innerhalb Deutschlands sieht die
Bundesagentur für Arbeit in der qualifizierten Zuwanderung einen
Baustein für die Fachkräftesicherung. Schon heute haben viele
Arbeitgeber Schwierigkeiten, passende Bewerberinnen und Bewerber, vor
allem in technischen, IT-, medizinischen und Pflegeberufen zu finden.
"Die demografische Entwicklung und die oft identischen
Arbeitskraftbedarfe in allen Staaten der Europäischen Union machen es
notwendig, den Blick bei der Fachkräftegewinnung auch in
Nicht-EU-Staaten zu richten", sagt Dr. Carsten Klein, Vorsitzender
der Geschäftsführung der ZAV. "Entsprechend werden wir in Zukunft
verstärkt prüfen, in welchen Ländern sich Rekrutierungsaktivitäten
lohnen, und Absprachen mit unseren Partnern im Ausland treffen."
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV)
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