(ots) - Seit Mitte März ist Cannabis für Schwerkranke
auf Rezept erhältlich, jedenfalls in der Theorie. Denn die
Krankenkassen weigern sich bisher, für diese Behandlung aufzukommen.
Die Piratenpartei Baden-Württemberg fordert die Krankenkassen dazu
auf, die Kosten zum Wohl ihrer Versicherten zu übernehmen. Es kann
nicht sein, dass Patienten ein wirksames Medikament aus Kostengründen
vorenthalten wird.
"Für viele Menschen ist Cannabis die einzige Hoffnung auf ein
schmerzfreies Leben ohne gesundheitsschädliche Nebenwirkungen. Ihnen
dies vorzuenthalten ist verantwortungslos und unmenschlich. Durch das
Verhalten der Krankenkassen werden viele Schmerzpatienten, die ein
Anrecht auf medizinisches Cannabis haben, doch wieder in die
Illegalität gedrängt", kommentiert Falk-Peter Hirschel, Fachanwalt
für Strafrecht und Listenplatz 2 der Piratenpartei Baden-Württemberg
für die Bundestagswahl.
Die Piratenpartei kritisiert die Argumentation der Krankenkassen,
nach der Cannabis wegen angeblich fehlender Wirksamkeitsnachweise
nicht übernommen wird. Viele Krankenkassen bezahlen allerdings
homöopathische Medikamente, für die bisher kein Beleg der Wirksamkeit
existiert, allein aufgrund der Nachfrage durch ihre Versicherten. Die
therapeutische Wirkung von Cannabis hingegen ist bereits gut
erforscht und wissenschaftlich nachgewiesen. Der Einsatz von Cannabis
als Medikament ist nicht zu verwechseln mit reinem Genusskonsum.
Schwerkranke Menschen sind darauf angewiesen um ihren Alltag
bewältigen zu können.
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