(ots) - Deutsche Umwelthilfe hat heute mit Bürgermeister
René Hartnauer von der Stadt Greußen eine Berme eingeweiht - Neun
weitere dieser Artenschutzmaßnahmen sind bis Ende 2019 in Thüringen
geplant
Der Fischotter galt bis in die Neunziger in Thüringen als
ausgestorben. Heute ist das Tier in der Weißen Elster und in der
Pleiße zu Hause und dringt nach und nach auch in die Saale, Unstrut,
Helme und Werra vor. Der Straßenverkehr ist die größte Gefahr für den
Rückkehrer. Um die Wassermarder zu schützen, werden in Thüringen mit
Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Bermen unter Brücken
gebaut. Die Passierhilfen dienen dazu, dass die Tiere sicher von
einer Straßenseite zur anderen gelangen. Heute hat die DUH gemeinsam
mit Bürgermeister René Hartnauer eine weitere Berme am Steingraben in
Greußen abgenommen und offiziell eingeweiht.
"Dass der Fischotter bereits in der Nähe unseres einzigartigen und
schützenswerten Helbe-Systems ist, verstehen wir als Anreiz. Wir
freuen uns, dass wir ihm mit der Passierhilfe ein sicheres Tor zu
neuen Lebensräumen öffnen", sagte Bürgermeister der Stadt Greußen,
René Hartnauer bei der Bauabnahme.
Uferstreifen oder Bermen können lebensrettend sein. Fehlen diese,
wählt das Tier oft die Straße, statt über den Wasserweg auf die
andere Straßenseite zu wechseln. Mindestens 14 Otter, die in
Thüringen tot aufgefunden wurden, sind im Straßenverkehr ums Leben
gekommen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher, denn nicht alle
Totfunde werden gemeldet.
Zwischen 2012 und 2015 hat die DUH bereits 17 Passierhilfen in
Thüringen gebaut. Die Otter, aber auch andere Tiere nehmen die
Uferstreifen sehr gut an. Dank der Zuwendungen aus dem Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Freistaat Thüringen
kann die DUH ihre Naturschutzarbeit fortsetzen. Bis September 2019
sollen etwa 1000 Brücken in sieben weiteren Landkreisen kontrolliert
und insgesamt zehn Gefahrenstellen umgebaut werden.
Ziel ist es, einen blauen Biotopverbund für den Otter und andere
Tiere, herzustellen. "Flüsse dienen dem Fischotter als Lebensraum,
aber haben auch zentrale Bedeutung als Korridore zwischen
Kernbereichen verschiedener Populationen. Die Durchgängigkeit der
Flüsse ist somit Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbesiedlung
Thüringens durch den Otter und in der Folge auch für den Austausch
von Individuen und sichere Wanderungsaktivitäten der Art", sagte
Sabine Stolzenberg, Projektmanagerin der DUH.
Mehr Informationen:
Pressefotos finden Sie ab ca. 16.30 Uhr unter:
http://l.duh.de/p170317
Das Team der DUH informiert vom 31.03.-02.04.2017 auf der Messe
"Reiten Jagen Fischen" in Erfurt am Stand 109 in Halle 1 über den
Fischotter und den Schutz von Fließgewässern.
Weitere Informationen zum Fischotter und der Arbeit der DUH:
http://www.duh.de/fischotter_thueringen.html
Zum Film "Bermeologie oder die Kunst, einen Fischotter auf den
rechten Weg zu bringen": http://l.duh.de/iu07u.
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
030 2400867-15, 0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de
Sabine Stolzenberg, Projektmanagerin Fischotter
0361 30254911, 0170 5641322, stolzenberg(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf,
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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