(ots) -
Knapp zwei Monate vor der Landtagswahl bleibt die SPD in der
Sonntagsfrage weiter deutlich vor der CDU. Die amtierende rot-grüne
Landesregierung hat aktuell allerdings keine Mehrheit. Die FDP kann
leicht zulegen. Das ist das Ergebnis des NRW-Trends, den Infratest
dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL in dieser Woche erhoben
hat. Wenn bereits an diesem Sonntag gewählt würde, käme die SPD auf
37 Prozent (+/-0), die CDU unverändert auf 30 Prozent (+/-0). Die
Grünen verlieren im Vergleich zur letzten Erhebung noch einmal einen
Prozentpunkt und liegen aktuell bei 6 Prozent. Das ist ihr
schlechtester Wert seit zehn Jahren im NRW-Trend. Auch die AfD gibt
einen Prozentpunkt ab und liegt jetzt bei 9 Prozent. Die Linke muss
mit 5 Prozent (-1) um den Einzug in den Landtag bangen. Gewinner sind
die Liberalen. Sie können sich von 7 auf 9 Prozent verbessern.
Die rot-grüne Regierungskoalition ist weiterhin das beliebteste
Bündnis bei den Nordrhein-Westfalen. 46 Prozent wünschen sich diese
Koalition. Allerdings hätte Rot-Grün aktuell keine Mehrheit. Eine
große Koalition wäre rechnerisch möglich, diese wird von 44 Prozent
der Befragten favorisiert. Koalitionen mit drei Partnern werden
grundsätzlich skeptischer betrachtet. Die sogenannte Ampel, also ein
Bündnis aus SPD, FDP und Grünen, wünschen sich lediglich 29 Prozent
der Nordrhein-Westfalen. Auch eine Jamaika-Koalition (28 Prozent) aus
CDU, FDP und Grünen oder ein rot-rot-grünes Bündnis (26 Prozent) sind
bei den Befragten keine beliebten Koalitionen. 29 Prozent können sich
auch eine sozial-liberale Koalition aus SPD und FDP vorstellen. Diese
Option wäre rechnerisch möglich, falls die Linke oder die Grünen den
Einzug in den Landtag verpassen sollten.
Die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist weiterhin
deutlich beliebter als ihr Herausforderer. Wenn die
Nordrhein-Westfalen direkt wählen könnten, würden sich 57 Prozent
(-1) für Kraft entscheiden und 22 Prozent für Armin Laschet. Der
CDU-Spitzenkandidat verliert damit 4 Prozentpunkte im Vergleich zur
Umfrage im Februar.
Auf die Frage, welches Problem die Landespolitik vordringlich lösen
muss, nennen 42 Prozent das Thema Flüchtlinge und Asylpolitik. 28
Prozent der Befragten halten Bildung/Schule für das wichtigste Thema.
Es folgen die Themen Infrastruktur/Verkehr (15), Arbeit (14), soziale
Ungerechtigkeit (12) und Innere Sicherheit/Kriminalität (10).
Trotz Terrorgefahr und aktuellen Ereignissen wie der Axtattacke am
Düsseldorfer Hauptbahnhof fühlen sich die Menschen in
Nordrhein-Westfalen im öffentlichen Raum überwiegend sicher. Fast
zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten fühlen sich auf Straßen,
Plätzen oder Bahnhöfen sicher, 36 Prozent fühlen sich unsicher.
Männer haben im Vergleich ein größeres Sicherheitsgefühl als Frauen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen deutsch-türkischen Spannungen wurde
auch gefragt, wie gut Bürger mit türkischem Migrationshintergrund in
NRW gut integriert sind. Eine klare Mehrheit von 58 Prozent ist der
Meinung, dass Bürger mit türkischen Wurzeln gut oder sehr gut
integriert sind, 36 Prozent glauben, dass das nicht der Fall ist.
Mit Quellenangabe WESTPOL (Sonntag, 19.03., 19:30 Uhr) ab 14 Uhr zur
Veröffentlichung frei.
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