(ots) - Bei Automodellen mit digitalen Tachometern kann
der Kilometerstand ohne großen Aufwand manipuliert werden - nicht nur
im Tacho, sondern auch in allen anderen Steuergeräten. Die
Manipulationsgeräte sind frei erhältlich, Billigkopien für
Privatanwender kosten weniger als 150 Euro.
Die nötige Technik zur Abhilfe existiert bereits. Es handelt sich
um sogenannte HSM-Chips (Hardware Security Module). Diese sind
derzeit schon in Auto-Steuergeräten verbaut. Allerdings werden sie
nicht zum Schutz gegen Tachobetrug verwendet, sondern gegen Diebstahl
und Chiptuning. Eine Nutzung der HSM-Chips auch gegen Tachobetrug
würde nach Einschätzung des ADAC nur wenige Cent pro Auto kosten.
Nach Ermittlungsergebnissen der Polizei fallen pro Jahr allein in
Deutschland rund zwei Millionen Gebrauchtwagenkäufer Tachobetrügern
zum Opfer. Der Gesamtschaden liegt etwa bei sechs Milliarden Euro.
Dennoch war bis vor Kurzem in der Typgenehmigungsverordnung ein
Gesamt-Kilometerzähler nicht verpflichtend vorgeschrieben. Das ändert
sich zwar, jedoch ist bis heute keine Regelung vorgesehen, die
sicherstellt, dass der Kilometerstand verlässlich abgesichert sein
muss. Deshalb hat der ADAC einen entsprechenden Vorschlag für die
Neuregelung der diesbezüglichen Richtlinie in der
Typgenehmigungsverordnung vorgelegt.
Immer wieder werden Kilometerstands-Datenbanken in die politische
Diskussion gebracht. Die Datenbanken täuschen eine Problemlösung
allerdings nur vor: Weil ein Kilometerstand nicht auf Manipulation
geprüft werden kann, können manipulierte Werte Eingang in solche
Datenbanken finden - und den Betrug damit offiziell machen.
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