(ots) - Internet der Dinge: Niedersachsen fordert rigide
Haftungsregeln für Hersteller
Pistorius warnt vor mangelndem Schutz von Hausgeräten - "Viel zu
viel Rücksicht" auf kommerzielle Interessen
Osnabrück. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat
eine umfassende Haftung der Hersteller gefordert, falls es durch den
Missbrauch internetfähiger Hausgeräte zu Schäden kommt. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte er aus
Anlass der Elektronikmesse Cebit, "Verbrecher, aber auch
Geheimdienste machen sich zunehmend den unzureichenden Schutz dieser
Geräte zunutze". Und je häufiger Fernseher, Kühlschränke oder
Heizungsanlage mit dem Internet verbunden seien, umso stärker wachse
die Gefahr, dass mit der gekaperten Rechnerleistung dieser Geräte
schwere Schäden angerichtet würden.
"Der Eigentümer merkt das im Zweifel nicht einmal. Deshalb müssen
die Hersteller verpflichtet werden, hier Schutz zu bieten und im
Schadenfall auch zu haften", sagte Pistorius und erläuterte: "Um das
zu vermeiden, werden sie die Sicherheit zwangsläufig erhöhen."
Denkbar sei ebenfalls eine Verpflichtung, regelmäßige Updates zum
Schutz der Geräte vor Missbrauch bereitzustellen.
Während es in der analogen Welt klare Haftungsregeln gebe,
herrsche bei den Technologien des "Internets der Dinge" ein
"Rechtsvakuum", sagte der Minister. Selbstverpflichtungen würden
daran nichts ändern. "Aus meiner Sicht wurde in dem Bereich auf
Kosten der Sicherheit viel zu viel Rücksicht auf die Interessen der
Hersteller genommen", kritisierte Pistorius und forderte die
Bundesregierung zum Handeln auf. "Der Schutz dieser Geräte ist
überhaupt nicht reguliert."
Auch jeder Nutzer sei allerdings gut beraten, auf einen
Mindestschutz seiner Geräte zu achten und regelmäßige Updates
durchzuführen, erklärte Pistorius.
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