(ots) - Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im
Bundestag, Martin Burkert (SPD), hat den designierten Bahnchef
Richard Lutz zu einer klaren Haltung aufgefordert.
Qualität und Pünktlichkeit stünden an oberster Stelle für den
Kunden, auch bei der Mitarbeiterzufriedenheit liege noch einiges im
Argen, sagte Burkert am Mittwoch dem rbb-Inforadio. Wichtig sei aber
noch etwas anderes: "Ich hoffe sehr, dass er Haltung gegenüber der
Politik und dem Eigentümer zeigt."
Dabei gehe es vor allem um die Rahmenbedingungen für den
Güterverkehr. "Wir brauchen günstigere Trassenpreise, das würde sich
sofort auf das Unternehmen niederschlagen." Es brauche Änderungen bei
der Mehrwertsteuer, der Stromsteuer, also Belastungen, die andere
Verkehrsträger nicht hätten, so Burkert.
Es seien immer weniger Güter auf der Schiene. Da müsse der neue
Bahnchef ansetzen - auch personell. "Wenn man weiß, dass man in den
letzten neun Jahren 22 Vorstände für den Güterverkehr hatte, dann
fragt sich der geneigte Außenstehende, kann das gut gehen. Und es ist
nicht gut gegangen."
Burkert traut der Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG),
Sigrid Nikutta, zu, den Vorstandsposten für den Güterverkehr
einzunehmen. Diese Entscheidung müsse Richard Lutz fällen.
Dessen Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand
sieht Burkert kritisch. "Einen solchen 'Super-Bahnvorstand' halte ich
nicht für zielführend, das muss ich ganz deutlich sagen. Herr Lutz
muss investieren, er braucht Innovation, da kann man nicht immer auf
jeden Euro schauen. Deshalb würde ich die beiden Ämter trennen."
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