Berlin, den 16. MĂ€rz 2017 â Am Sonntag, den 26. MĂ€rz, werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Weil viele Menschen dann eine Stunde frĂŒher mit dem Auto unterwegs sind, steigt die Gefahr von WildunfĂ€llen stark an. LĂ€uft ein Tier unvermittelt auf die StraĂe, mĂŒssen Autofahrer in einem Sekundenbruchteil entscheiden: ausweichen oder nicht? Kommt es zum Unfall, kann sich die Versicherung quer stellen. Einerseits schĂŒtzen viele Tarife nicht bei allen WildschĂ€den, zum anderen untersucht der Versicherer, ob ein Ausweichmanöver die richtige Reaktion war.
(firmenpresse) - -Haarwild, Nutztiere & Co: GroĂe Leistungsunterschiede bei Versicherern-
âZusammenstöĂe mit Tieren sind in der Teilkasko versichert. Allerdings gibt es erhebliche Leistungsunterschiede. WĂ€hrend einige Policen fĂŒr UnfĂ€lle mit Tieren aller Art aufkommen, decken andere lediglich SchĂ€den durch Haarwildâ, erklĂ€rt TopTarif-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Dr. Arnd Schröder.
Unter Haarwild versteht der Gesetzgeber neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen auch Hasen und Wildkaninchen, Murmeltiere, Marder, Elche, Luchse und FĂŒchse. Selbst Seehunde und Fischotter stehen auf der Liste. âOft verirren sich aber Nutz- oder Haustiere auf die StraĂe. Dann zahlt die Versicherung, die nur Haarwild einschlieĂt, keinen Cent. Deshalb empfehlen wir eine Kfz-Versicherung, die Kollisionen mit Tieren aller Art decktâ, so Dr. Schröder weiter. Wie eine TopTarif-Modellrechnung zeigt, kostet der Schutz etwa 4 Prozent mehr im Jahr. Im Beispielfall eines Berliner Autofahrers sind es rund 24 Euro Mehrkosten. Auf den Schadenfreiheitsrabatt der Teilkaskoversicherung hat ein Wildschaden keinen Einfluss, allerdings wird bei der Regulierung die Selbstbeteiligung fĂ€llig.
-Ausweichen? Eine Frage der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit-
Plötzlich steht ein Tier auf der StraĂe. Der Impuls auszuweichen ist oft die erste Reaktion. Allerdings ist ein sicheres Ausweichmanöver nicht immer garantiert â besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Jeder Versicherte hat vertragsmĂ€Ăig eine Schadenminderungspflicht. Er muss also alles ihm Mögliche tun, um SchĂ€den abzuwenden. FĂŒhrt ein Ausweichmanöver erwartungsgemÀà zu geringeren FahrzeugschĂ€den, muss der Kfz-Versicherer unter UmstĂ€nden die anfallenden Schadenskosten erstatten. Ob er wirklich zahlt, ist jedoch abhĂ€ngig von der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit. âWer einem Fuchs oder Igel ausweicht und daraufhin im StraĂengraben oder im Gegenverkehr landet, muss sich die Frage gefallen lassen, ob es das Risiko wert warâ, sagt Dr. Schröder. Bei Kleinwild wird der Versicherer regelmĂ€Ăig mit Nein antworten, da eine Kollision nur geringe SchĂ€den verursacht hĂ€tte. Der Versicherte hat bei der KostenĂŒbernahme schlechte Karten. Problematisch beim Ausweichen ist zudem, die Existenz des Tieres nachzuweisen. Da naturgemÀà keine Tierspuren am Fahrzeug zu finden sein werden, können sich Betroffene in der Regel nur auf Zeugenaussagen stĂŒtzen.
Die Vollkaskoversicherung zahlt hingegen fĂŒr alle UnfĂ€lle, auch bei einem Ausweichmanöver. Allerdings rutschen Autofahrer dann automatisch in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse â die PrĂ€mien steigen an.
-Sicher unterwegs-
Nicht nur in der Herbst- und Winterzeit passieren WildunfĂ€lle. Im FrĂŒhjahr gehen viele Tiere auf Nahrungssuche und die Paarungszeit beginnt. Mit der Umstellung auf Sommerzeit sind zudem wieder mehr Menschen in der DĂ€mmerung unterwegs â eine besonders gefĂ€hrliche Zeit. Vor allem in der NĂ€he von WĂ€ldern, Wiesen und Feldern sollten Autofahrer aufmerksam fahren, ihre Geschwindigkeit reduzieren und jederzeit bremsbereit sein.
Taucht am StraĂenrand oder auf der Fahrbahn plötzlich ein Reh auf, ist von einer Vollbremsung abzuraten. Es gilt: langsam abbremsen, abblenden, hupen. Nachfolgende Fahrzeuge werden am besten mit der Warnblinkanlage alarmiert. Da sich Wildtiere meist in Gruppen aufhalten, könnten weitere Tiere in der NĂ€he sein. Zur Sicherheit sollten Autofahrer mit Schrittgeschwindigkeit weiterfahren. Ist der ZusammenstoĂ unvermeidbar, hilft nur noch Lenkrad festhalten und drauffahren.
-Wildunfall: So verhalten sich Autofahrer richtig-
1. Bei einem Unfall immer anhalten
2. Unfallstelle absichern (Warnblinklicht und Warndreieck)
3. Tier nicht anfassen
4. Polizei benachrichtigen, sie stellt zusammen mit dem Förster eine Wildunfallbescheinigung aus
5. Fotos vom Unfallort, dem Tier und den SchÀden am Auto machen
6. Namen und Adressen von möglichen Zeugen notieren
7. Unfallbescheinigung, Fotos und Schadensmeldung umgehend bei der Kfz-Versicherung einreichen
-Methodik:-
Die Auswertung basiert auf einem VW Golf 1.4 TSI BlueMotion (Baujahr 2013). Der 35-jĂ€hrige Fahrer ist ein Angestellter aus Berlin mit der SF-Klasse 12 und 12.000 km Fahrleistung pro Jahr. Er allein fĂ€hrt das Fahrzeug. Das Auto wurde mit einer Vollkasko/Teilkasko (Selbstbeteiligung: 300 Euro/150 Euro) und freier Werkstattwahl versichert. Die Berechnung setzt sich aus dem Durchschnitt der 15 gĂŒnstigsten Versicherer des Gesamtmarktes und den Tarifen mit erweiterter Wildtierabdeckung zusammen.
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