(ots) -
Eigentlich ist es jedes Mal das Gleiche. Ein oder zwei milde Tage
und schon glaubt man, der Winter ist vorbei. Doch selten legt das
Frühjahr wirklich einen Blitzstart hin, sondern erkämpft sich mühsam
seinen Platz im Jahr. Fast unbemerkt bleibt in diesen Tagen, dass der
Pollenflug beginnt. Allergiker wissen sehr wohl, den März als
kritischen Monat einzuschätzen. Nicht nur der Mensch, auch Katzen,
vor allem aber Hunde, können allergisch auf Blütenstaub, Gräser oder
Pollen reagieren und eine Atopische Dermatitis (AD) entwickeln.
AD ist eine der häufigsten Hauterkrankungen beim Hund.
Wahrscheinlich hat jeder Hund eine individuelle Allergieschwelle.
Wird diese überschritten, entsteht zunächst ein lästiger Juckreiz.
Wenn ihr Hund sich in diesen Tagen auffällig häufig kratzt, könnte
eine saisonal bedingte Allergie (Atopie) dahinterstecken. Auslöser
sind aber nicht nur Pollen, sondern auch andere Umweltallergene wie
Staubmilben oder Schimmelpilzsporen. Was zunächst saisonal beginnt,
entwickelt sich häufig zu einer nicht-saisonalen Erkrankung, die sich
zu bestimmten Zeiten allerdings noch einmal verschlimmert.
Allergene werden über die Haut aufgenommen. Besonders gefährdet
sind Körperstellen mit dünner Haut und spärlicher Behaarung. Das
häufigste Symptom der AD ist - wie bei den meisten anderen Allergien
auch - der starke Juckreiz. Empfindlich sind das Gesicht, die Ohren,
die Gliedmaßen und Pfoten, die Achselbereiche sowie die
Schwanzunterseite. Bakterien und Pilze besiedeln im Anschluss häufig
diese sensiblen Körperstellen und verursachen schwerwiegende
Infektionen.
Verschiedene Terrierarten, Golden und Labrador Retriever,
Bulldoggen, Irish Setter und Deutscher Schäferhund sind besonders
anfällig. Es scheint also eine genetisch bedingte Neigung zur
allergischen Reaktion zu geben. Und auch wenn die Allergie
prinzipiell in jedem Alter beginnen kann, zeigen etwa 70 Prozent der
betroffenen Hunde bereits mit ein bis drei Jahren erste klinische
Symptome.
Die Ursachen für die saisonale Atopie sind kaum auszuschalten,
eine hundertprozentige Heilung ist kaum möglich. Allerdings lassen
sich durch Tests die Allergie auslösenden Substanzen sehr exakt
bestimmen. Der Tierarzt kann sie über einen Hauttest aufspüren, eine
langwierige und detektivische Arbeit. Die AD lässt sich zudem über
Bluttests nachweisen. Ist die Ursache bekannt, kann dem Tier mittels
einer Immuntherapie, also einer schrittweisen Gewöhnung an den
Allergieauslöser, geholfen werden. Die Immuntherapie fordert von
"Hund und Herrchen" viel Geduld, da sie sich über mehrere Monate
erstrecken kann und den regelmäßigen Tierarztbesuch, meist zweimal
wöchentlich, erforderlich macht. Aber der Aufwand lohnt sich, denn
die Erfolgsaussichten bei der Desensibilisierung liegen immerhin bei
über 70 Prozent und sie ermöglicht den betroffenen Tieren ein
weitgehend beschwerdefreies Leben. Der Tierarzt kann zusätzlich
Medikamente verabreichen, die den akuten Juckreiz lindern und die
Entzündungsreaktion mindern. Hierzu zählen kühlende Mittel,
Antihistaminika oder Cortison haltige Medikamente. Darüber hinaus
stehen mittlerweile verschiedene neue Medikamente zur Verfügung, die
gezielt für den Juckreiz verantwortliche Botenstoffe hemmen. Die
Hunde müssen sich weniger kratzen, das Hautbild verbessert sich und
die Gefahr von Folgeinfektionen sinkt.
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