(ots) - Sollten Amazon und DHL bald tatsächlich im großen
Stil Lebensmittel in Deutschland ausliefern, entstünde mehr als nur
eine ernstzunehmende Konkurrenz für Edeka, Rewe und Co. Es ist gut
möglich, dass die beiden Branchenriesen den klassischen Handel mit
Obst, Gemüse, frischem Fleisch oder Tiefkühlkost revolutionieren.
Denn sie verfügen über eine beachtliche Marktmacht, ausgefeilte
Logistiknetzwerke und finanzielle Reserven.
Die Lieferung an die Haustür wird mehr und mehr alltäglich. Schon
jetzt umfasst das Angebot von Amazon viele Waren des täglichen
Bedarfs und reicht von Waschpulver bis zum Rasenmäher. Da liegt es
nahe, neben Kaffee oder Konserven künftig auch frische Lebensmittel
ins Sortiment zu nehmen. Nicht nur die junge Online-Generation,
sondern auch Senioren, die eher selten das Haus verlassen, dürften
lukrative Zielgruppen sein. Es ist weniger die Frage, ob der
Onlinehandel mit Lebensmitteln ein großes Geschäft wird, sondern eher
wie schnell.
Eine sichere Kühlkette ist allerdings für Amazon und DHL eine
logistische Herausforderung und kostet Geld. Ohnehin tobt ein harter
Wettbewerb um die Lebensmittelpreise. In einem noch stärkeren
Verdrängungswettbewerb werden wohl vor allem kleine Händler bluten.
Am Beispiel des Buchhandels lässt sich ablesen, mit welcher Vehemenz
Amazon gewachsene Strukturen vor Ort zerschlagen kann. Bislang halten
sich die etablierten Einzelhandelskonzerne im Online-Geschäft eher
zurück. Mit dieser Strategie laufen sie Gefahr, dass ihnen Amazon und
DHL irgendwann die Butter vom Brot nehmen.
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