(ots) - Bereits zum zweiten Mal hat die Albert Schweitzer
Stiftung für unsere Mitwelt Lebensmitteleinzelhändler nach ihrer
Veganfreundlichkeit bewertet. Die Unternehmen mussten sich etwa bei
der Größe und der Kennzeichnung ihres veganen Angebots gegeneinander
behaupten. Unterstützt wird das Ranking vom VEBU (Vegetarierbund
Deutschland). Auf Platz eins unter den Vollsortimentern landet Famila
Nordost. Damit verdrängt Famila Nordost den bisherigen Spitzenreiter
Tegut. Bei den Discountern führt jetzt Aldi Süd das Ranking an. Norma
rutscht vom ersten auf den dritten Platz.
Die Albert Schweitzer Stiftung hat für das Ranking zur
Veganfreundlichkeit von Supermärkten und Discountern große deutsche
Einzelhandelsunternehmen mittels Fragebögen zu »Breite und Tiefe des
Vegan-Sortiments«, »Kennzeichnung veganer Produkte«, »Anteil veganer
Produkte am Gesamtsortiment« sowie »Kommunikation zum Thema vegan«
befragt.
»Unsere Bewertung ist ein Ansporn für die Unternehmen und hilft
den Käufern bei der Orientierung«, sagt Mahi Klosterhalfen,
geschäftsführender Vorstand der Stiftung. »Erfreulicherweise sind
viele Märkte im Vegan-Bereich schon gut aufgestellt, aber bei einigen
besteht Nachholbedarf.«
Im Vergleich zum ersten Supermarkt-Ranking der Stiftung von 2015
ist ein deutlicher Ausbau des veganen Sortiments zu beobachten. Das
Thema wird häufig auch viel stärker kommuniziert als zuvor. »Die
Entwicklung spiegelt die gestiegene Nachfrage nach veganen
Lebensmitteln wider«, erklärt Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführung.
Sowohl die Anzahl an veganen Markenprodukten als auch an Eigenmarken
ist seit 2015 deutlich gestiegen. Zudem hat die
verbraucherfreundliche Kennzeichnung veganer Produkte wie etwa mit
dem V-Label weiter zugenommen.
Ergebnisse der Vollsortimenter
Platz 1: Famila Nordost
Das Unternehmen ist erstmals im Ranking vertreten und überzeugt
mit dem größten veganen Sortiment, der Eigenmarke »vegan leben« sowie
seiner Kommunikation, etwa über Handzettel, Verkostungen und Plakate.
Platz 2: Tegut
Beim Vegan-Anteil am Gesamtsortiment bleibt Tegut zwar
Spitzenreiter. Allerdings schwankt das vegane Angebot relativ stark
in den verschiedenen Märkten. Kennzeichnung und Kommunikation sind
gut. Lobenswert ist insbesondere der Online-Auftritt mit fast 300
veganen Rezepten.
Platz 3: Globus
Globus ist zum ersten Mal dabei. Sein veganes Angebot ist solide,
die Kennzeichnung hervorragend. Keine Pluspunkte gibt es beim Anteil
am Gesamtsortiment und der Kommunikation.
Platz 4: Real und Kaufland
Beide teilen sich den vierten Platz. Kaufland rückt gegenüber 2015
um einen Platz nach oben, unter anderem wegen der neuen Eigenmarke
»K-take it veggie«. Das vegane Sortiment ist bei Real etwas größer,
aber Kaufland kommuniziert es besser.
Nicht teilgenommen haben Rewe und Edeka. Aufgrund der Eigenregie
vieler Märkte schwankt das Vegan-Sortiment stark, was eine Teilnahme
schwierig macht.
Ergebnisse der Discounter
Platz 1: Aldi Süd
In diesem Jahr überzeugt Aldi Süd mit einer breiten Produktpalette
wie etwa der Eigenmarke »Vegetarisch Lecker!« und einem
vergleichsweise hohen Anteil am Gesamtsortiment. Kennzeichnung und
Kommunikation rund ums Thema liegen im Mittelfeld.
Platz 2: Netto Marken-Discount
Das Unternehmen hat ein noch etwas größeres Vegan-Sortiment als
Aldi Süd. Dazu trägt auch die Kooperation mit dem Unternehmen Veganz
bei. Jedoch erreicht Netto beim Anteil am Gesamtsortiment nur den
vorletzten Platz. In der Gesamtwertung kann es seinen Platz von 2015
behaupten.
Platz 3: Norma und Aldi Nord
Lag Norma 2015 noch an der Spitze, reicht es diesmal wegen des
kleinen Gesamtsortiments und des dadurch begrenzten veganen Angebots
nur für den dritten Platz. Die Größe des veganen Angebots wurde
diesmal stärker gewichtet. In den Kategorien Kennzeichnung, Anteil am
Gesamtsortiment und Kommunikation führt Norma noch immer. Aldi Nord
hat sich mit seinem gewachsenen Angebot auch dank der Eigenmarke
»Mein Veggie Tag« vom letzten Platz nach vorne gearbeitet.
Nachholbedarf besteht bei der Kommunikation.
Platz 5: Lidl
Sowohl das vegane Sortiment als auch dessen Kennzeichnung und die
Kommunikation sind bei Lidl noch stark ausbaufähig.
Nicht am Ranking teilgenommen hat dieses Mal Penny Markt.
Ranking-Grafik in druckfähiger Version:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/Grafik_LEH_2017.pdf
Pressekontakt:
Andreas Grabolle
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