PresseKat - Giousouf: Erdogans Provokationen sind ein Integrationshemmnis

Giousouf: Erdogans Provokationen sind ein Integrationshemmnis

ID: 1471182

(ots) - Türkeistämmige und deutsche Politik müssen
gemeinsam Weg zur stärkeren Identifikation mit Deutschland
beschreiten

Die türkische Regierungspartei AKP hat angekündigt, dass sie keine
weiteren Auftritte ihres politischen Spitzenpersonals in Deutschland
mehr plant. Hierzu erklärt die Integrationsbeauftragte der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Cemile Giousouf:

"Wir begrüßen, dass die AKP keine weiteren Auftritte mehr
durchführen will. Das ist ein richtiger Schritt, um die aufgeheizte
Stimmung zu beruhigen und zur Sachlichkeit zurückzukehren. Dazu
gehört aber auch, dass die Hetze gegen Europa und Deutschland von
türkischer Seite beendet wird. Aus integrationspolitischer Sicht hat
der Schlagabtausch völlig unnötig Vertrauen zerstört. Dabei verbindet
Deutschland und die Türkei eine jahrzehntelange Freundschaft, die
schon so manche Bewährungsproben bestanden hat.

In Deutschland leben etwa 3 Millionen türkeistämmige Menschen. Sie
sind natürlich keine homogene Gruppe und interessieren sich auch
nicht nur für Integrationspolitik. Von der ersten Generation der
Einwanderer bis zu ihren Kindeskindern leisteten und leisten sie
einen wichtigen Beitrag für unser Land. Diese Menschen dürfen nicht
weiterhin Spielball der Interessen türkischer Politiker sein. Dazu
ist es aber zuvorderst nötig, dass die Deutsch-Türken sich selbst
gegen die hanebüchenen Vergleiche des türkischen Präsidenten stellen.
Die Aufarbeitung der NS-Barbarei gehört zur Staatsräson der
Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sinne sollte sich gerade eine
junge Generation nicht weiter instrumentalisieren lassen, sondern
ihre Stimme für Demokratie und Menschenrechte erheben, die sie selbst
in Deutschland genießt.

Auf der anderen Seite müssen deutsche Parteien sich stärker
personell und inhaltlich mit den Themen und Forderungen der Menschen




mit Einwanderungsgeschichte befassen. Viele gerade Jüngere
interessieren sich für die politische Arbeit in unseren etablierten
Parteien. Wir müssen Interessierte aktiver ansprechen und in
bürgerschaftliche und politische Strukturen einbinden. Im Sinne einer
starken Demokratie brauchen wir hier mehr Einsatz und Kraft sowie
mehr und bessere Demokratiebildung."



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