(ots) - DBU weist bei Fachtagung auf Fördergelder vom Bund
hin - Fachwissen über DBU-Projekte aneignen
Viele Schulbauten müssen dringend saniert werden. Doch obwohl der
Bund den Ländern zur energieeffizienten Schulsanierung im Dezember
2016 nochmals milliardenschwere Fördermittel mit 90 Prozent
Förderquote parat stellte, werden sie durch die Kommunen nur
zögerlich abgerufen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat
jetzt bei der Veranstaltung "Schulbauten - Räume der Zukunft?" in
München deutlich gemacht, dass notwendige Sanierungen nicht an
fehlenden Planungskompetenzen vor Ort scheitern dürften. Denn es
liege durch ihre langjährige Förderarbeit das entscheidende
Fachwissen bereits vor und müsse nur abgerufen werden. "Wenn wir
unser Schulgebäude nachhaltig und energiesparend optimieren wollen,
müssen die Weichen schon in der frühen Planungsphase in die richtige
Richtung gestellt werden", forderte Dipl.-Ing. Architektin Sabine
Djahanschah, Expertin für klima- und ressourcenschonendes Bauen bei
der DBU. "Dabei sehen wir den Schulbau in enger Verknüpfung mit den
Bildungsaufgaben, die für jede Gesellschaft eine der wichtigsten
Investitionen in die Zukunft darstellen."
2-Grad-Ziel von Paris: Hohes Potenzial bei energetischer
Gebäudesanierung
Die DBU verfüge über planerisches Wissen, das auf mehr als zehn
Jahre Projekterfahrung durch Förderung integraler Planungsprozesse
fuße, so Djahanschah. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Energie, Licht,
Akustik, moderne Schulraumgestaltung und weitere Aspekte beinhalte,
sei wesentlich für eine zukunftsfähige Entwicklung. Ein zentraler
Punkt seien Klima- und Umweltaspekte: Derzeit würden in Deutschland
allein durch die Beheizung von Gebäuden ein Drittel der
Treibhausgas-Emissionen ausgestoßen. Will die Weltgemeinschaft die
Ende 2015 bei der Klimakonferenz in Paris beschlossene Begrenzung des
Temperaturanstiegs auf unter zwei Grad schaffen, könne das nur
mithilfe umfassender Maßnahmen in und an Gebäuden geschehen.
Potenziale gebe es viele: Mithilfe von Plusenergie-Konzepten könnten
Schulbauten zum Beispiel selbst zu Lieferanten von Wärme und Strom
werden.
Holz: bessere Raumatmosphäre, klima- und ressourcenschonend
Aber auch die Materialwahl und die Konstruktion öffentlicher
Gebäude beinhalteten große Potenziale. So könne der Einsatz von Holz
in der Primärkonstruktion das Treibhauspotenzial eines Gebäudes um
bis zu 74 Prozent senken. Das Verwenden von Beton dagegen erhöhe die
Treibhausgas-Emissionen. Derzeit sei die Zementproduktion für rund
fünf Prozent der Kohlendioxid-Emissionen weltweit verantwortlich.
Auch aus Gründen des Ressourcenschutzes sei Holz Beton vorzuziehen:
Holz wachse nach, für das Herstellen von Beton müsse Kies abgebaut
werden - mit entsprechenden verheerenden Umweltfolgen. Holz werde
auch als natürlicher und wärmer empfunden, wodurch sich die
Raumatmosphäre erheblich verbessere. Das bestätigten von der DBU
befragte Schüler des Schmuttertal-Gymnasiums im bayerischen Diedorf,
das mit DBU-Fördermitteln im Plusenergiestandard und in Holzbauweise
neu gebaut wurde.
Lebenswerte Schulräume für die Entscheidungsträger der Zukunft
Für eine zukunftsfähige Entwicklung sei das Sanieren von
Schulbauten jedoch auch deshalb sehr wichtig, so Djahanschah, weil so
eine Vorbildwirkung für Kinder und Jugendliche erzielt werde: "Diese
Chance sollten wir nutzen, um jungen Menschen mit überzeugenden
Beispielen eines gelebten Umweltschutzes die Verantwortung, aber auch
die Handlungsoptionen zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
aufzuzeigen." Seit 2005 hat die DBU Planungsprozesse an rund 40
Schulbauten gefördert, vorwiegend in Baden-Württemberg und Bayern.
Ziel sei es, dieses Wissen bundesweit zu vermitteln - gerade jetzt,
da auch die finanzielle Unterstützung durch die Regierung gegeben
sei.
Weitere Infos unter https://www.dbu.de/2433publikation1393.html
oder https://www.dbu.de/2433publikation1396.html. Die zweitägige
Veranstaltung "Schulbauten - Räume der Zukunft?" findet in
Kooperation mit dem Landkreis Augsburg sowie der Bayerischen
Architektenkammer und BDA, München, statt.
Hintergrundinformationen zur Förderung von Investitionen
finanzschwacher Kommunen des Bundesfinanzministeriums finden Sie
hier: http://ots.de/nKjV1
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