(ots) -
Alt werden in Würde und ohne Schmerzen, das sind die beiden
wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, erklärte Franz
Müntefering, ehemaliger Vizekanzler und Bundesminister für Arbeit und
Soziales, in seinem Vortrag zum Thema "Schmerzen in der alternden
Gesellschaft" direkt im Anschluss an die offizielle Eröffnung des 28.
Deutschen Schmerz- und Palliativtages. In Deutschland haben wir jetzt
schon 4,5 Millionen über 80-Jährige und 12.300 über 100-Jährige. "In
50 Jahren füllen die 100-Jährigen ein Stadion mit 70.000 Plätzen! Um
diese Menschen müssen wir uns kümmern. Und wie wir das machen,
darüber müssen wir reden, gesamtgesellschaftlich und rechtzeitig", so
Müntefering.
"In den letzten 50 Jahren ist viel erreicht worden, auch durch die
Hochleistungsmedizin", erklärte Franz Müntefering den
Kongressteilnehmern. Viel wichtiger seien aus seiner Sicht aber zum
einen die wieder aufgelebte Hospizbewegung, bei der vor allem die
Begleitung der Menschen an ihrem Lebensende im Vordergrund steht. Zum
anderen die Palliativmedizin, bei der die medizinische, vor allem
schmerzlindernde Betreuung im Vordergrund steht. Er selbst hat einige
Hospize mit eingerichtet und dafür den Ehrenpreis des deutschen
Hospiz- und Palliativverbandes erhalten.
Heute gebe es für viele alte Menschen "viele gute Jahre on top",
doch man soll auch einfach sterben dürfen. Wie es für den betroffenen
alten Menschen am besten ist, das sei sehr verschieden. Wichtig ist,
dies frühzeitig zu regeln, Angehörige müssen das Gespräch suchen,
eine Patientenverfügung sollte erstellt werden. "Viele Menschen
möchten ihren Angehörigen zuhause pflegen, das ist sehr ehrenwert.
Aber können sie das auch? Pflege muss man lernen. Müntefering fordert
daher deutlich mehr verlässliche Information und Beratung zu
unterstützenden Angeboten.
Leider gebe es zudem gerade auf dem Land immer wieder Ärztemangel
und damit große Versorgungslücken: "Um das zu verbessern, müssen wir
auch in der Politik Kraft und Anstrengung reinstecken", fordert
Müntefering. In seinem Schlusswort appellierte er aber auch an die
Eigenverantwortung jedes einzelnen: "Irgendwann muss man einsehen,
dass man selber alt ist. Es sind nicht nur die anderen. Wenn ich gut
alt werden will, muss ich rechtzeitig etwas tun, von gesunder
Ernährung bis mehr Bewegung. Das Leben ist eine Chance, machen Sie
was Gutes daraus."
Weitere Informationen unter www.schmerz-und-palliativtag.de
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