(ots) - Es rumort in Wladimir Putins Reich. Seit vor
fünf Jahren die Proteste gegen die mutmaßlich gefälschten Wahlen mit
Gewalt und einer Verhaftungswelle erstickt wurden, hatte Grabesruhe
geherrscht in Russland. Doch nun scheinen die Mächtigen im Kreml
ebenso überrascht wie westliche Beobachter, dass Zehntausende vor
allem junge Russen gegen die Regierung auf die Straße gehen. Der
Protest richtet sich gegen Missstände, gegen die hemmungslose
Bereicherung der Mächtigen und das Leiden der Schwachen, gegen
geringe Einkommen, hohe Preise, schlechte medizinische Versorgung.
Dieser Protest ist brandgefährlich für Putin, denn er entlarvt ihn.
International spielt der russische Präsident den großen Kriegsherrn
und Staatsmann. Aber zu Hause wächst die Armut, werden Löhne nicht
ausbezahlt, verfällt die Infrastruktur. Die jungen Russen, die da
jetzt auf die Straße gingen, lassen sich offenbar mit patriotischer
Propaganda nicht mehr abspeisen. Sie wollen keinen Krieg in Syrien
oder der Ukraine, sie wollen ein besseres Leben. Und das kann Putin
ihnen nicht bieten.
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