(ots) -
- Stärkstes organisches Umsatzwachstum seit vier Jahren
- Operating EBITDA erreicht Höchstwert von 2,57 Mrd. Euro
- Konzernergebnis mit 1,14 Mrd. Euro auf höchstem Niveau seit 2006
- Anteil der Wachstumsgeschäfte auf 30 Prozent erhöht
- Digitalumsatz steigt auf 44 Prozent vom Gesamtumsatz
- Erlöse außerhalb Europas auf 28 Prozent gewachsen
Die Transformation von Bertelsmann zahlt sich aus: Das
internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen
erzielte im Geschäftsjahr 2016 das stärkste organische Umsatzwachstum
seit vier Jahren, ein operatives Rekordergebnis und erneut einen
Milliardengewinn. Im Ausweis blieb der Umsatz im vergangenen Jahr
trotz negativer Wechselkurs- und Portfolioeffekte mit 17,0 Mrd. Euro
nahezu stabil (Vorjahr: 17,1 Mrd. Euro). Das Operating EBITDA stieg
auf den Rekordwert von 2,57 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,49 Mrd. Euro),
obwohl Anlaufverluste für Digital- und Neugeschäfte anfielen. Das
Konzernergebnis übertraf trotz eines höheren Steueraufwands den
Vorjahreswert noch einmal und verbesserte sich auf 1,14 Mrd. Euro
(Vorjahr: 1,11 Mrd. Euro).
Die Geschäftszahlen spiegeln den Erfolg von Bertelsmann wider,
wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter zu
werden. Seit 2012 hat das Unternehmen mehr als vier Milliarden Euro
in Wachstums- und Digitalgeschäfte investiert und den Umsatzbeitrag
wachstumsstarker Geschäfte auf 30 Prozent erhöht (2011: 20 Prozent).
In den kommenden Jahren soll dieser auf 40 Prozent steigen. Der
Umsatzanteil strukturell rückläufiger Geschäfte ging dagegen in den
vergangenen fünf Jahren von 16 Prozent auf rund vier Prozent zurück.
Der Umsatzanteil der Digitalaktivitäten, den Bertelsmann heute
erstmals gebündelt nennt, erhöhte sich seit 2011 ebenfalls stetig:
Erwirtschaftete das Unternehmen damals 30 Prozent (4,6 Mrd. Euro)
seines Umsatzes digital, waren es 2016 bereits 44 Prozent bzw. 7,4
Mrd. Euro. Dabei stieg der Anteil der Digitalumsätze über alle
Erlöskategorien, ob digitale Werbung, Produkte, Verbreitung, Vertrieb
oder Kunden. Konkret gehört beispielsweise die RTL Group inzwischen
zu den global führenden Anbietern im Bereich Online-Video, Penguin
Random House verfügt über ein so großes E-Book-Portfolio wie weltweit
keine andere Publikumsverlagsgruppe und Arvato ist Dienstleister für
wichtige Hightech-Konzerne. Weitere Geschäftsmodelle wie die von BMG
oder der Bertelsmann Education Group sind maßgeschneidert für das
digitale Zeitalter. In den kommenden Jahren soll der Digitalanteil
des Konzernumsatzes auf über 50 Prozent steigen.
Auch seine internationale Präsenz hat Bertelsmann in den
vergangenen Jahren gestärkt: 2016 erwirtschaftete der Konzern 28
Prozent seiner Umsätze außerhalb Europas (2011: 20 Prozent). Absolut
ist der Umsatz von Bertelsmann außerhalb Europas damit seit 2011 um
mehr als 50 Prozent gestiegen. Neben Brasilien, Indien und China, wo
Bertelsmann mit seinen Medien-, Dienstleistungs- und
Bildungsgeschäften aktiv ist, stehen besonders die USA im Fokus der
strategischen Aktivitäten. Bertelsmann strebt an, dort in Zukunft
rund 30 Prozent seines Umsatzes zu erwirtschaften.
Sichtbar sind die strategischen Fortschritte seit Jahresanfang
2016 auch in einer diversifizierten Konzernstruktur mit acht
Unternehmensbereichen, für die Bertelsmann heute zum ersten Mal
Gesamtjahreszahlen bekannt gibt.
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagte:
"Bertelsmann hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt.
Unsere Geschäftszahlen für 2016 verdeutlichen einmal mehr, dass sich
der Konzernumbau bezahlt macht - so profitabel wie heute war
Bertelsmann lange nicht mehr. Wir sind inzwischen erkennbar
wachstumsstärker, digitaler, internationaler und diversifizierter;
diese Entwicklung setzen wir fort. Hierfür werden wir bis 2020
mehrere Milliarden Euro in unsere Wachstums- und Digitalgeschäfte
investieren. Bei der internationalen Expansion unserer Geschäfte
setzen wir neben Brasilien, Indien und China besonders auf die USA."
Der Umsatz von Bertelsmann blieb im Geschäftsjahr 2016 trotz
negativer Wechselkurs- und Portfolioeffekte mit 17,0 Mrd. Euro nahezu
stabil (Vorjahr: 17,1 Mrd. Euro). Das organische Wachstum betrug 0,9
Prozent, wobei sich die RTL Group (3,2 Prozent organisches Wachstum),
Arvato (3,9 Prozent), BMG (12,8 Prozent) und die Bertelsmann
Education Group (15,9 Prozent) positiv entwickelten.
Das Operating EBITDA von Bertelsmann erhöhte sich um 3,3 Prozent
bzw. 83 Mio. Euro auf den Rekordwert von 2,57 Mrd. Euro (Vorjahr:
2,49 Mrd. Euro) trotz Anlaufverlusten für Digital- und Neugeschäfte,
die sich allein bei der Bertelsmann Education Group und der RTL Group
auf insgesamt -71 Mio. Euro beliefen. Zum Ergebnisanstieg trugen
unter anderem die RTL Group, BMG, Arvato sowie der
Online-Bildungsanbieter Relias Learning bei. Die EBITDA-Marge
übertraf mit 15,1 Prozent (Vorjahr: 14,5 Prozent) noch einmal das
hohe Niveau des Vorjahres.
Das Konzernergebnis erreichte den höchsten Wert seit zehn Jahren
und verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr trotz höherer
Steuerbelastungen um 2,6 Prozent auf 1,14 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,11
Mrd. Euro). Gründe für die positive Entwicklung sind das höhere
operative Ergebnis sowie geringere Belastungen aus Sondereinflüssen
gegenüber 2015.
Thomas Rabe betonte, dass Bertelsmann 2016 in allen vier
strategischen Stoßrichtungen - Stärkung der Kerngeschäfte, digitale
Transformation, Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in
Wachstumsregionen - deutlich vorangekommen sei.
So wurden die Kerngeschäfte unter anderem durch den weiteren
Ausbau der Senderfamilien bei der RTL Group gestärkt; die
Mediengruppe RTL Deutschland sicherte sich außerdem die
Übertragungsrechte für 28 Spiele der deutschen
Fußballnationalmannschaft. Penguin Random House erzielte weltweit
kreative Erfolge. Zu den meistverkauften Büchern gehörten der
Thriller "The Girl on The Train" von Paula Hawkins sowie "Me Before
You" und "After You" von Jojo Moyes. Gruner + Jahr formierte mit
Territory den führenden Content-Communication-Dienstleister
Deutschlands, gründete gemeinsam mit dem Landwirtschaftsverlag die
Deutsche Medien Manufaktur und bildete zusammen mit der Mediengruppe
RTL Deutschland die Ad Alliance.
Auch bei der digitalen Transformation seiner Geschäfte machte
Bertelsmann im vergangenen Jahr Fortschritte: Die
Video-on-Demand-Angebote, Web-Produktionen und -Kanäle sowie
Multichannel-Netzwerke der RTL Group verzeichneten 2016 insgesamt 274
Milliarden Onlinevideo-Abrufe - ein Zuwachs von 161 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Durch die Ãœbernahme des
Onlinevideo-Vermarkters Smartclip stärkte die Gruppe ihre Position
als Vermarkter digitaler Videowerbung in Europa. Penguin Random House
erweiterte sein E-Book-Angebot auf mehr als 128.000 Titel. Gruner +
Jahr erwirtschaftete in seinen Kernmärkten Deutschland und Frankreich
einen hohen Anteil seiner Erlöse mit digitalen Angeboten, baute die
digitale Werbevermarktung aus und übernahm in Frankreich einen der
führenden Bewegtbild-Anbieter des Landes, die Groupe Cerise. Darüber
hinaus erzielten die Websites von "Stern", "Brigitte" und "Gala"
jeweils Reichweitenrekorde. Arvato wuchs als Dienstleister für
Unternehmen aus den Bereichen IT und Hightech. Die verschiedenen
Unternehmen und Redaktionen von Bertelsmann erreichen über ihre
Social-Media-Kanäle inzwischen kumuliert rund 1,6 Mrd. Follower auf
Twitter, Facebook, Google+ und YouTube.
Erfolgreich gestaltete sich auch der Ausbau der
Wachstumsplattformen: Fremantle Media stärkte seine Position durch
mehrere neue Beteiligungen und Zukäufe, unter anderem übernahm die
RTL-Group-Tochter das auf Unterhaltung, Scripted Reality und Drama
spezialisierte Unternehmen Abot Hameiri aus Israel. Die Gruppe war
darüber hinaus mit diversen Produktionen wie "Deutschland 83" und
"The Young Pope" international erfolgreich. BMG erwarb unter anderem
eine Mehrheitsbeteiligung am ARC-Music-Verlagskatalog und
verzeichnete mit dem Signing von "Pink Floyd"-Legende Roger Waters
einen der prominentesten Deals der Musikindustrie. Arvato SCM
Solutions baute sein weltweites Logistiknetzwerk aus und erzielte
diverse Vertriebserfolge; der Geschäftsbereich Arvato Financial
Solutions verzeichnete eine positive Geschäftsentwicklung. Im
Bildungsbereich stärkte Bertelsmann seine Tochter Relias Learning:
Der Online-Bildungsanbieter akquirierte sechs Unternehmen und
expandierte sowohl nach Europa als auch nach China. Der
E-Learning-Anbieter Udacity weitete sein Geschäft ebenfalls
international aus und ist mit seinen Nanodegree-Programmen nun unter
anderem in Deutschland, Brasilien, China und Indien aktiv.
Auch seine geschäftlichen Aktivitäten in Wachstumsregionen
erweiterte Bertelsmann im vergangenen Jahr, unter anderem baute BMG
in China seine Zusammenarbeit mit dem Partner Alibaba Music aus, der
Musiksparte der bekannten E-Commerce-Plattform. Der Fonds Bertelsmann
Asia Investments (BAI) beteiligte sich an 27 neuen Start-ups und
leistete durch Gewinne aus Beteiligungsverkäufen einen positiven
Beitrag zum Konzernergebnis. In Indien und Brasilien tätigte
Bertelsmann ebenfalls mehrere Start-up-Investitionen, unter anderem
in das indische FinTech-Unternehmen Lendingkart und die
brasilianische NRE Education Group.
Bernd Hirsch, Finanzvorstand von Bertelsmann, sagte: "Wir haben
die solide finanzielle Position des Unternehmens im vergangenen Jahr
weiter gestärkt. Bertelsmann verfügt über eine starke operative
Mittelfreisetzung, eine hohe Eigenkapitalquote und stabile Ratings.
Dies bietet uns den Freiraum, die strategische Transformation weiter
kraftvoll voranzutreiben."
Der fortgeführte Geschäftsausbau resultierte auch 2016 in einem
hohen Investitionsvolumen: Einschließlich übernommener Finanzschulden
investierte Bertelsmann im vergangenen Jahr 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr:
1,3 Mrd. Euro). Der Konzern akquirierte unter anderem die Unternehmen
Smartclip und Groupe Cerise sowie diverse TV-Produktions-, Musik- und
Bildungsgeschäfte. Dazu kamen Investitionen in Musikkataloge sowie
Filmrechtepakete. Außerdem beteiligte sich Bertelsmann im vergangenen
Jahr an 43 neuen Start-ups, seit 2012 hat das Unternehmen allein über
seine vier Investmentfonds mehr als 500 Mio. Euro in internationale
Jungunternehmen investiert.
Aufgrund des gestiegenen Konzernergebnisses erhöhten sich das
Eigenkapital von Bertelsmann noch einmal auf 9,9 Mrd. Euro (Vorjahr:
9,4 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte 41,6 Prozent
(Vorjahr: 41,2 Prozent).
Die Nettofinanzschulden reduzierten sich auf 2,6 Mrd. Euro
(Vorjahr: 2,8 Mrd. Euro). Die weiter gefassten wirtschaftlichen
Schulden erhöhten sich dagegen zum 31. Dezember 2016 auf 5,9 Mrd.
Euro nach 5,6 Mrd. Euro im Vorjahr. Grund für den Anstieg sind vor
allem gestiegene Pensionsrückstellungen aufgrund eines gesunkenen
Diskontierungszinssatzes. Der bereinigte Operating Free Cash Flow
betrug 1,80 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,56 Mrd. Euro).
Die Mitarbeiter werden an den erzielten Erfolgen beteiligt: Sie
erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr Gewinn- und
Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt 105 Mio. Euro (Vorjahr: 95
Mio. Euro).
Für den Bertelsmann Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) werden
am 15. Mai 2017 gemäß den Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent
auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den
Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900) wird bei 8,09 Prozent (Vorjahr:
7,99 Prozent) liegen.
Bernd Hirsch weiter: "Aufgrund unseres verbesserten
Wachstumsprofils sind wir für das laufende Geschäftsjahr
zuversichtlich. Wir rechnen mit einem höheren Umsatz sowie einer
weiterhin hohen operativen Profitabilität. Unser Konzernergebnis
sollte zum dritten Mal in Folge die Milliarden-Grenze übersteigen."
Weitere Eckwerte:
Sondereinflüsse
Die Sondereinflüsse reduzierten sich im Geschäftsjahr 2016 auf
-139 Mio. Euro nach -191 Mio. Euro im Vorjahr. Neben verringerten
Restrukturierungsaufwendungen leistete Bertelsmann Investments durch
Veräußerungsgewinne von Beteiligungen einen positiven Beitrag.
Cashflow
Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen
Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,95 Mrd. Euro generiert (Vorjahr:
1,60 Mrd. Euro). Der bereinigte Operating Free Cash Flow betrug 1,80
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,56 Mrd. Euro), die bereinigte Cash Conversion
Rate lag bei 93 Prozent (Vorjahr: 83 Prozent).
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2016 erhöhte sich auf 23,8 Mrd.
Euro (Vorjahr: 22,9 Mrd. Euro). Die liquiden Mittel stiegen auf 1,4
Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Das Eigenkapital verzeichnete
einen Anstieg auf 9,9 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,4 Mrd. Euro), dadurch
erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf 41,6 Prozent (Vorjahr: 41,2
Prozent).
Investitionen
Die Gesamtinvestitionen einschließlich übernommener Finanzschulden
betrugen 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,3 Mrd. Euro). Bertelsmann
akquirierte unter anderem den Onlinevideo-Vermarkter Smartclip, das
digitale Medienunternehmen Groupe Cerise sowie diverse
TV-Produktions- und Bildungsgeschäfte. Das Gros weiterer
Investitionen entfiel auf Sachanlagen bei Arvato, den Erwerb von
Filmrechten bei der RTL Group sowie von Musikkatalogen bei BMG. Dazu
kamen Fonds-Investitionen in verschiedene Start-ups.
Mitarbeiter
Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der Konzern weltweit
116.434 Mitarbeiter. Im Jahr 2016 absolvierten 1.225 Personen eine
Berufsausbildung in den inländischen Bertelsmann-Unternehmen.
Unternehmensbereiche
RTL Group
Die RTL Group verzeichnete eine positive Geschäftsentwicklung mit
erneutem Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Umsatz stieg um 3,5
Prozent auf den Rekordwert von 6,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,0 Mrd. EUR).
Getragen wurde diese Entwicklung insbesondere von den stark
wachsenden Digitalgeschäften, der Mediengruppe RTL Deutschland sowie
der Groupe M6. Das Operating EBITDA erreichte ebenfalls einen neuen
Bestwert und erhöhte sich um 3,7 Prozent auf 1,4 Mrd. EUR (Vorjahr:
1,4 Mrd. EUR). Hierzu trugen vor allem die Groupe M6 sowie die
Mediengruppe RTL Deutschland bei. Der Anstieg bei der Groupe M6 war
dabei vor allem durch einen positiven Effekt im Zusammenhang mit dem
schrittweisen Auslaufen der Mobilfunkvereinbarung M6 Mobile bedingt.
Insgesamt lag die EBITDA-Marge der RTL Group bei 22,5 Prozent
(Vorjahr: 22,5 Prozent). Die für das Unternehmen relevanten
europäischen TV-Werbemärkte entwickelten sich überwiegend positiv.
Die Mediengruppe RTL Deutschland erzielte sowohl beim Umsatz als
auch beim Operating EBITDA erneut Rekordwerte. Hierzu trugen höhere
Werbeeinnahmen aus dem TV- und Digitalgeschäft, der Ausbau des
Bereichs Onlinevideo-Vermarktung sowie gestiegene Plattformerlöse
bei. Trotz der Übertragungen der Fußballeuropameisterschaft und der
Olympischen Spiele auf den öffentlich-rechtlichen Sendern blieb der
Zuschauermarktanteil der Senderfamilie der Mediengruppe RTL
Deutschland in der Hauptzielgruppe stabil bei 28,4 Prozent (Vorjahr:
28,4 Prozent). Gleichzeitig stieg der Vorsprung gegenüber dem größten
kommerziellen Wettbewerber auf 3,1 Prozentpunkte (Vorjahr: 1,7
Prozentpunkte).
Die französische Groupe M6 steigerte ihren Umsatz primär durch
höhere TV-Werbeeinnahmen. Der Hauptsender M6 verbesserte seinen
durchschnittlichen Zuschauermarktanteil auf 16,0 Prozent (Vorjahr:
15,4 Prozent) und profitierte dabei auch von der Ãœbertragung von elf
Spielen der Fußballeuropameisterschaft. RTL Nederland erzielte im
Wesentlichen infolge gestiegener Distributionserlöse einen höheren
Umsatz; das Operating EBITDA war aufgrund niedrigerer
TV-Werbeeinnahmen und höherer Kosten rückläufig.
Fremantle Media verzeichnete aufgrund negativer Wechselkurseffekte
einen leicht rückläufigen Umsatz, steigerte sein operatives Ergebnis
aber im Zuge höherer Ergebnisbeiträge aus Asien und bei Fremantle
Media International. Einen großen Publikumserfolg feierte in den USA
die Spielshow "Family Feud".
Die RTL Group investierte im Jahr 2016 weiter in ihre drei
strategischen Säulen Sender-, Inhalte- und Digitalgeschäft. Der Start
von RTLplus in Deutschland war der erfolgreichste Senderstart der
vergangenen Jahre: Bereits im Dezember erreichte der Sender einen
Marktanteil von 0,9 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis
59-Jährigen. Fremantle Media übernahm die Mehrheit an der
Produktionsfirma Abot Hameiri und beteiligte sich zudem an Eureka
Productions, Dr Pluto, Wild Blue Media sowie Dancing Ledge. Die
UFA-Fiction-Serie "Deutschland 83" erzielte international weitere
Erfolge bei Publikum und Kritikern - ebenso wie die
Wildside-Produktion "The Young Pope", die in Italien als stärkste
Premiere einer Serie bei Sky Italia und in Frankreich als beliebteste
internationale Drama-Serie bei Canal+ startete.
Dank starken organischen und akquisitorischen Wachstums leisteten
die Digitalgeschäfte erstmals einen Beitrag von mehr als 10 Prozent
zum Gesamtumsatz der RTL Group. Ihr Umsatz wuchs um 32 Prozent auf
670 Mio. EUR. Einen wesentlichen Anteil hieran hatten die im RTL
Digital Hub gebündelten Geschäfte BroadbandTV, StyleHaul sowie SpotX,
die allesamt dynamisches Wachstum aufwiesen. Die Mediengruppe RTL
Deutschland stärkte ihre Position im Bereich digitale Werbung durch
die Mehrheitsübernahme des Onlinevideo-Vermarkters Smartclip.
Penguin Random House
Penguin Random House verzeichnete 2016 eine starke
Bestsellerperformance, angeführt von millionenfach verkauften Titeln
wie dem Thriller "The Girl On The Train" von Paula Hawkins und den
Romanen "Me Before You" und "After You" von Jojo Moyes.
Beeinträchtigt wurde die Geschäftsentwicklung durch einen erwarteten
Rückgang der E-Book-Verkäufe in den USA und Großbritannien, der vor
allem auf neue Verkaufskonditionen im Einzelhandel zurückzuführen
war.
Unter Berücksichtigung der vollständig von Bertelsmann gehaltenen
deutschen Verlagsgruppe Random House erzielte die Buchgruppe 2016
einen im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent verringerten Umsatz von
3,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,7 Mrd. EUR). Umsatzmindernd wirkten im
Wesentlichen Wechselkurseffekte und Portfolioänderungen sowie
geringere Verkaufszahlen bei gedruckten Büchern und E-Books.
Geringere Retouren und eine positive Entwicklung bei Audioformaten
glichen dies teilweise aus. Das Operating EBITDA der Buchgruppe ging
um 3,6 Prozent auf 537 Mio. EUR (Vorjahr: 557 Mio. EUR) zurück.
Höhere erzielte Einsparungen aus der Integration sowie geringere
sonstige Kosten wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus. Die
EBITDA-Marge konnte erneut gesteigert werden auf 16,0 Prozent
(Vorjahr: 15,0 Prozent).
In den USA platzierten die Verlage von Penguin Random House im
vergangenen Jahr 585 Print- und E-Book-Titel auf den Bestsellerlisten
der "New York Times", davon 101 auf Platz eins. Zusätzlich zu den
Romanen von Hawkins und Moyes gehörten über alle Formate - Print,
E-Book und Hörbuch - hinweg unter anderem John Grishams "The
Whistler", Colson Whiteheads "The Underground Railroad" sowie "When
Breath Becomes Air" von Paul Kalanithi zu den Bestsellern. Mehr als
elf Millionen Mal verkauften sich in den USA darüber hinaus diverse
Klassiker von Dr. Seuss.
In Großbritannien stellte Penguin Random House 40 Prozent aller
Top-10-Titel auf der wöchentlichen "Sunday Times"-Bestsellerliste. Zu
den meistverkauften Büchern gehörten "Night School" von Lee Child,
die Kinderbuchklassiker "The BFG" und "Matilda" von Roald Dahl, die
Erfolgsreihe "Wimpy Kid" von Jeff Kinney, Kochbücher von Jamie Oliver
sowie die Titel von Hawkins und Moyes.
Penguin Random House Grupo Editorial profitierte von steigenden
E-Book-Verkäufen, erfolgreichen neuen Titeln und Einsparungen aus der
Integration. In Spanien gewann die Gruppe weitere Marktanteile, in
Lateinamerika entwickelten sich die Geschäfte bei herausfordernden
ökonomischen Bedingungen besser als der Markt.
In Deutschland behielt die Verlagsgruppe Random House ihre
marktführende Stellung bei. Die Verlagsgruppe platzierte 379 Titel
auf den "Spiegel"-Bestsellerlisten, 17 davon auf Platz eins. Zu den
Bestsellerautoren gehörten Jonas Jonasson, Charlotte Link und Juli
Zeh.
Zahlreiche Autoren von Penguin Random House gewannen im
vergangenen Jahr international renommierte Auszeichnungen, darunter
Pulitzer-Preise in den Bereichen "General Nonfiction", "History" und
"Autobiography" sowie den National Book Award for Fiction.
Bertelsmann hält 53 Prozent der Anteile an Penguin Random House,
Pearson 47 Prozent.
Gruner + Jahr
Gruner + Jahr erzielte trotz Aufwendungen für die digitale
Transformation ein operatives Ergebnis über Vorjahr und damit den
Ergebnisumschwung. Der Umsatz sank um 1,9 Prozent auf 1,6 Mrd. EUR
(Vorjahr: 1,6 Mrd. EUR). Hier wirkten sich neben der allgemeinen
Entwicklung am Printanzeigen- und Vertriebsmarkt auch
Portfoliomaßnahmen, unter anderem in Österreich und Spanien, aus. Das
Wachstum der Digitalerlöse konnte diese organischen und
portfoliobedingten Effekte jedoch nahezu kompensieren: Insgesamt
stieg der Digitalanteil am Gesamtumsatz in den Kernmärkten
Deutschland und Frankreich stark an. Das Operating EBITDA verbesserte
sich um 4,6 Prozent auf 137 Mio. EUR (Vorjahr: 131 Mio. EUR). Hierfür
waren vor allem die Geschäfte in Deutschland verantwortlich. Vor
diesem Hintergrund stieg die EBITDA-Marge auf 8,7 Prozent (Vorjahr:
8,1 Prozent).
Dank weiterer Investitionen steigerte G+J in Deutschland neben dem
Ergebnis auch den Umsatz. Die Printanzeigenumsätze waren nahezu
stabil, die Vertriebsumsätze stiegen leicht. Die Digitalerlöse von
G+J Deutschland verzeichneten ein starkes Wachstum. Diese dynamische
Entwicklung wurde getragen von deutlich höheren Werbeumsätzen bei den
Markenwebsites sowie beim Performancevermarkter Ligatus. Hinzu kamen
Eigenentwicklungen - etwa die Vermarktungsplattform AppLike - sowie
Akquisitionen, darunter die Ãœbernahme des Technologieunternehmens
LiquidM durch Ligatus. Die drei größten G+J-Websites - "Stern",
"Gala" und "Brigitte" - erzielten jeweils Reichweitenrekorde. Zudem
startete G+J Deutschland das Multichannel-Videonetzwerk "Club of
Cooks" und erweiterte seine E-Commerce-Aktivitäten mit dem "Schöner
Wohnen"-Shop.
Zum Umsatzwachstum trugen darüber hinaus die Magazinneugründungen
der vergangenen beiden Jahre - darunter "Barbara" und "Stern Crime" -
sowie die Angebote der Deutschen Medien-Manufaktur bei. Das mit dem
Landwirtschaftsverlag gegründete Tochterunternehmen nahm seine Arbeit
auf und platzierte mit "Essen & Trinken mit Thermomix" sowie "Wolf"
zwei neue Magazine erfolgreich am Markt.
Mit Territory formierte G+J den führenden
Content-Communication-Dienstleister Deutschlands. Territory trug
durch Investitionen etwa in die Digitalagentur Webguerillas ebenso
zum Umsatzwachstum von G+J Deutschland bei wie der Deutsche
Pressevertrieb, der seine Marktposition durch die Ãœbernahme des Axel
Springer Vertriebsservice ausbaute. Zudem verzeichnete die DDV
Mediengruppe im Zuge des Ausbaus ihrer Neugeschäfte Umsatz- und
Ergebniswachstum.
Gemeinsam mit der RTL-Tochter IP Deutschland bildete G+J EMS die
Ad Alliance. Unter diesem Dach werden gattungsübergreifende Konzepte
der Vermarkter entwickelt. Damit erreichen die beiden
Bertelsmann-Töchter mit ihren Portfolios in hochwertigen
journalistischen Umfeldern 99 Prozent der deutschen Bevölkerung.
In Frankreich verzeichnete Prisma Media ein weitgehend stabiles
Umsatz- und Ergebnisniveau. Rückgänge im Printbereich wurden durch
das Digitalgeschäft nahezu vollständig kompensiert, dessen Umsatz
deutlich stieg. Mit der Groupe Cerise übernahm Prisma Media ein
internationales digitales Medienunternehmen mit hohem
Wachstumspotenzial und sicherte sich unter den Verlagen die
Marktführerschaft bei der Videoreichweite.
BMG
Die Bertelsmann-Musiktochter BMG verzeichnete anhaltendes Wachstum
im Verlags- und Tonträgergeschäft und setzte ihre
Internationalisierung fort. Der Umsatz erhöhte sich sowohl organisch
als auch akquisitorisch und stieg um 12,2 Prozent auf 416 Mio. EUR
(Vorjahr: 371 Mio. EUR). Getragen wurde diese Entwicklung vom
Verlagsgeschäft in Großbritannien, Australien und Kontinentaleuropa,
von einem starken Tonträgergeschäft in Kontinentaleuropa, den USA und
Großbritannien sowie von weltweit steigenden Erlösen aus
Streamingangeboten. Das Operating EBITDA erhöhte sich dank der
Entwicklung in Großbritannien und den USA um 13,1 Prozent auf 95 Mio.
EUR (Vorjahr: 84 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge stieg auf 22,8 Prozent
(Vorjahr: 22,6 Prozent).
BMG stärkte seine internationale Präsenz und eröffnete
Niederlassungen in Australien und Brasilien. Insgesamt ist BMG
nunmehr in Ländern präsent, auf die 75 Prozent des weltweiten
Musikmarktes entfallen. Nur wenige Monate nach dem Markteintritt in
Australien schloss BMG die Übernahme der Musikaktivitäten von Alberts
ab, einem der bedeutendsten Musikunternehmen des Landes. In China
baute BMG seine Zusammenarbeit mit der Alibaba Music Group aus, um
internationalen Künstlern den Zugang zu digitalen Musikplattformen im
Land zu erleichtern.
Zu den wichtigsten Künstlern, die BMG im Geschäftsjahr unter
Vertrag nahm, gehörte Pink-Floyd-Gründer und -Songwriter Roger
Waters. BMG vertritt seitdem die Verlagsinteressen am
Pink-Floyd-Katalog, zu dem unter anderem die Titel "Money", "Another
Brick in the Wall" und "Comfortably Numb" gehören. Zudem entschieden
sich im Verlagsbereich unter anderem Pitbull, Jamiroquai und Robin
Schulz, ihre Rechte fortan von BMG vertreten zu lassen. Im
Tonträgerbereich gelang es BMG unter anderem, Blink-182, Nickelback,
Rick Astley, A Perfect Circle und Max Giesinger unter Vertrag zu
nehmen.
Zudem stärkte das Unternehmen sein Portfolio durch eine Reihe von
Akquisitionen und Katalogzukäufen. So erwarb das Unternehmen in
Großbritannien eine Mehrheitsbeteiligung am ARC-Music-Verlagskatalog
und damit Rechte an Songs von unter anderem Chuck Berry, den Beach
Boys und John Lee Hooker. Zudem baute das Unternehmen dort sein
Geschäft unter anderem durch den Erwerb des Blondie-Katalogs und
eines Katalogs der BBC aus. Darüber hinaus setzte BMG die
Konsolidierung seines weltweiten digitalen und physischen
Tonträgervertriebs weitgehend um.
Zahlreiche BMG-Vertragspartner erzielten im Jahr 2016 kreative
Erfolge. Im Verlagsgeschäft verhalfen Autoren von BMG internationalen
Künstlern wie etwa Beyoncé, Lady Gaga, Rihanna und David Guetta an
die Chartspitze. Zudem profitierte BMG von den Erfolgen seiner
Künstler, darunter Frank Ocean, Robbie Williams, DJ Snake, Kings of
Leon oder auch Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones.
Auch der weitere Ausbau des Tonträgergeschäfts ging mit
Topplatzierungen in den Charts einher: So erreichte BMG mit dem Album
"50" von Rick Astley die Spitze der Charts in Großbritannien und mit
dem Album "California" von Blink-182 die Nummer eins sowohl in den
USA als auch in Großbritannien.
Arvato
Arvato verzeichnete im Berichtsjahr 2016 eine sehr positive
Geschäftsentwicklung mit Umsatz- und Ergebniswachstum in nahezu allen
Solution Groups. Der Umsatz von Arvato stieg um 1,4 Prozent auf 3,8
Mrd. EUR (Vorjahr: 3,8 Mrd. EUR). Trotz konjunktureller
Herausforderungen in einzelnen Märkten erhöhte sich das Operating
EBITDA um 14,7 Prozent auf 359 Mio. EUR (Vorjahr: 313 Mio. EUR);
hierzu trugen alle Solution Groups bei. Die EBITDA-Marge verbesserte
sich auf 9,4 Prozent nach 8,3 Prozent im Vorjahr.
Zum 1. Januar 2016 wurden die zuvor zu Arvato gehörenden Druck-
und Replikationsgeschäfte in die neu geschaffene Bertelsmann Printing
Group überführt. Zeitgleich wurde die Kommunikationsagentur
Medienfabrik dem Unternehmensbereich Gruner + Jahr zugeordnet. Die
Neustrukturierung diente der stärkeren Fokussierung auf
Dienstleistungsgeschäfte innerhalb der Arvato Solution Groups, die im
Berichtsjahr 2016 erstmals zum Tragen kommt.
Arvato CRM Solutions steigerte sowohl Umsatz als auch Ergebnis im
Geschäftsjahr 2016 deutlich. Grund für das Wachstum waren
insbesondere Neukundenakquisitionen in den Kernbereichen IT/Internet
und Tourismus sowie die weitere Internationalisierung der Geschäfte.
Im indischen Gurgaon wurde ein Service-Center mit Platz für rund
1.400 Mitarbeiter eröffnet.
Arvato SCM Solutions baute sein europäisches Logistiknetzwerk
massiv aus und trug damit der sehr guten Auftragslage Rechnung. Unter
anderem wurde ein neues Distributionscenter im niederländischen
Gennep in Betrieb genommen, der Grundstein für den Bau eines neuen
Standorts in Dorsten gelegt sowie der Logistikstandort am Hauptsitz
in Gütersloh erweitert. Darüber hinaus erweiterte die Solution Group
ihre Dienstleistungsgeschäfte in Branchen wie E-Commerce, Fashion &
Beauty und Healthcare. Zudem konnte durch die Ãœbernahme der
USA-Auslieferung für einen Hightech-Großkunden das
Nordamerika-Geschäft signifikant gestärkt werden.
Auch der Bereich der Finanzdienstleistungsgeschäfte, Arvato
Financial Solutions, entwickelte sich in Umsatz und Ergebnis positiv.
Bedingt wurde der gute Geschäftsverlauf vor allem durch die
Erbringung von BPO-Dienstleistungen für internationale Großkunden,
den weiteren Rollout der Tochtergesellschaft AfterPay in Europa sowie
ein stabil wachsendes Geschäft im Kernmarkt Deutschland. Um die
Innovationskraft weiter auszubauen, wurde ein IT-Entwicklungs- und
-Innovationszentrum in Tallinn eröffnet und ein Robotiklabor in
Dublin aufgebaut.
Eine dauerhaft hohe Nachfrage nach IT-Dienstleistungen
verzeichnete Arvato Systems. Die Spezialisierung auf die Kernbranchen
Commerce, Media und Utilities wurde weiter vorangetrieben, indem das
Portfolio optimiert und gleichzeitig Investitionen in Zukunftsfelder
wie Cloud-Infrastruktur getätigt wurden.
Bertelsmann Printing Group
Seit dem 1. Januar 2016 sind die weltweiten Offset- und
Tiefdruckaktivitäten von Bertelsmann sowie weitere Dienstleistungs-
und Produktionsgeschäfte in der Bertelsmann Printing Group ("BPG")
gebündelt. Der neu geschaffene Unternehmensbereich konnte sich in
einem insgesamt herausfordernden Markt erfolgreich behaupten und
wichtige Themen der Integration umsetzen.
Die Gruppe verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatzrückgang
von 6,9 Prozent auf 1.624 Mio. EUR (Vorjahr: 1.744 Mio. EUR). Dies
ist vor allem auf den Verkauf der spanischen Druckaktivitäten im
April 2015 und die Schließung von Sonopress USA im Februar 2016
zurückzuführen. Das Operating EBITDA ging aufgrund des unverändert
rückläufigen Druckmarktes und durch Desinvestitionen um 4,8 Prozent
auf 118 Mio. EUR (Vorjahr: 124 Mio. EUR) zurück. Die EBITDA-Marge der
Gruppe blieb mit 7,3 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr:
7,1 Prozent).
Die Offsetdruckgeschäfte der Bertelsmann Printing Group blieben im
Geschäftsjahr 2016 auf gutem Ergebnisniveau nahezu stabil. Mohn Media
verlängerte im Jahresverlauf wichtige Kundenverträge im
Handelssegment. Das auf Printlösungen für Buchverlage ausgerichtete
Unternehmen GGP Media behauptete sich in einem kompetitiven
Marktumfeld und die auf Zeitschriften und Kataloge im kleinen bis
mittleren Auflagenbereich spezialisierte BPG-Tochter Vogel Druck
gewann neue Referenzkunden hinzu.
Die in der Prinovis-Gruppe gebündelten Tiefdruckaktivitäten
entwickelten sich in Summe positiv. In Großbritannien konnten zwei
große Neukunden akquiriert werden. Diese neuen Aufträge tragen zur
langfristigen Auslastung des Standorts in Liverpool bei. Die
deutschen Prinovis-Standorte verzeichneten trotz anhaltenden
Preisdrucks eine solide Geschäftsperformance.
Die US-amerikanischen Druckereien der Bertelsmann Printing Group
sahen sich unverändert einer intensiven Wettbewerbssituation im
Geschäftssegment Buchdruck ausgesetzt. Rückgänge in der
Taschenbuchproduktion wurden durch die Akquisition eines Großkunden
im Verlagsbereich und durch eine Ausweitung des Geschäfts mit
innovativen Printprodukten auf neue Branchen ausgeglichen. Beim
operativen Ergebnis lagen die US-Druckereien über Vorjahresniveau.
Die Umsätze von Sonopress gingen aufgrund der Schließung des
US-Standorts Weaverville erwartungsgemäß zurück. Am Stammsitz in
Gütersloh hingegen konnten Produktionsmengen, Umsatz und Ergebnis
gegen den allgemeinen Markttrend gesteigert werden. Zudem startete
Sonopress im Frühjahr als eines der ersten Unternehmen weltweit die
vollautomatische Produktion von Ultra HD Blu-ray Discs und
produzierte bis Ende 2016 bereits mehr als zwei Millionen Exemplare
des hochauflösenden Speichermediums.
Bertelsmann Education Group
Die in der Bertelsmann Education Group gebündelten
Bildungsaktivitäten des Konzerns setzten ihre Expansion im
vergangenen Geschäftsjahr fort. Die vollkonsolidierten Geschäfte der
Division, die seit dem 1. Januar 2016 als eigenständiger
Unternehmensbereich firmiert, entwickelten sich positiv und erzielten
ein Umsatzplus von 28,9 Prozent auf 142 Mio. EUR (Vorjahr: 110 Mio.
EUR). Das Operating EBITDA ging auf -17 Mio. EUR zurück (Vorjahr: -5
Mio. EUR), was insbesondere auf geplante Anlaufverluste zum weiteren
Geschäftsausbau der im Jahr 2015 erworbenen Beteiligungen am
Online-Bildungsdienstleister HotChalk sowie am E-Learning-Anbieter
Udacity zurückzuführen ist.
Der E-Learning-Anbieter Relias Learning, derzeit das umsatz- und
ertragsstärkste Bildungsgeschäft von Bertelsmann, verzeichnete
signifikantes organisches sowie akquisitorisches Wachstum. Die
Bertelsmann-Tochter vergrößerte ihre Kundenbasis von rund 4.500 auf
mehr als 5.500, trieb verschiedenste Produktinnovationen voran und
expandierte mit ihren Geschäftstätigkeiten unter anderem nach
Großbritannien, Deutschland und China. Darüber hinaus tätigte Relias
im Berichtszeitraum insgesamt sechs Akquisitionen; unter anderem
erwarb das Unternehmen die US-Weiterbildungsfirmen Swank Healthcare
und AHC Media vollständig und stieg so in den Markt für Fortbildungen
in Krankenhäusern ein.
Udacity forcierte die weitere Internationalisierung seiner
Geschäfte und ist nun unter anderem in Brasilien, Indien und
Deutschland aktiv. Das Unternehmen führte im Berichtszeitraum fünf
neue "Nanodegrees" ein, darunter ein Fortbildungsangebot zum
Self-Driving Car Engineer.
HotChalk führte seine Partnerschaften mit Universitäten in den USA
fort und unterstützte diese dabei, ihr Lehrangebot in der digitalen
Welt anzubieten. Aktuell sind an sieben Hochschulen mehrere tausend
Studenten in Programmen eingeschrieben, die von HotChalk betreut
werden.
Die auf den Bereich Psychologie spezialisierte Alliant University
verzeichnete im Geschäftsjahr 2016 Umsatzwachstum. Zudem setzte die
Hochschule ihre Transformation fort und begann mit dem Aufbau eines
digitalen Lehrangebots.
Bertelsmann Investments
Die vier strategischen Investmentfonds des Konzerns, die seit dem
1. Januar 2016 im Unternehmensbereich Bertelsmann Investments
gebündelt sind, bauten im Geschäftsjahr ihre internationalen
Start-up-Beteiligungen weiter aus. Bertelsmann Asia Investments
(BAI), Bertelsmann Brazil Investments (BBI), Bertelsmann India
Investments (BII) und Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI)
tätigten insgesamt 43 neue Investitionen, sodass Bertelsmann über die
Fonds zum Jahresende an 138 Unternehmen beteiligt war.
Länderübergreifend standen dabei Beteiligungen an Start-ups mit
innovativen Geschäftsmodellen im Fokus, beispielsweise im Bereich
Fintech. Alle Fonds trugen dazu bei, für den Konzern wichtige
digitale Trends zu identifizieren, die Portfoliounternehmen bei der
Weiterentwicklung innovativer Geschäftsmodelle zu unterstützen sowie
die Position von Bertelsmann als attraktiver Partner weiter zu
festigen. Seit 2012 investierten die vier Investmentfonds insgesamt
über 500 Mio. EUR in internationale Start-ups.
Die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann Investments wird im
Wesentlichen auf Basis des EBIT gemessen, das sich 2016 auf 35 Mio.
EUR erhöhte (Vorjahr: -14 Mio. EUR). Gewinne aus
Beteiligungsverkäufen - allen voran bei BAI - leisteten somit einen
positiven Beitrag zum Konzernergebnis.
In China tätigte BAI im Berichtszeitraum 27 neue Investitionen;
dazu kamen mehrere Folgeinvestitionen in bestehende
Portfoliounternehmen. Viele der BAI-Beteiligungen wenden sich dabei
mit Online-Dienstleistungen an die wachsende Mittelschicht des
Landes: beispielsweise die Fitness-App Keep, die Dating-Plattform
Tantan, die Bike-Sharing-App Mobike und das Fintech-Unternehmen Yixin
Capital. Erstmals seit der Gründung des Fonds überstiegen 2016 die
erwirtschafteten Exit-Erlöse die im selben Jahr getätigten
Investitionen.
Auch in Indien stärkte Bertelsmann seine Aktivitäten weiter. So
beteiligte sich der Fonds BII am Mode-Netzwerk Roposo, am
Fintech-Unternehmen Lendingkart sowie an Treebo, einer
technologiegestützten Budget-Hotel-Plattform. Darüber hinaus tätigte
BII mehrere Folgeinvestitionen in bestehende Beteiligungen wie den
Hochschuldienstleister iNurture und den Onlinemarktplatz für Möbel
und Einrichtungen Pepperfry.
In Brasilien trieb BBI den Einstieg in das Bildungsgeschäft mit
besonderem Fokus auf das Gesundheitswesen voran: Gemeinsam mit dem
strategischen Partner Bozano Investimentos beteiligte sich der Fonds
an der medizinischen Hochschulgruppe NRE Education Group sowie an
Medcel, einem Anbieter von Online-Vorbereitungskursen für angehende
Fachärzte.
BDMI investierte im Geschäftsjahr unter anderem in das
Onlinevideo-Netzwerk FloSports. Inhaltlich lag ein
Investmentschwerpunkt des Fonds auf dem Bereich Virtual Reality. Hier
beteiligte sich BDMI an den US-Unternehmen 8i und Visionary VR sowie
dem deutschen Start-up Splash.
Zahlen im Ãœberblick (in Mio. Euro)
2016 2015
Konzernumsatz 16.950 17.141
Operating EBITDA der Bereiche 2.634 2.560
Corporate / Konsolidierung -66 -75
Operating EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten 2.568 2.485
Sondereinflüsse -139 -191
Finanzergebnis -244 -230
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.555 1.451
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -419 -346
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 1.136 1.105
Ergebnis nach Steuern aus nicht
fortgeführten Aktivitäten 1 3
Konzernergebnis 1.137 1.108
Investitionen (inkl. übernommener Finanzschulden) 1.244 1.281
Stand Stand
31.12.2016 31.12.2015
Wirtschaftliche Schulden 5.913 5.609
Die Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst.
Bereich Umsatz Operating EBITDA
(in Mio. Euro) 2016 2015 2016 2015
RTL Group 6.237 6.029 1.405 1.355
Penguin Random House 3.361 3.717 537 557
Gruner + Jahr 1.580 1.611 137 131
BMG 416 371 95 84
Arvato 3.838 3.783 359 313
Bertelsmann Printing Group 1.624 1.744 118 124
Bertelsmann Education Group 142 110 -17 -5
Bertelsmann Investments* - 1 - 1
Summe der Bereiche 17.198 17.366 2.634 2.560
Corporate / Konsolidierung -248 -225 -66 -75
Summe Konzern 16.950 17.141 2.568 2.485
Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst.
*Die Geschäftsentwicklung von Bertelsmann Investments wird im
Wesentlichen auf Basis des EBIT ermittelt. Das EBIT betrug 35 Mio.
EUR (Vorjahr: -14 Mio. EUR).
Ãœber Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und
Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum
Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die
Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag
Gruner + Jahr, das Musikunternehmen BMG, der Dienstleister Arvato,
die Bertelsmann Printing Group, die Bertelsmann Education Group sowie
das internationale Fonds-Netzwerk Bertelsmann Investments. Mit
116.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016
einen Umsatz von 17,0 Milliarden Euro. Bertelsmann steht für
Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination ermöglicht
erstklassige Medienangebote und innovative Servicelösungen, die
Kunden in aller Welt begeistern.
Für Rückfragen:
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: +49 5241 80-2466
andreas.grafemeyer(at)bertelsmann.de
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