PresseKat - Berliner Runde zum EuGH-Urteil: Persönliche Beratung muss auch weiterhin im Mittelpunkt stehen

Berliner Runde zum EuGH-Urteil: Persönliche Beratung muss auch weiterhin im Mittelpunkt stehen

ID: 1472902

(ots) - "Auch zukünftig müssen bei der
Arzneimittelversorgung der Mensch und seine Bedürfnisse im
Mittelpunkt stehen. Dies kann die Apotheke vor Ort ausgezeichnet
gewährleisten", sagte Jörg Wieczorek, Vorstandsvorsitzender des
Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), anlässlich
der Berliner Runde des BAH. Thema der Diskussionsrunde war das Urteil
des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom Oktober 2016, wonach
ausländische Versandapotheken nicht an die in Deutschland gültige
Arzneimittelpreisbildung gebunden sind und somit bei
verschreibungspflichtigen Arzneimitteln Boni gewähren dürfen.

"Die derzeit gültige Rechtslage gefährdet die bewährte Struktur
der Arzneimittelversorgung und benachteiligt massiv die
inhabergeführte Apotheke vor Ort. Unser gemeinsames Ziel muss es
sein, dem Patientenwunsch nach einer fachkundigen Beratung im
persönlichen Gespräch auch zukünftig Rechnung zu tragen. Insofern ist
die Politik gefordert, die Apotheke und ihre Beratungs- und
Lotsenfunktion im Gesundheitswesen zu stärken und nicht zu
schwächen", so der BAH-Vorsitzende weiter.

Im Rahmen dieser Funktion erhält der Bürger in der Apotheke vor
Ort die für den Therapieerfolg bedeutsame persönliche Ansprache und
die Sicherheit, dass die Risiken, aber auch die Chancen in seiner
persönlichen Situation erkannt werden. Dabei profitiert er von dem
qualitativ hochwertigen und eng verzahnten Angebot an
vertrauenswürdigen Informationen und Produkten. Dass die Bürger dies
zu schätzen wissen, zeigt eine Meinungsumfrage des Deutschen
Gesundheitsmonitors des BAH, wonach 71 Prozent der Bevölkerung in
Deutschland Apothekern eine hohe Vertrauenswürdigkeit attestieren.

Ein weiteres Problem sieht Wieczorek bei Patienten, die bei
leichten Gesundheitsstörungen, wie etwa Erkältungen, in die Apotheke




gehen: "Schließt die Apotheke vor Ort, so werden viele dieser
Patienten direkt die Arztpraxis aufsuchen - mit negativen
Auswirkungen auf die Wartezeit für alle Patienten."

Die Auswirkungen des EuGH-Urteils diskutierten auch Fritz Becker,
Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) e.V., Andreas
Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK, Christian Buse, Vorsitzender
des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken, und Wolfgang
Kozianka, Rechtsanwalt für Sozialrecht und Mitglied des
BAH-Rechtsausschusses. Moderiert wurde die Veranstaltung von Susan
Knoll, Tagesspiegel.

Ãœber den BAH:

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der
mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in
Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 450
Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter
beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die
verschreibungspflichtigen als auch die nicht
verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen
Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum
BAH.



Pressekontakt:
Christof Weingärtner
Pressesprecher
Tel.: 030 / 3087596-127
weingaertner(at)bah-bonn.de

Holger Wannenwetsch
Referent Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 / 3087596-122
wannenwetsch(at)bah-bonn.de

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Datum: 28.03.2017 - 14:57 Uhr
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