(ots) - Bundesregierung will Stilllegung von
Brennelementefabrik per Gutachten prüfen lassen
Rechtssichere Schließung von Nuklearanlagen in Lingen und Gronau
soll untersucht werden
Osnabrück. Die Bundesregierung will prüfen lassen, inwieweit sich
die Brennelementefabrik in Lingen und die Urananreicherungsanlage in
Gronau rechtssicher stilllegen lassen. Das berichtet die "Neue
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) unter Berufung auf eine Antwort des
Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten
Hubertus Zdebel. Beide Anlagen dürfen bislang ungeachtet des
deutschen Atomausstiegs weiter produzieren. Eine
Ministeriumssprecherin bestätigte der "NOZ", dass mit einem Gutachten
nun die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Schließung der beiden
Fabriken in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen untersucht werden
sollen. "Die Erarbeitung des Gutachtens ist sehr umfangreich und wird
sich einige Monate hinziehen", so die Sprecherin. Erste Ergebnisse
werde es frühestens im Mai geben.
Am Dienstag hatte der WDR über mehrere Lieferungen aus Lingen an
das Atomkraftwerk Tihange in Belgien berichtet. Die Reaktoren in der
Nähe von Aachen gelten als pannenanfällig. Die Bundesregierung hatte
Belgien gebeten, die Anlagen abzuschalten. Atomkraftgegner und
Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel (Grüne)
kritisierten, dass der Meiler mit Brennelementen aus Deutschland am
Laufen gehalten werde. Das Bundesministerium erklärte, es habe keine
rechtliche Möglichkeit bestanden, den Export zu untersagen.
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