(ots) - Weniger vermisste Flüchtlingskinder in
Deutschland
BKA-Zahlen: 8346 Kinder und Jugendliche sind verschwunden - Fälle
meist harmlos
Osnabrück. Die Zahl der als vermisst gemeldeten Flüchtlingskinder
in Deutschland ist zuletzt deutlich gesunken. 8346 Kinder und
Jugendliche, die zumeist ohne ihre Eltern in die Bundesrepublik
gekommen waren, wurden zu Jahresbeginn noch in der Vermisstendatei
der Polizei gelistet. Das geht aus Zahlen des Bundeskriminalamtes
(BKA) hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag)
vorliegen. Vor einem halben Jahr, am 1. Juli 2016, hatte die Zahl mit
8991 noch deutlich höher gelegen.
Bei den Verschwundenen handelt es sich größtenteils um Jugendliche
zwischen 14 und 17 Jahren. Nur 922 waren unbegleitete Kinder bis 13
Jahre.
Die meisten Fälle haben laut BKA keinen kriminellen Hintergrund,
sondern sind harmlos. Oft habe ein Fall praktische Gründe. Die
Registrierung verzerre zudem die Zahlen nach oben. Denn wenn ein
Jugendlicher ein Aufnahmelager einfach verlässt, ohne sich
abzumelden, um zu Verwandten oder Freunden zu reisen, erhalten die
deutschen Behörden in den seltensten Fällen eine Rückmeldung - der
Name bleibt in der Vermisstendatenbank stehen. Viele tauchen auch
mehrfach in der Datei auf, weil ihr Name in verschiedenen
Schreibweisen erfasst wurde oder weil sie sich an mehreren Orten
melden und wieder verschwinden.
Eine sichere Aussage über den Trend lässt sich daher laut BKA
nicht treffen. "Die Zahlen bedeuten nicht zwingend, dass mehr als 600
Vermisste wieder aufgetaucht sind", so die Behörde.
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