(ots) - 560.000 gesunde Küken in Niedersachsen getötet:
Minister schaltet Staatsanwaltschaft ein
Meyer sieht Verdacht auf Straftat - Tiere zum Teil geschreddert -
Landkreise: Kein Gesetzesverstoß
Osnabrück. Eine Staatsanwaltschaft soll nach dem Willen des
niedersächsischen Landeswirtschaftsministeriums jetzt prüfen, ob sich
mehrere Puten-Brütereien durch die Tötung von fast 560.000 gesunden
Küken im Zuge der Vogelgrippe-Epidemie strafbar gemacht haben. Die
"Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) berichtet, dass Minister
Christian Meyer (Grüne) die Landkreise Cloppenburg und Oldenburg
angewiesen hat, die entsprechenden Vorgänge an eine
Ermittlungsbehörde abzugeben.
Mit dem Ausbruch der Vogelgrippe im vergangenen Jahr hatten
mehrere Unternehmen aus den beiden Kreisen insgesamt 557.771
Putenküken unmittelbar nach dem Schlüpfen getötet. Wegen
Exportbeschränkungen war die Auslieferung der Tiere ins Ausland nicht
möglich. Auch eine Unterbringung in deutschen Ställen sei so
kurzfristig und in so hoher Zahl nicht möglich gewesen, hieß es im
Frühjahr von einer Brüterei auf Anfrage der "NOZ".
Offensichtlich herrscht Uneinigkeit zwischen den Landkreisen und
dem Ministerium darüber, ob die Tötung mit dem Tierschutzgesetz in
Einklang stand. Auf Weisung des Ministeriums hatten die Kreisbehörden
die Vorgänge zunächst überprüft und für rechtens befunden. "Wir
teilen diese Einschätzung fachlich aber nicht", sagte Meyer der
"NOZ". Nach Auffassung des Ministeriums hätten die Bruteier
unmittelbar nach Bekanntwerden der Verwertungsprobleme aus den
Brutschränken genommen werden müssen, damit die Tiere gar nicht erst
schlüpfen.
"Wegen des Verdachts des Vorliegens einer Straftat soll das jetzt
die Staatsanwaltschaft bewerten", so Meyer. Seiner Aussage nach sei
ein Großteil der Küken vergast worden. Ein kleinerer Teil sei
allerdings in einem Hochgeschwindigkeits-Schredder gestorben. "Der
Einsatz solcher Maschinen ist in Niedersachsen definitiv nicht
erlaubt", so der Minister.
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