(ots) - Zu der heutigen Einigung von Bund und Ländern über
einen "Masterplan Medizinstudium 2020" erklärt
Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: "Wer
den Ärztemangel bekämpfen will, muss bereits im Medizinstudium
ansetzen. Deshalb ist es gut, dass die Reform des Medizinstudiums mit
der heutigen Einigung endlich in Angriff genommen werden kann. Die
Ärzteschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv in die
Beratungen zu dem Masterplan eingebracht. Viele ihrer Forderungen,
wie veränderte Auswahlverfahren, Stärkung der kommunikativen
Kompetenz sowie mehr Praxisorientierung des Studiums, wurden von der
Politik aufgegriffen.
Enttäuschend ist jedoch, dass sich Bund und Länder nicht über eine
klare und langfristige Finanzierungsvereinbarung einigen konnten.
Offenbar auf Betreiben der Länder wurde die vollständige Umsetzung
des Masterplans unter Haushaltsvorbehalt gestellt. Dadurch fehlen
klare Vorgaben für wichtige Bereiche. Eine Entscheidung über die
dringend erforderliche Erhöhung der Studienplatzkapazitäten haben die
Verhandlungspartner auf unbestimmte Zeit vertagt. Auch bei der
bundesweiten Etablierung von Lehrstühlen für Allgemeinmedizin bleibt
der Masterplan vage und sieht lediglich eine Soll-Bestimmung vor.
Bloße Absichtserklärungen bringen uns jedoch nicht weiter. Hier muss
dringend nachgeschärft werden.
Wir werden uns in die konkrete Umsetzung des Masterplans
einbringen. Gleiches erwarten wir von den Ländern. Statt auf
Kostenschätzungen einer Expertenkommission zu warten, müssen sie
jetzt ihrer Verantwortung für die ärztliche Nachwuchsförderung
gerecht werden und die nötigen Mittel bereitstellen. Allen
Beteiligten sollte klar sein: Wer die Ausbildung der Mediziner
ändert, muss etwa 15 Jahre warten, bis die Ergebnisse in der
Patientenversorgung ankommen. So lange dauern Studium und
Facharztausbildung. Wir dürfen keine Zeit mehr vergeuden."
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