(ots) - Die heute von der Generalzolldirektion im
Rahmen der Jahrespressekonferenz bekannt gegebenen Zahlen zur
Produkt- und Markenpiraterie zeigen für die Kosmetikbranche erneut
alarmierende Werte. Im vergangenen Jahr wurden an den deutschen
Außengrenzen Körperpflegeprodukte im Wert von 41,84 Mio. Euro
sichergestellt. Die Anzahl beschlagnahmter Waren stieg um 20,5
Prozent auf 646.170 Stück. 51,7 Prozent der gefälschten
Beautyprodukte kommen aus China, gefolgt von Hongkong mit 15,2
Prozent.
"Der dramatische Anstieg der Beschlagnahmezahlen belegt zwar
einerseits die weiter optimierte Zusammenarbeit von Zoll und
Industrie bei der Verfolgung der Markenpiraten, zeigt aber anderseits
die erhebliche Dimension des Problems. Produktpiraterie ist ein
relativ risikoloses, äußerst einträgliches Geschäft und wird daher
insbesondere im Internet mit hoher krimineller Energie betrieben.
Dies macht der Anteil des Postverkehrs in Höhe von 36,8 Prozent bei
den Beschlagnahmen deutlich. Gerade gefälschte Kosmetika wird
besonders häufig über das Internet via Paketdienstleister direkt an
die Konsumenten geliefert. Und die Verkaufsplattformen oder
Marktplätze verdienen dabei munter mit, entziehen sich aber bislang
weitgehend ihrer Verantwortung; genießen in Europa ja sogar
umfassende Privilegien. Im Rahmen der Entwicklung einer Digitalen
Binnenmarktstrategie ist der europäische Gesetzgeber daher jetzt dazu
aufgefordert, Internetplattformen für verbraucherschützende Maßnahmen
in die Pflicht zu nehmen." sagt Martin Ruppmann, Geschäftsführer
VKE-Kosmetikverband.
Qualität, Produktsicherheit und Service sind aus Verbandssicht
objektiv nicht verhandelbar. In der subjektiven Betrachtung vieler
Verbraucher sieht das jedoch anders aus. Die "wird schon nicht so
schlimm sein"-Mentalität hat hier die Angst vor persönlichen Risiken
und gesundheitlichen Gefahren relativiert.
"Volkswirtschaftliche Schäden etwa durch Arbeitsplatzverluste, die
Unterstützung bzw. Duldung von Kinderarbeit und menschenunwürdigen
Produktionsbedingungen bis hin zu Drogen- und Waffenschmuggel oder
gar zur indirekten Terrorfinanzierung treten hinter der
Begehrlichkeit von Prestigeprodukten zurück", erklärt Martin Ruppmann
weiter.
Dabei ist einer Mehrheit der Bevölkerung bewusst, dass es durch
den Kauf von Fakes zu Gesundheitsgefährdungen kommen kann, die
Wirksamkeit mangelhaft ist und Markenrechte verletzt werden. Das hat
eine Studie des VKE-Kosmetikverbands 2016 ergeben. Mehr als die
Hälfte der Befragten lässt sich dabei auch von der Tatsache nicht
abschrecken, dass oftmals die Organisierte Kriminalität unterstützt
wird.
Der VKE-Kosmetikverband warnt daher einmal mehr eindringlich vor
den vielschichtigen, negativen Folgen, die den Konsumenten beim Kauf
gefälschter Ware - gerade beim Online-Kauf - drohen und weist erneut
auf das Siegel "Autorisierter Online-Händler" hin. Bereits seit Ende
2013 können autorisierte Vertragshändler der VKE-Mitgliedsunternehmen
ihre Onlineshops über ein eingetragenes Siegel auf der Startseite
kennzeichnen. Mit dieser Verbraucherschutz-Initiative zur positiven
Kennzeichnung von Internet-Geschäften erhalten die Kunden die
Sicherheit, dass es sich um einen seriösen Onlineshop handelt, der
auf vertraglicher Basis qualitativ einwandfreie und sichere
Originalprodukte verkauft. Mittlerweile haben sich mehr als 500 Shops
angeschlossen.
Der VKE-Kosmetikverband, Berlin wurde 1952 in Frankfurt am Main
gegründet und nimmt die gemeinsamen Berufs- und Fachinteressen der
Distributeure bzw. Hersteller selektiv vertriebener Duft- bzw.
Kosmetikprodukte in Deutschland wahr. Mitglieder des VKE sind heute
fast 60 deutsche Vertriebstöchter ausländischer Stammhäuser bzw.
inländische Kosmetikproduzenten, die über 200, zum Teil weltbekannte
Marken und einen Umsatz von über 2 Mrd. EUR repräsentieren.
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