(ots) - Ob Pflanzenbecken, Aquascape oder ganz normales
Süßwasseraquarium mit Fischen - jede Einrichtung eines Aquariums
beginnt mit der Auswahl der richtigen Wasserpflanzen. Pflanzen sind
für das Aquarium wie Möbel für unsere Wohnungen. Sie sehen nicht nur
toll aus, sondern gewährleisten die Lebensqualität der
Aquariumbewohner. Denn Wasserpflanzen produzieren Sauerstoff, nehmen
Abfallstoffe aus dem Wasser auf, wirken oft antibiotisch und bieten
Fischen Versteckmöglichkeiten, Flächen zum Ablaichen und
Reviergrenzen.
Aquaristik-Einsteiger sollten möglichst viele Wasserpflanzen
einsetzen. "Am Anfang verhindern vor allem schnell wachsende Pflanzen
wie zum Beispiel Wasserpest und Sumpffreund übermäßiges
Algenwachstum, weil sie überschüssige Nährstoffe aufnehmen", erklärt
Bernd Silbermann, Vorstandsmitglied des Zentralverbands Zoologischer
Fachbetriebe (ZZF) und Inhaber von Aquaristik Silbermann.
Wasserpflanzen im Aquarium benötigen einen guten, durchlässigen
Bodengrund, zum Beispiel Kies oder Soil. In den ersten drei bis vier
Wochen werden sie nur begrenzt mit Nährstoffen gedüngt, später sollte
nach Empfehlung des Zoofachhändlers mit der richtigen Menge und
Zusammensetzung von Mikronährstoffen und Makronährstoffen gedüngt
werden. Denn es kann nur dann zu vermehrtem Algenbefall kommen, wenn
im Aquarium entweder irgendein Nährstoff fehlt oder die Wasserwerte
nicht ausbalanciert sind. Einige Pflanzen sind auch auf eine Düngung
mit Kohlenstoffdioxyd angewiesen. Darüber hinaus benötigen die
Pflanzen spezielles Licht mit dem richtigen Spektrum, damit sie sich
gut entwickeln. In den ersten zwei bis drei Wochen sollte dies sechs
Stunden pro Tag angeschaltet sein, danach kann man es schrittweise
auf acht bis zehn Stunden ausweiten.
"Unregelmäßige Pflege, Düngung und Beleuchtung hilft nur Algen,
die sich schneller als andere Pflanzen auf neue oder wechselnde
Bedingungen einstellen", warnt Silbermann. Aquarianer sollten den
Pflanzen daher einen Lichtrhythmus anerziehen, rät der Experte. Wenn
der Einsatz von Licht über lange Zeit zum Beispiel 10 Stunden beträgt
und plötzlich 11 Stunden, werde das Aquarium reagieren.
Silbermanns Faustformel: "Pflanzen müssen auch mal schlafen. Wenn
man Licht unregelmäßig einsetzt, werden Pflanzen ihren Rhythmus nicht
finden."
Darüber hinaus muss ein Unterwassergärtner seine Pflanzen
gelegentlich beschneiden und verjüngen. In den ersten drei bis vier
Wochen ist zweimal pro Woche jeweils 25 bis 50 Prozent des Wassers
auszutauschen. Danach reicht es, einmal in der Woche ein Viertel des
Wassers zu ersetzen.
Aber Achtung: Zierfische dürfen erst ins Aquarium, wenn die
Pflanzen nach drei bis vier Wochen gut angewurzelt sind und sich das
biologische Gleichgewicht im Aquarium gebildet hat.
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