(ots) - Es war keine Offenbarung, was Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier den Europaabgeordneten am Dienstag in
Straßburg erzählte - wohl aber offene Worte. Seine erste Auslandsrede
an jenes Gremium zu richten, das Symbol der europäischen Integration
ist, war kein Zufall. Kurz nach dem Brexit wollte der neue
Bundespräsident eine Botschaft der europäischen Einigung aussenden,
wie schon wenige Wochen zuvor sein österreichischer Amtskollege
Alexander Van der Bellen. Joachim Gauck mochte es, unbequem zu
bleiben, und blieb es auch: Steinmeier scheint in die Fußstapfen
seines Amtsvorgängers zu treten. Die Probleme und Fehler Europas
nicht schön zu reden, passte zu der Direktheit, mit der Steinmeier
bereits als Bundesaußenminister immer wieder aufgefallen war. Es
könnte das Motto dieses Bundespräsidenten werden, in Zeiten der
europäischen Identitätskrise für das geeinte Europa zu werben. Dass
ihm die EU "eine Herzensangelegenheit" ist, klang aus dem Munde des
Staatsoberhauptes, dessen Biografie mit der Geschichte der
Gemeinschaft eng verwoben ist, nicht wie eine Floskel, sondern wie
ein Bekenntnis - eines zu Europa.
Pressekontakt:
Straubinger Tagblatt
Ressortleiter Politik/Wirtschaft
Dr. Gerald Schneider
Telefon: 09421-940 4449
schneider.g(at)straubinger-tagblatt.de
Original-Content von: Straubinger Tagblatt, übermittelt durch news aktuell