(ots) -
Die Hilfsorganisationen im Bündnis "Aktion Deutschland Hilft"
leisten in den von der Hungerkrise betroffenen Regionen Afrikas wie
Nigeria, Somalia, Äthiopien und dem Südsudan seit Monaten unter
Hochdruck Nothilfe. Jetzt berichten viele Helfer von katastrophalen
Zuständen und einer Zuspitzung der Notlage im Norden von Kenia:
"Die aktuelle Situation in Kenia ist aufgrund der Dürre
verheerend. In einigen Gebieten der Turkanaregion sind mehr als 50
Prozent der Kinder unter fünf Jahren akut vom Hungertod bedroht",
erzählt Christoph Hoffmann, Regionaldirektor Ostafrika von World
Vision.
Die Zahl der Menschen, die in Nordkenia von der Hungersnot
betroffen sind, ist laut der kenianischen Regierung auf rund 3
Millionen angestiegen - seit Dezember 2016 hat sich diese Zahl somit
mehr als verdoppelt. Bis Juli 2017 wird ein Anstieg auf bis zu 4
Millionen Menschen befürchtet, die dringend auf humanitäre Hilfe
angewiesen sind.
Es gibt erste Anzeichen, dass in einigen Regionen die
Trinkwasserversorgung kurz vor dem Zusammenbruch steht. "In vielen
Haushalten mit Trinkwasserzugang besteht die Gefahr, dass diese -
genau wie so viele Wasserstellen - einfach austrocknen. Auf der
Straße sammeln Kinder leere Plastikflaschen, die sie jedem Autofahrer
hinstrecken, in der Hoffnung etwas Wasser zu bekommen. Sie betteln,
um nicht zu verdursten!", berichtet Ursula Chavez,
Projektkoordinatorin von World Vision, die gerade aus der
Krisenregion zurück gekehrt ist.
Um die Menschen vor dem Verdursten zu retten, organisiert die
Johanniter-Unfall-Hilfe die Lieferung von Trinkwasser an 3600
Menschen. Die Hilfsmaßnahme soll sicherstellen, dass jeder Person
mindestens acht Liter Trinkwasser pro Tag zur Verfügung stehen. Auch
die Versorgungslage mit Nahrungsmitteln ist prekär. "Die Menschen
essen teilweise zwei bis drei Tage nichts. Andere verzehren das
Fleisch verendeter Tiere, was ein enormes Gesundheitsrisiko
darstellt", berichtet Nina Skandalaki, Projektkoordinatorin für Kenia
bei der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Malteser International vermelden, dass die Anzahl der Tiere, die
aufgrund der Dürre verenden dramatisch ansteigt: "90 Prozent der
Wasserquellen sind ausgetrocknet, Pflanzen verdorrt - auch für Tiere
gibt es aufgrund der Dürre keine Nahrung mehr. Die Sterblichkeit von
Rindern, Kühen, Ziegen und Schafen ist drastisch angestiegen", sagt
Roland Hansen, Leiter der Afrika-Abteilung bei Malteser
International. Die Situation für die Menschen, die größtenteils von
Viehhaltung leben, ist katastrophal: "Um Geld für Nahrungsmittel zu
bekommen, versuchen sie ihre Tiere zu verkaufen. Doch die mageren
Rinder oder Ziegen sind so gut wie gar nichts mehr wert. Die Preise
für Vieh sind um 25-36 Prozent gesunken, während die Preise für
Nahrungsmittel weiter steigen", so Hansen.
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, kauft Malteser
International den betroffenen Familien das Vieh ab und schlachtet es
ordnungsgemäß und unter hygienischen Bedingungen in Schlachthäusern.
Was angesichts der hohen Anzahl sterbender Tiere zunächst befremdlich
wirkt, ist eine äußerst sinnvolle Hilfsmaßnahme, erklärt Hansen:
"Zunächst reduzieren wir somit die Herdengrößen und den Druck auf die
knappen Ressourcen von noch vorhandenem Weideland und Wasser. Durch
den Aufkauf der Tiere erhalten die Menschen trotz eingebrochener
Märkte einen Erlös für ihren Lebensunterhalt und das Fleisch geben
wir an die Menschen, die auf Nahrungsmittel angewiesen sind."
Hinweis an Redaktionen: Die Bündnisorganisationen von "Aktion
Deutschland Hilft" sind in vielen Regionen Afrikas tätig und leisten
Hilfe. Gerne vermittelt "Aktion Deutschland Hilft" Interviewpartner
zur Situation in Afrika. Bitte kontaktieren Sie die Pressestelle
unter 0228/242 92 222 oder presse(at)aktion-deutschland-hilft.de
Bildmaterial finden Sie unter:
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Not leidenden Menschen in Afrika auf:
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Spendenhotline: 0900 55 102030 (kostenfrei aus dem dt. Festnetz,
Mobilfunk höher)
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(10 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, 9,83 EUR davon gehen direkt an
Aktion Deutschland Hilft)
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Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis von
deutschen Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre
Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die
beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der
humanitären Hilfe zusammen, um so die bisherige erfolgreiche Arbeit
weiter zu optimieren. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto bei der
Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das - dem Deutschen Spendenrat
angehörige - Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im
Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de
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