(ots) - Die Schuldenkrise Griechenlands ist eine
endlose Geschichte. Wenn jetzt Finanzminister Wolfgang Schäuble einen
Ausweg aufzeigt, ist das bestenfalls eine Zwischenlösung in der
Jahrhundertaufgabe, das Land wieder wirtschaftlich attraktiv zu
machen. Es dürfte ökonomisch klar sein, dass der südeuropäische Staat
seine Schulden niemals zurückzahlen kann. Da hat der IWF recht.
Andererseits würde Premier Tsipras eine vorzeitige
Schuldenerleichterung für neue Sozialprogramme und Rentenerhöhungen
nutzen. Er ist Sozialist und will obendrein wiedergewählt werden. Die
einzige Lösung in diesem Dilemma ist eine rigorose Reformpolitik der
Griechen, egal welche Regierung gerade am Ruder ist. Und dafür
garantiert der IWF, der bei Rosskuren in weniger entwickelten Ländern
über reichhaltige Erfahrung verfügt. Ob Schäubles Rechnung indes
aufgeht, dass diese Beteiligung einmalig ist und dass Griechenland
2018 wieder an die Kapitalmärkte gehen kann, darf bezweifelt werden.
Das Land wird länger brauchen, selbst bei harten Reformanstrengungen.
Deshalb sollte man Griechenland locken - mit einem Schuldennachlass
bei nachhaltigen Reformerfolgen.
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